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Holzhobel - Alte Schätzchen oder nur was für Samml *MIT BILD*
Verfasst: Mo 6. Nov 2006, 21:53
von Harald Wetzel
Hallo Neanders,
ich habe vor Kurzen eine Kiste mit alten Hobeln geschenkt bekommen. Nachdem ich mir einen davon (den 1. von links) "restauriert" habe, weil ich einen kleinen handlichen Hobel brauchte und dies auch schon - nicht gerade perfekt, aber brauchbar - gelungen ist, stellt sich mir die Frage, was tun mit den anderen?
Bin gespannt auf Eure Vorschläge........
(Hoffentlich klappts mit dem Bild hochladen.... versuchs das erste Mal)
http://hw.roesch.de/Bilder/B1352.jpgIch versuchs erst mal mit dem Übersichtsfoto, falls dies klappt,kann ich ja noch die Einzelbilder auf Heinz Röschs Bilderseite hochladen.

Re: Holzhobel - Alte Schätzchen oder ...
Verfasst: Di 7. Nov 2006, 09:52
von Wolfgang Jordan
Hallo Harald,
ein schönes Geschenk, das sollte mir auch mal passieren.
Was du damit tun sollst? Naja, einen hast du schon brauchbar restauriert, warum also nicht auch die anderen herrichten? Anscheinend sind, außer der Rauhbank, alle wichtigen Hobel dabei. Ich würde mich vor allem auf das Schärfen der Eisen konzentrieren und eventuell die Sohle abrichten. Ganz so geputzt wie dein erster müssen sie nicht werden. Nach dem Bild zu urteilen sind es übrigens recht alte Hobel (keine Handschoner). Hast du irgendwelche Herstellerstempel finden können?
Gruß, Wolfgang
Re: Holzhobel - Alte Schätzchen oder ... *MIT BILD*
Verfasst: Di 7. Nov 2006, 13:59
von Harald Wetzel
Hallo Wolfgang,
ich hab mal versucht, den einzigen Herstellerstempel zu fotografieren:
http://hw.roesch.de/Bilder/B1353.jpghttp://hw.roesch.de/Bilder/B1354.jpgIch habe den Hobel neu "besohlt" (mein Vater war Schuster;-) und das Eisen mechanisch entrostet. Gibt es eigentlich die in Deiner Entrostungsanleitung (Elektrolyseverfahren) genannten 3M-Schwämme noch irgendwo zu kaufen?? Ich hab sie bisher noch nirgends auftreiben können. Gibt es eine Alternative?
Gruß
Harald

Re: Holzhobel - Alte Schätzchen oder nur was für S
Verfasst: Di 7. Nov 2006, 15:18
von uli schiekofer
hallo harald,
eine loeseung fuer deine hobel habe ich auch nicht, ausser dass ich mich dem von wolfgang geschriebenen anschliessen wuerde. auch mit der bemerkung dass mir das auch mal passieren sollte. aber was hast du denn fuer eine interessante werkbank? eine hinterzange auf der linken seite? erst dachte ich, dass das bild spiegelverkehrt ist, aber der aufdruck auf dem metermass ist richtig. also wuerde mich das sehr interessieren. selbst gebaut? wegen japanischen hobeln seitenverkehrt?
herzliche gruesse
uli
Re: Holzhobel - Alte Schätzchen ..Hobelbank *MIT BILD*
Verfasst: Di 7. Nov 2006, 16:43
von Harald Wetzel
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In Antwort auf #113581]
Hallo Uli,
die Hobelbank ist selbstgebaut (ich bin Linkshänder und deshalb ist sie spiegelverkehrt)und hat eine recht spannende "Evolutionsphase" hinter und auch noch vor sich:
Die Urversion war mit Tischlerschraubstöcken (haben sich nicht bewährt), da wo jetzt die (mit von Dieter gelieferter Hardware gebauten)Zangen sind. Die Platte ist aus Kostengründen erst mal aus Kiefer-Leimholz,nachträglich mit Multiplex "veredelt", ebenfalls das Gestell. Die Hinterzange ist die "Keith Rucker"-Version ->
http://www.blauesboot.de/holz/Hobelbank.htm ,der Verfasser ist hier im Forum auch schon bekannt, mit fällt im Moment nur der Name nicht ein;-(, die ich unbedingt mal ausprobieren wollte, deshalb die unprofessionelle Ausführung aus der Restekiste. Das Schwierigste daran war das umzeichnen der Rechts- auf die Linkshänderversion. Hat nach einigen Klemmern, die nachgearbeitet wurden, bis jetzt super funktioniert. Das Untergestell werde ich beibehalten, die Bankplatte und die Zangen nach der Rucker-Vorlage neu anfertigen. Hindernisgrund dafür sind im Moment die horrenden Preise für Buchenschnittholz (aktuell in Kassel: 930,- /cbm netto). Auch die runden Bankhakenlöcher entsprechen nicht mehr meinen Vorstellungen. Auf die Beilade werde ich in Zukunft auch verzichten, die verführt nur dazu, alles darin zu versenken, was gerade mal im Weg ist.
Den Fortgang der "Evolution" werde ich dann mal dokumentieren.
Danke für Dein Interesse
Gruß
Harald

