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4,45 m Längsschnitt

Verfasst: Do 31. Aug 2006, 15:55
von Christof Hartge

Liebe Leute,
habe gerade eine Kiefernlatte 4,45 X 8 x 3,2 längs durchgesägt. Muß ich jetzt einfach mal mit angeben. Hat schätzungsweise 10 Minuten gedauert, genau weiß ich es nicht, weil ich meinem Sohn noch zwischendrin bei den Hausaufgaben geholfen habe. Jedenfalls: Die Disston D8 ist durchmarschiert, ohne Verlauf. Was ich auch bemerken konnte: Die Schnittiefe pro Zug wird mit der Zeit deutlich länger. Am Anfang waren es so ein Zentimeter dann ging es bei eher ruhigeren Bewegungen immer länger mit jedem Zug. Bin sehr glücklich.

Viele Grüße, Christof.



Re: 4,45 m Längsschnitt

Verfasst: Do 31. Aug 2006, 17:46
von Christoph Nowag

Hallo Christof,

10 Minuten brauche ich auch, um meine Handkreissäge auszupacken, das evtl. richtige Blatt einzuspannen, mir zu überlegen, wie ich das mit meiner für 4,45 m zu kurzen Führungsschiene mache, den Staubsauger an den Schneidort zu tragen, den Ohrenschutz aufzusetzen usw. Wahrscheinlich eher etwas länger ...

Da machen mich Deine 10 Minuten doch etwas nachdenklich. Dazu kommt, dass sich nach so einem Schnitt kein 'