Tischlerschraubstock verwenden

[Frieder Neuhaus]

Guten Tag,

auf der Suche nach einer Hobelbank bin ich im Feine Werkzeuge Online-Shop auf die Tischlerschraubstöcke gestoßen. Ich habe bereits eine selbstgebaute Werkbank. Nun kann ich ja vielleicht einen dieser Tischlerschraubstöcke an meiner Werkbank befestigen.

Meine ursprüngliche Planung war: Sowohl meine altgediente Werkbank als auch die neue Hobelbank in meinem engen Kellerraum.
Ich benötige die Hobelbank vor allem für das gelegentliche Einspannen für Ausstemmen und Sägen von Schlitz und Zapfen sowie anschließendes glatt hobeln. Meine bisherigen Anstrengungen mit Schraubenzwingen waren nicht angenehm...
Zusätzlich hätte ich für meine bisherige Werkbank einen normalen Schraubstock gekauft für gelegentliche gröbere Metallklopfereien...

Jetz meine Frage zur angesprochenen Tischlerschraubstock: Kann man den dann auch als normalen Schraubstock missbrauchen oder tut es dem Gewinde sowie den Backen nicht gut? Somit hätte ichdann zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen und beide Wünsche erfüllt.

Gruß und Dank
Frieder N.

[MaxS]

Hallo Frieder,

ich kann mir kaum vorstellen, dass so ein Tischlerschraubstock die gleichen Drücke wie ein Metallerschraubstock aufbauen oder die gleichen Kräfte aufnehmen. Wenn du wirklich gröbere Metallklopfereien machen willst, also wohl etwas, bei dem es auch mal rau zugeht, dann würde ich dir einen geschmiedeten Schraubstock ans Herz legen. Ich selbst habe das Glück eines recht großen Peddinghaus Matador, heutzutage würde ich aber zu den Heuer Front raten, da die Matador meines Wissens nicht mehr von Peddinghaus irgendwo in Tschechien gefertigt werden. Die Verarbeitung ist nicht mehr so überzeugend. Bei entsprechend stabiler Befestigung eignen sich Parallelschraubstöcke auch hervorragend für gröbere Arbeiten an Holzstücken, da diese aufgrund der geriffelten Backen udn der hohen Spannkräfte sich im Holz ziehmlich festbeißen, aber auch Abdrücke hinterlassen.

Kurz und Bündig: Tischlerschraubstöcke sind meiner Meinung nach nichts für die Metallbearbeitung.

Ostergrüße vom Max

[reinhold]

hallo,
ich mache beides : Holz- und Metallbearbeitung.
Ganz kurz und knapp : Du brauchst zwei Schraubstöcke !

Die Anforderungen an die Schraubstöcke sind jeweils viel zu unterschiedlich. Spar nicht am falschen Fleck. Übrigens gibt es in manchen Baumärkten sehr preiswert gusseiserne Schraubstöcke für die Metallverarbeitung. Wenn Sie sehr schwer sind (leichte Schraubstöcke taugen nicht viel), sind sie den teuren geschmiedeten Schraubstöcken gleichwertig. Auch bei geschmiedeten ist es oft notwendig, die Oberkante mit der Feile abzugleichen.

Ich habe meinen Metall-Schraubstock auf eine Hartholzplatte mit Querstück geschraubt (die Höhenanpassung tut auch beim Arbeiten gut) und kann ihn damit in den Holz-Schraubstock setzen und festhalten. Damit ist für die Holzbearbeitung der Werkbank frei und der Metall-Schraubstock ist schnell und sicher einsatzfähig.

viele Grüsse
reinhold

[Frieder Neuhaus]

Vielen Dank für eure Antworten...

Interessant ist die Idee, das man Metallschraubstock in Holzschraubstock spannt. Wie sieht es mit der Kraftentwicklung aus, kann der Holzschraubstock kaputt gehen?

Gruß und herzlichen Dank

[Christian Aufreiter]

Servus!

Zu diesem Thema gab es kürzlich eine Diskussion im Nachbarforum.
Ich persönlich würde den "Metallschraubstock" nicht unbedingt mithilfe der Vorderzange befestigen. Vielmehr halte ich es für zweckmäßig, ihn auf eine Holzplatte zu montieren, die so in die Hinterzange eingespannt wird, dass der Schraubstock selbst über dem Fuß/Gestell der Hobelbank ruht.
Aus meiner Sicht hat dies gegenüber der Vorderzangen-Variante folgende Vorzüge:
- Man kann sehr dicht an den Schraubstock herantreten.
- Es ist möglich, relativ lange Werkstücke senkrecht einzuspannen. Diese Werkstücke können bis zum Boden - nicht nur bis zur Bankplatte - reichen.
- Schraubstockspindel und Vorderzangenspindel sind sich sozusagen nicht im Weg.
- Der Schraubstock kann relativ stark beansprucht werden, da er unmittelbar auf der Hobelbankplatte aufliegt.

Christian

[uli schiekofer]

[In Antwort auf #115798]
hallo,
ich glaube, dass solche gussteile nichts fuer´s grobe arbeiten sind. ich habe mal in einen gussschraubstock vom baumarkt (der mit dem mehr) zertruemmert (ist richtig in mehrere teile gebrochen) als ich versucht habe eisen mit einem kleinen schmiedehammer darin zu biegen. die antwort auf die frage warum z.b. "leinen" schraubstoecke so teuer sind. ausserdem sollte die arbeitshoehe bei metallschraubstoecken hoeher sein. beim emmert vise gibt es, wenn man ihn um 180 grad dreht einen kleinen als metallschraubstock angegebenen fortsatz, der ist dann auch etwas hoeher, aber wirklich schwere arbeiten wuerde ich dem auch nicht zumuten wollen. also wirst du wahrscheinlich nicht um beides herumkommen.
herzliche gruesse
uli

[Dirk Herdieckerhoff]

Hallo, verehrte >Forumsgemeinde,
ich habe einen drehbaren Gussschraubstock aus der Metallbearbeitung, und nutze ihn oft auch für Holz. Er ist höher als die Zangen meiner Hobelbank , und aus meiner Werkstatt nicht wegzudenken.