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Hallo zusammen,

die vergangene Skandinavien-Reise führte uns zu 2 Wikingermuseen, 1.
Schleswig an der Schlei-Mündung, die untergegangene Wikingersiedlung
nannte sich Haithabu.
Hier im Museeum sind einige Vitrinen rund um die Arbeitstechniken der
Nordmänner ausgestellt, Holz und Metall spielten eine zentrale Rolle.

Der Erfolg der Wikinger hing vor allem an Ihrer Handwerkskunst im
Umgang mit diesen Materialien.
Da sie Stämme ausschließlich durch Reißen (mit Keilen) auftrennten
erhielten sie durchgehende Fasern in den Brettern, die wiederum so
stabil waren, das man die Bretter von vorn herein dünner und somit
leichter wählen konnte. Dies und die bahnbrechende Erfindung des
Kiels machten die Drachenboote leicht, schnell und hochseetauglich.

Hier ein paar Bilder:





























Der zweite Teil aus dem Wikinger Freilichtmuseum kommt in ein oder zwei Tagen.

Viele Grüße,
Dietrich "Hägar" Bausch

Hallo Dietrich,

Wikinger sind für mich schon immer ein interessantes Thema gewesen. Auch wenn das mit dem Hörnerhelm wohl nicht ganz stimmt...

Vor einiger Zeit gab es mal einen Link in einem Forenbeitrag zu einem Video, in dem genau diese Spalttechnik für Schiffsplanken gezeigt wurde. Ich glaube sogar für den Nachbau eines Langschiffs. Leider finde ich den Beitrag über die Suchfunktion nicht mehr. Kann da jemand helfen?

Viele Grüße,
Gerhard

Aber natürlich!

Hallo Gerhard,

versuchs mal mit diesem Link.

Gruß Thomas, der hofft es getroffen zu haben

Hallo Dietrich

Sehr interessante Details, die Deine Bilder zeigen, Frage: Auf dem Bild mit dem in Segmenten aufgeteilten Stamm, war das die Methode beim Schiffsbau, dass also die Teile in Nut und Feder ineinander zur Dichtigkeit führten?
Dass dabei die natürlich Keilform, die vom Spalten herrührt, erhalten bleibt, das ist wirklich einen listige Sache.

Gruß Franz

Hallo Franz,

sicher bin ich mir nicht, jedoch die Drachenboot-Nachbauten die ich bisher in S und N gesehen habe, verfügten über eine Außenhaut aus überlappenden Brettern, im Prinzip wie Fischschuppen.

Es könnte natürlich auch so sein das die genuteten Seiten der Bretter nach unten zeigen und es nur so aussah als seinen die Bretter überlappend angebracht. Bei der nächsten Gelegen werde ich versuchen die zu überprüfen, an der Innenseite des Bootsrumpfes müsste man es sehen.

Gruß Dietrich

[In Antwort auf #117190]
Hallo,

Dietrich hat mich gebeten, noch ein paar Bilder einzustellen. Hat leider etwas gedauert, aber jetzt hab ich´s endlich geschafft.

Der weitere Text und die Bilder sind von Dietrich:

Die 2. ehem. Wikingersiedlung die wir besuchten ist weniger Museem,
denn eine Zeitreise. Archäologie-Studenten aus Oslo leben hier in
Borg (auf den Lofoten) das Leben der Wikinger nach. Imposantestes
beispiel ist der rekonstruierte Nachbau eines Häuptlings-Langhauses
von knapp 100m Länge.
Auch hier findet man wie an den Booten Drachenköpfe auf den Giebeln,
das Haus ist Wohnraum und Werkstatt und Küche in einem.
Gefertigt werden gedrechselte Schalen und Gefäße, Stoffe aus
natürlich gefärbten Fasern, Bögen mit Pfeilen, eben alles was man
damals brauchte.
Der Holzbau ist vom Feinsten, selbst die Dacheindeckung ist aus
Holzschindeln.

Natürlich schaute ich mir die Werkzeuge genau an, die Äxte tragen in
einem Kreis die Buchstaben LE, nicht eingeweihten sei gesagt das sind
die Anfangsbuchstaben von Lars Enander aus Gränsfors.

Das abgebildete Bett ist der Nachbau eines Häuptlings-Bettes, die
seltsamen Teile die da an der Decke hängen sind luftgetrocknete
Dorsche dort Torrfisk genannt.

Gruß Dietrich

Hallo Gerhard,

war übers WE nicht Zuhause, deshalb erst jetzt, vielen Dank für die Einstellung der Bilder vom Langhaus in Borg (Lofoten).
Man bekommt einen echten Eindruck von der Zeit vor 1200-1000 Jahren, so wie die Studenten das "nachleben", ganz zu schweigen von den handwerklichen Fähigkeiten die hier wieder erlernt werden mussten, ganz anders als ein Museum.

Gruß Dietrich

Hallo Dietrich, hallo Gerhard

Danke für die wirklich beeindruckenden Bilder, ich bin immer wieder überrascht auf welchem hohem Level damals schon gearbeitet wurde und welche Ideenvielfalt vor allem bei den Werkzeugen erreicht wurde.

Ich kenne ähnliche Eindrücke vor allem aus dem Alpenraum, hatte leider nie Bilder davon gemacht.

Gruß Franz