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Hallo,

der Feinkostladen mit dem großen "A" auf dem Schild hat derzeit günstiges Walnussöl. Ich habe mir zwei Flaschen mitgenommen und mal einige Holzstückchen damit behandelt. Bisher bin ich positiv überrascht.

Biher verwendete ich Leinölfirnis, womit ich auch sehr zufrieden bin.

Gibt es bezüglich der Belastbarkeit und Abriebfestigkeit Unterschiede zwischen Leinölfirnis und Walnussöl oder sind die beiden Öle in dieser Hinsicht gleich?

Mich würden eure Erfahrungen mit Walnussöl interessieren, bevor ich morgen wieder zu Feinkost Albrecht fahre und mir einen Vorrat fürs Jahr anlege :-)

Gruß

Heiko

Hallo Heiko,
ich habe mir auch welches geholt, aber noch nicht ausprobiert. Ich habe es auf Grund der Empfehlung im Drechsler-Forum.de gekauft. Ich denke es ist gut geeignet für Sachen die nicht so belastet werden z. B. Betten, oder für Kinderspielzeug weil es ohneweiteres "mitgegessen" werden kann. Interessieren würde mich mal, wie sich Walnußöl bei Schrankinnenseiten macht, insbesondere geruchlich.

Viele Grüße, Johannes

Hallo Johannes,

da hast du mich gerade auf eine Idee gebracht, mit den Innenseiten. Denn gerade dort hällt sich der Geruch von Leinölfirnis recht lange.

Gruß

Heiko

Hallo Heiko,

ich habe Erfahrung mit Wallnussöl von A gemacht, mein erster Werkzeugzeugschrank aus Fichte / Tanne Leimholz (mein Erstlingswerk). Den habe ich damit endbehandelt, und ich muss gestehen, das ich vielleicht nicht alles richtig gemacht habe. Aber es hat unendlich lange gedauert bis das Walnusöl getrocknet war. Den letzten Ölauftrag habe ich dann aber mit Clou Hartöl gemacht deshalb nur ein Subjektives Urteil: Das Öl feuert das Holz nicht stark an, die Öberfläche ist aber lange Zeit klebrig, und der Duft hält sich auch lange.

Noch eine allgemeine Frage zum Ölen: Ölt man den Schubladen von Kommoden komplett?

Gruß

Ralf

Hallo Ralf,

bei deinem Schrank scheinst du einen grundlgenden Fehler gemacht zu haben. Vermutlich hast du das Öl aufgetragen und einfach gewartet. Dann dauert die Trocknung extrem lange, weil der Ölfilm zu dick ist. Bei Ol trägt man dieses satt auf, wartet ca. 15-20 Minuten und wischt fast alles wieder ab. Dann sollte die Trocknungszeit leiglich einen Tag betragen.

Bei meinen Musterstücken mit Walnussö hatte ich den Eindruck, dass es sehr schnell trocknet. Subjektiv gesehen sogar schneller als Leinölfirnis.

Zu deiner Frage mit den Schubladen:
Ich öle generell alle Flächen, egal ob sichtbar oder nicht. Das hat zum einen den Vorteil, dass Schmutz schlechter haftet, zum anderen kann ungleichmäßige Oberflächenbehandlung, egal ob Lack, Öl oder Wachs dazu führen, dass das Holz unterschiedlich auf Feuchte reagiert und es zu Verzug kommt.

Gruß

Heiko

Hallo Heiko & Forumsfreunde,

Walnussoel, gehoert zu den trocknenden filmbildenden Oelen. Es trocknet viel langsamer als Lein- oder Tungoel.(*) Es ist gut geeignet fuer Gegenstaende welche mit Lebensmittel in Kontakt kommen, durch "Nachoelen" lassen sich z. B. Schneidbrettchen wieder auffrischen.

Die Schutzwirkung ist gegenueber der von Lein-/Tungoel gering. Der gebildete Film wird /durch Waermeinwirkung geloest, oder wird durch andere Loesungsmittel klebrig.

Ich verwende Walnussoel fuer Gegenstaende welche nicht gehandhabt werden, d. h. nicht fuer laengere Zeit Koerperkontakt ausgesetzt sind. Bei Schnitzereien gibt Walnussoel einen Schutz, ohne als Finish wahrnehmbar zu sein. Bis jetzt hab ich noch keinerlei unangenehme Geruchsentwicklung feststellen koennen. In der Lebensmittelindustrie wird von Ranzigwerden geschrieben, doch dies bezieht sich wahrscheinlich fuer das Oel als Lebensmittel.