Alte Schätzchen
Verfasst: Di 7. Nov 2006, 16:49
von Michael Formanek
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In Antwort auf #113571]
Hallo Harald,
sind wirklich schöne alte Stücke. Ich würde sie durchaus in verwendbaren Zustand versetzten, aber meiner Meinung nach sollte man ihnen ihr Alter auch danach noch ansehen. Also mir gefällt die "Restaurierung" des esten Hobels nicht so gut. Wenn der Hobel wie die anderen ausgesehen hat, finde ich, dass er jetzt viel seines Charakters verloren hat. Du könntest ja einmal näher ausführen, wie du den Hobel bearbeitet hast, um auf das gezeigte Ergenis zu kommen.
Vielleicht wäre eine schonendere Behandlung vorzuziehen, vor allem das aufleimen einer neuen Sohle ist sicher nicht notwendig.
Gruß Michael
Re: Holzhobel - Alte Schätzchen oder nur was für S
Verfasst: Di 7. Nov 2006, 20:08
von Christian Meseberg
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In Antwort auf #113571]
Hallo Harald,
Hobel dieser Art habe ich auch einen ganzen Karton voll erstanden und kann Dir sagen das es immer mehr Freude macht, damit Werkstücke herzustellen. Leider weiß ich nur nicht, für welche Verwendung die einzelnen Modelle vorgesehen waren. Ich nutze sie so, wie ich gerade das beste Ergebnis hinbekomme. Von sechs Stück haben sich zwei als meine Lieblinge hervorgetan. Ich werde Sie euch bald mal zeigen.
Ich kann Dir nur empfehlen, sie sorgsam zu prüfen und auch mal zur Hand zu nehmen, um was damit herzustellen. Als Deko sind sie zu schade.
Beste Grüße
Christian
Re: Holzhobel - Alte Schätzchen oder nur was für S
Verfasst: Mi 8. Nov 2006, 08:32
von Andreas Winkler
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In Antwort auf #113571]
Hallo Harald,
schöen Hoebl hast Du da.
Die, die es nötig haben, kannst Du auf die gleiche Weise wieder fit machen. Wenn sie noch funtionsfähig sind (z.B. einigermaßen ebene Sohle, nicht zu großes Maul usw.), muß das nicht sein. Überhaupt ist das "Wieder-fit-Machen" von Hoebln Geschamckssache. Manche wollen den Hobel mit all seinen Eigenarten beibehalten und machen gar nichts oder nur das allernötigste um ihn benutzen zu können, andere arbeiten ihn komplett auf, inkl. neuer Oberflächenbehandlung. Das ist Gechamckssache.
Der Keil des linken Hobels schaut neu aus, war der alte im Eimer ?
Mich würden auch eventuelle Herstellermarken interessieren. Muß ja nicht gleich ein Photo sein. Meist ist der Hersteller des Eisens nicht der Hersteller der Hobel. Normalerweise auf der Oberseite, hinter der Hobelnase. Manchmal bedinden sich auch auf der Rückseite der Hobel (wo man draufhaut, um das Eisenzu lockern) Herstellermarken bzw. eindeutige Erkennungsmerkmale. Auf dem zweiten von rechts könnte eventuell was von `Trocken Holz unser Stolz´ stehen, wenn ich mal spekulieren darf.
Gruß, Andreas
Re: Holzhobel - Alte Schätzchen oder ...
Verfasst: Mi 8. Nov 2006, 09:00
von Wolfgang Jordan
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In Antwort auf #113582]
Hallo Harald,
das ist das Zeichen von Wilhelm Schmitt & Co. (Kirschen), wie es am 28. 4. 1900 ins Deutsche Markenregister eingetragen wurde (s. Link). Wahrscheinlich ist da noch mehr an Kennzeichen zu finden, wie Andreas schon sagt.
Ich benutze für das Reinigen der Eisen nach der Elektrolyse solche Schleifschwämme, die man im Malergeschäft bekommt. Es müssen aber die ganz feinen sein, sonst zerkratzt man sich die Eisen damit.
Gruß, Wolfgang
Re: Alte Schätzchen
Verfasst: Mi 8. Nov 2006, 11:29
von Harald Wetzel
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In Antwort auf #113584]
Hallo Michael und alle Mitleser,
der besagte Hobel war in einem erbärmlichen Zustand, hatte schon eine "Sohle" aus Eiche, die sich schon teilweise abgelöst hatte und gebrochen war. Deshalb die neue Sohle aus Buche. Der Keil war gesplittert und musste ersetzt werden (Birke). Den Kasten habe ich nur leicht geschliffen und gewachst. Ich werde die übrigen Stücke soweit möglich behutsamer behandeln, versprochen! Ausser dem Kirschen-Stempel auf dem Eisen habe ich bis jetzt noch keinen Herstellerstempel unter der Patina entdecken können. Vielleicht kommt beim Reinigen noch was ans Tageslicht. Zum entrosten der Eisen werde ich Wolfgangs Elektrolyse-Methode anwenden, wenn ich die Reinigungsschwämme aufgetrieben habe.
Gruß und Dank für die konstruktive Kritik
Harald