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Hartwachs-Öl - Endbehandlung

Verfasst: Fr 10. Nov 2006, 01:38
von Michael Hoffmann

Hallo

ich habe eine neue Küchenarbeitsplatte (Buchen Leimholz) mit Osmo Hartwachs-Öl behandelt. Vor den ölen (was ich mit einem Tuch mache) habe ich mit 240 Papier feingeschliffen. Vor dem jeweils nächsten ölen habe ich nochmal mit einem stumpfen 240 bzw. 400 Schleifpapier geglättet. Mir aufgefallen dass die Platte danach wunderschön Babypopo glatt ist.
Nun habe ich die finale Schicht drauf, und spiele mit dem Gedanken nochmal mit dem 400 Papier drüber zugehen (weils sich's dann so schön anfühlt).

Würdet ihr mir das empfehlen oder schädige ich die Schutzwirkung damit zu sehr?

Danke im voraus für euren Rat - Grüße aus Heidelberg Michael

PS: Habe die Platte testweise mit einer HSS Kataba abgesägt, bin erstaunt wie gut das geht.




Re: Hartwachs-Öl - Endbehandlung

Verfasst: Fr 10. Nov 2006, 07:30
von Ottmar

Hallo Michael,

ich kenne das von dir verwendete Produkt nicht. Vom Prinzip her wuerde ich die Flaeche mit Testbenzin bespruehen und die so nasse Flaeche mit 400er Papier schleifen, muss kein Nasschleifpapier sein. Ohne Oel verklebt der Wachsanteil im Finsh das Schleifpapier sofort und dies verursacht Streifen und unregelmaessigkeiten in der Oberflaeche. Mit einer Wollsocke oder Rossharbuerste, kann ein wenig mehr Glanz erzeugt werden, welcher jedoch mit der Benutzung verschwindet.

Ich wuerde da ich dein Produkt nicht kenne dies an einem Abfallstueck ausprobieren.

Als Gedankenanstoss und weiterhin viel Spass.

mfg

Ottmar




Re: Hartwachs-Öl - Endbehandlung

Verfasst: Fr 10. Nov 2006, 08:37
von Horst Hohoff

Hallo Michael!
Ich bin auch ein großer Fan von OSMO Hartwachsöl und benutze es für alles mögliche, auch beim Drechseln. Ich habe jedoch gewisse Hemmungen die Sache mit Schleifpapier anzugehen; ich meine das Schleifpapier klumpt zu schnell zu. Ich benutze lieber Stahlwolle bis hin zu feinsten Gradation 0000. Wenn ich mich nicht irre, empfiehlt OSMO ebenfalls Stahlwolle.
Gruß
Horst Hohoff




Re: Hartwachs-Öl - Endbehandlung

Verfasst: Fr 10. Nov 2006, 10:09
von Edi
[In Antwort auf #113670]
Hallo Michael,

auch ich verwende Osmo Hartwachsöl und ich halte mich einfach an die Gebrauchsanleitung. So weit ich es jetzt auswendig weiß, steht auf der Büchse: Mit mindestens 150 schleifen, dann 2 x behandeln ohne Zwischenschliff. Endbehandlung mit Lederstreifen-Glättebürste. Alles andere ist vergebliche Liebesmüh, noch dazu bei einer Küchenarbeitsplatte.
Zwei Dinge sind wichtig: wässern vor dem letzten Schliff (bis 150 schleifen, wässern, trocknen lassen, mit 180 schleifen) und Glättebürste. Die von Dir gewünschte Babypopo-Glätte erreicht man mit der Glättebürste.
Bei der Küchenarbeitsplatte hält die Glätte nicht ewig. Rechne lieber damit, die Platte immer mal wieder einzuwachsen.

Bei einem anderen Flüssigwachs (von Rosner) wird empfohlen, nur bis 120 zu schleifen, damit das Holz genug Wachs aufnimmt. Ein Auftrag, dann sieht die Oberfläche stumpf und matt aus. Mit der Glättebürste erst erhält man einen wunderbaren Seidenglanz.

Viele Grüße von
Edi




Re: Hartwachs-Öl - Endbehandlung

Verfasst: Fr 10. Nov 2006, 11:26
von Rolf Richard

Hallo!

Jetzt hänge ich mich hier mal unverschämterweise an, weil auf ein artverwandtes Posting von mir niemand antwortete. Aber hier bei den Finsih-Experten........

Projekt: Hobelbank
Material: leicht gedämpfte Rotbuche

soll als Endbehandlung geölt oder gewachst werden.

Das von Euch genannte Hartwachsöl habe ich bisher 2 x eingesetzt. Zum einen um den OSB-Boden meiner Werkstatt zu streichen, zum anderen für eine Treppe. Prinzipiell ok, aber der Boden wurde sehr rutschig.

Dann gibts noch das OSMO Klarwachs. Das Produkt ist wesentlich dünnflüssiger als die og. Variante. Was ist davon zu halten?

als 3. und letztes: Ardvos oder Kunos von Livos

Kann jemand zu letzteren etwas sagen?

Gruss

Rolf



Re: Wachs oder Oel auf Hobelbank

Verfasst: Fr 10. Nov 2006, 17:49
von Ottmar

Hallo Rolf,

ich wuerde auf keinen Fall Wachs verwenden, da es nur auf der Oberflaeche sitzt.
In den letzten 150+ Jahren verwendeten unsere Vorfahren erhitzten Leinoelfirnis fuer Hobelbaenke und Hobel. Ich erhitze im Wasserbad fuer den ersten Auftrag den Firnis auf ca 60 Grad/C. Nach ca 30 - 90 Minuten reibe ich das ueberschuessige Oel ab. Nach 24 Stunden trage ich den zweiten Autrag ohne Erhitzen auf.

Zum Erhitzen meine Einstellung, es wird immer wieder gesagt, dass das Erhitzen nicht notwendig sei, ich habe verschiedene Leute daraufhin angeschrieben/gesprochen, keiner der Experten konnte mir eine Praxis/Erfahrung von mehr als 20 Jahre nachweisen noch lies diese kurze Zeit keinen Gegenbeweis zu. Das erhitzen des Oels stellt einen gewissen Aufwand dar und unsere Vorfahren haetten diesen bestimt nicht betrieben ohne Grund. Ich masse mir keine Expertiese an, doch folge ich hier meinem Gefuehl und ich benutze Leinoelfirnis so seit 50+ Jahren. Es steht jedem frei zu tun und zu lassen was er will.

Ich besuchte ein Syposium fuer Restauratoren, eines der Themen behandelte die Erhaltung der Oberflaechenbeschichtungen von Moebeln und Kunstgegenstaenden der funfziger bis siebziger Jahre, welche in den Museen und Ausstellungen starke Schaeden aufweisen. Ein Experte/Sprecher der USA Lack und Farbenindustrie, sagte dass die Materialien nicht mehr als fuenfzehn Jahre zu halten brauchen, dies entspreche der Nutzungsdauer massengefertigter Moebel.

Dies fuehre ich an um die Meinung unserer Zeit zu zeigen ohne diese zu bewerten.

Ein alter Wagner, in meiner Kinderzeit, welcher Holzraeder fuer Kutschen/Leiterwagen fertigte, trug auf die Raeder, nachdem der Schmied die Reifen aufgezogen hatte, sorgfaeltig heissen Leinoelfirnis, auf meine Frage nach dem Warum, erklaerte er die Raeder wuerden so viel laenger halten.

mfg

Ottmar




Re: Leim flutscht *NM - Ohne Text*

Verfasst: Fr 10. Nov 2006, 20:06
von Horst Hohoff




Re: Hartwachs-Öl - Endbehandlung

Verfasst: Fr 10. Nov 2006, 20:20
von Horst Hohoff
[In Antwort auf #113680]
Hallo Rolf!
OSMO Klarwachs dringt durch seine Dünnflüssigkeit tiefer ins Holz ein und ist, wie alles von OSMO ein sehr gutes Produkt. Hartwachsöl wurde für Fußböden entwickelt und bietet nach Aushärtung eine sehr widerstandsfähige Oberfläche.
Mein Werkstattboden aus Spanverlegeplatten ist mit Hartwachsöl auch recht rutschig geworden, Der Eschen-Dielenboden im Wohnzimmer aber nicht. Über den Bau einer Hobelbank denke ich auch gerade nach, aber über ein anderes Finish als Hartwachsöl denke ich nicht nach.
Gruß
Horst Hohoff




Re: Hartwachs-Öl - Endbehandlung

Verfasst: Sa 11. Nov 2006, 08:42
von Boris Dorau

Hallo,

da habe ich auch noch eine passende Frage. Ich arbeite gerade an einem Waschtisch aus Esche. Die Platte sollte eigentlich nur gehobelt werden, nicht geschliffen. Als Endbehandlung wollte ich auch das OSMO Hartwachsöl nehmen, da habe ich noch einiges vom Fußboden übrig. Habe ich das jetzt richtig verstanden, daß die Oberfläche eher geschliffen sein sollte, da dadurch etwas offener? Ich denke, daß die Platte doch mit einem scharfen Hobel bearbeitet eine feinere Oberfläche erhält, als mit einem Schliff. (ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt...)

Gruß Boris




Re: Hartwachs-Öl - Endbehandlung

Verfasst: Sa 11. Nov 2006, 11:44
von Horst Hohoff

Hallo Boris!
Ich denke, daß die bei OSMO eher vom Schleifen reden als vom Hobeln weil 1. das Hobeln sicherlich keine sehr weit verbreitete Kunst ist und 2. ( Dielen ) Fußböden nach dem Verlegen i.d.R. mit einer Schleifmaschine bearbeitet werden. Ich würde den Waschtisch nur hobeln und dann ganz normal mit Hartwachsöl behandeln. Wenn Du Zweifel hast, probier es doch erst an einem Reststück aus.
Gruß
Horst Hohoff