@ Ralf, ich empfehle keinerlei Oel oder geloeste Wachse fuer Schubladenseiten zu verwenden. Bei meiner Arbeit erlebe ich oefters, dass aus welchem Grund auch immer geolt/gewachste Seiten, schwergaengig sind und nach Abziehen der Seiten ganz leicht laufen, bzw durch Abreiben der Laufleisten mit Paraffin dies noch verbessert wird. Ich reibe auch die Oberseiten der Schubladenseiten leicht mit Paraffin, dies verbessert auch das Gleiten, falls die Schubladen wenig Spiel zu den Kippleisten aufweisen.

Als Gedankenanstoss.

mfg

Ottmar

(*) Ich habe versuchsweise verschiedene Oele auf Glasscherben aufgebracht und das Trockenverhalten geprueft. Tungoel bildet innerhalb eines Monats einen Film auf dem Glas. Leinoel braucht bis zu drei Monaten zu einer Filmbildung. Leinoelfirnis verhaelt sich verschieden, von einer bis zu drei Wochen bis zur Filmbildung. Bei Walnussoel ist es mir nicht gelungen eine Filmbildung auf Glas zu erreichen, bzw es hat so lange gedauert dass ich aufgegeben/vergessen hatte.

Meine Versuche lassen sich nicht auf Holz uebertragen, da ich auf Glas wegen der geringeren Benetzungseigenschaft von Glas das Oel dicker aufstreichen muss als bei Holz. Mir kam es in erster Linie darauf an ob die von mir verwendeten Oele uebehaupt Trocknen.

[In Antwort auf #117140]
Hallo,

zwar nocht von A, aber das Walnussöl auf unserer Tischplatte (gedämpfte Buche) hält sich wunderbar: Mit dem Pinsel aufgetragen, kurz (etwa 5 bis 10 Minuten) einziehen lassen, sofort alles restliche Öl mit 'nem alten T-shirt abgewischt und den Tisch mal richtig fest mit dem Tuch gerieben. Das habe ich nochmals ein paar Tage später wiederholt. Die Tischplatte hat bislang (3 Jahre) auch Gekleckser mit Essen, Kaffee, Tee usw. anstandslos überstanden.

Geruch: problemlos.

Es dunkelt bei weitem nicht so stark nach wie Lignea-Öl (auf Tung-Öl-Basis); ausserdem finden wir, dass Lignea-Öl ziemlich lange nach Frittenbude riecht und auch klebrig ist.

Ich werde in Zukunft wohl nur noch Walnussöl verwenden.

Gruss,

Jean

Hallo Forumsgemeinde,

@Heiko, soweit ich mich erinnern kann habe ich das Öl auch nach 20 Minuten abgewischt. Trotz alledem habe ich das Problem mit der Trocknung gehabt. Vielleich lag es aber auch daran das ich in einem dunklem Raum trocknen ließ. Später habe ich dann von Ottmar erfahren das man immer bei Tageslicht trocknen läßt.

Dann soll das Öl polymisieren? (Hoffe ich habe es Richtig geschrieben.)

Zu den Schubladen: Wenn ich die schon einbaue dann können die doch viel schlechter trocknen?

Und wie ist das bei Lack? Verwendet Ihr für die Schubladen auch Lack?

Mit freundlichem Gruß

Ralf

Hallo Ralf,

Schubladen baue ich erst ein, wenn sie getrocknet sind. Lack verwende ich seit einigen Jahren nicht mehr. aber früher habe ich auch Schubladen lackiert. Mir fällt auf Anhieb nichts ein, warum man Schubladen nicht lackieren, Ölen oder Wachsen sollte.

Gruß

Heiko

Hallo,

meine bisher einzige Schublade habe ich mit Schellack behandelt. Natürlich nur Mattierung, keine Politur. Das gibt eine schöne und bisher trotz Besteck sehr haltbare Oberfläche. Allerdings sieht man die Schublade nur im geöffneten Zustand, da eine vorhandene Blende unserer Küche davorgeschraubt ist.

Ich denke mit Schellack für innen umgeht man die gefahr von ranzigem Geruch durch nicht vollständig getrocknetes Leinöl. Wie sich die unterschiedlichen Oberflächen dann auf das Arbeiten bei Feuchteänderungen auswirken kann ich nicht sagen.

Viele Grüße

Marcus