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Hallo,

ich habe mir auf dem Flohmarkt einen (noch Verpackten) Schneckenbohrer für die Bohrwinde zugelegt. Beim ersten Probebohren ist mir aufgefallen, das es sowohl in Fichte als auch in Buche zu heftigen Ausrissen an ein und Austritt kommt.
Jetzt stell ich mir natürlich die Frage wozu solch ein Bohrer genutzt wurde.
Nur zum Vorbohren von Schraubenlöchern, die ja blind enden und häufig angesenkt werden? Oder gibt es noch andere sinnvolle Anwendungsbereiche?

Viele Grüße

Marcus Nohr

Hallo Marcus,

leider kann auch ich Dir, wie die übrigen zahlreichen Leser, keine vernünftige
Antwort geben. Dass die Dinger nur für unsichtbare Löcher sind, kann ich mir
nicht vorstellen. hast Du mal beim Hausherren gefragt? Vielleicht hast Du
einfach nur schlechte oder stumpfe Bohrer gekauft?

Gruß Pedder

Hallo Pedder,
das mit dem Hausherren ist eine gute Idee. Die Bohrer erscheinen mir allerdings scharf, was ich bei einem Orginalvepackten Famag auch nicht anders erwarten würde.

Danke das Du dich zu einr Antwort erbarmt hast.

Viele Grüße

Marcus

Hallo Marcus,

die Schneckenbohrer, alte wie neue, die ich für meine Bohrwinden habe, schneiden meistens hervorragende Löcher. Wichtig ist, daß der oder die Vorschneider scharf sind. Falls stumpf, auf der Innen(!)seite scharf feilen.

Um Ausrisse auf der Austrittsseite zu vermeiden, bohre ich immer nur so weit, bis der Schraubenkopf austritt. Dann wird das Werkstück gedreht und von der anderen Seite das Loch zu Ende gebohrt. Funktioniert bei mir prima und zu meiner vollen Zufriedenheit.
Prüf' also mal die Vorschneider!

Gruß
Philipp
(deine Hefte kommen in Kürze, ich such noch 'nen passenden Umschlag - blödes Amiformat...)

Hallo,

Karl Bieler schreibt in seinem Fachbuch 'An der Hobelbank' (1954):

'Bei der Verwendung von Schneckenbohrern für das Bohren von Querholz zeigen die Bohrlöcher keine sauberen Wandungen. Man erzielt aber glatte Wandungen, wenn ein Vorschneider durch einen scharfen Schnitt die loszulösenden Querholzfasern vor dem Spanabheben von der Wandung abtrennt. Diesen Anforderungen wird der Zentrumbohrer, namentlich bei größeren Löchern, gerecht.'

Schneckenbohrer haben keine Vorschneider, deshalb empfiehlt Bieler für saubere Löcher in Querholz Bohrer mit Vorschneider, z. B. Zentrumbohrer. Schneckenbohrer dringen leicht ins Holz ein. Deshalb sich auch diese kleinen Handbohrer mit der Griffschlaufe als Schneckenbohrer ausgebildet. Diese Bohrer sind aber eigentlich nur zum groben Vorbohren geeignet.

Gruß, Wolfgang

Hallo Marcus,

entschuldige, ich hatte Schnecken mit Schlangen verwechselt. Zu Schneckenbohrern kann ich nicht viel erhellendes beitragen.

Gruß
Philipp

Hallo Wolfgang, hallo Phillip,

der Beitrag von Wolfgang ist sehr aufschlussreich, also wirklich mehr zum Vorbohren von Schraubenlöchern geeignet. Auf der Homepage des Hausherren gibt es große Schneckenbohrer zum aushöhlen von Musikinstrumenten. Ein Vorteil den ich erkannt habe ist, dass man mit Schneckenbohrern durch das konische Profil auch leicht Löcher bohren kann, die nicht rechtwinklig zur Holzoberfläche verlaufen.

Einige Schlangenbohrer für die Bohrwinde habe ich mir auch im Internet Ramschladen geschossen. Alle natürlich grausam Stumpf. Also Flachfeile raus und einmal den gröbsten Grat an der Schneidkante beseitigt und siehe da, ein Ausrissfreies Loch mit relativ glatten Wänden in Fichte. Gestern kamen meine Arkansas Formsteine an, also alles noch ein bischen poliert und siehe da, die löcher in Fichte sehen fast aus wie gefräst.

Sorgen bereiten mir nur einige Bohrer die ein Vorbesitzer ohne rücksicht auf die Vorschneider am Schleifbock geschärft hatte. Mal sehen ob ich da wieder so etwas wie einen minimalen Vorschneider hinbekomme.

Viele Grüße

Marcus

Hallo Marcus,

dann wünsche ich dir viel Erfolg beim Schärfen. Hört sich an, als ob du wüßtest, was du tun mußt. Für jemanden, der es nicht weiß, habe ich hier zwei Artikel über das Schärfen von Bohrern:

http://www.holzwerken.de/techniken/bohrer_schaerfen.phtml

http://www.holzwerken.de/techniken/zentrumbohrer_schaerfen.phtml

Gruß, Wolfgang