eine Stosslade für kleine und eine für große Teile *MIT BILD*
Verfasst: So 1. Okt 2006, 17:43
Ich habe mir zwei neue verbesserte Stoßladen gebaut und in Betrieb genommen. Auf den Bildern sieht man sie mit dem LN#9, das ist einerseits ein Luxusgegenstand, andererseits aber ein guter Hobel für diese Zwecke, aber es geht natürlich mit jedem Hobel, der eine plane, zur Sohle rechtwinklige Seitenfläche hat.
Oben: Stoßlade für kleinere Teile. Aus zwei Stücken Birke- Multiplex (19mm als Basis und 9mm draufgeleimt, das bildet die Führungskante). Die Stoßlade kann in der Vorderzange festgeklemmt werden.
Der Anschlag hinten (aus Hartholz, hier Ahorn weil ichs gerade da hatte) ist aufgeschraubt und justierbar: Die M6- Schloßschrauben stecken fest in der Grundplatte, der Anschlag hat aber 9mm- Löcher.
Die Führungskante muss etwas höher sein als der Abstand zwischen Eisen und Seitenfläche des Hobels, der Anschlag möglichst so hoch, dass der Hobel sich auch oben (mit dem Streifen Sohle neben dem Eisen) führt.
Die Gleitfläche, auf der Hobel läuft, ist wie die ganze Stoßlade mit Walnussöl behandelt. Gleitet gut, schmutzt aber sehr ein. Meine vorherige Stoßlade hatte da einen Belag aus Resopal. Der war glatt und blieb sauber, aber griff den eisernen Hobel an, das war nicht so schön.
Die Stoßlade (es ist meine dritte und bisher beste) funktioniert so sehr gut, die Genauigkeit darauf bearbeiteter Teile ist sicher besser als man das jemals braucht. Wichtig natürlich: Der Hobel muss sehr scharf sein, sonst nützt die ganze Stoßlade nichts.
Ich habe mir (auch aus Multiplex) eine aufsetzbare 45°- Führung gemacht, um Gehrungen hobeln zu können, aber noch nie benutzt.
Unten: Für eine aktuelle Fertigungsaufgabe (ganz einfache Küchen- Unterschränke aus billigem Leimholz) habe ich mir jetzt eine zweite Stoßlade für größere Teile gebaut. Die ist zweiteilig: Eine 750 mm lange Führungsschiene mit Anschlag (wieder verschraubt und justierbar), die in der Hinterzange festgeklemmt und hinten mit einer Schraubzwinge auf der Bankplatte gehalten wird. Dazu gehört eine separate zweite Werkstückauflage, auch mit Anschlag. Die wird je nach Werkstücklänge weiter links auf die Platte gesetzt und so justiert, dass ein exakter rechter Winkel gestoßen wird.
Beide Teile sind aus je zwei Streifen 9mm- Multiplex zusammengeleimt.
Damit kann ich nun Platten bis über 600 mm Breite müheloser und genauer auf Maß bringen. Zuerst wird eine Bezugskante mit der Raubank abgerichtet, dann die Länge mit der Handsäge vorgesägt (meine Tischkreissäge ist für so große Teile völlig ungeeignet)und zuletzt die Stirnseiten auf der Lade bestoßen und so das endgültige Maß hergestellt.
Es hilft.
Friedrich
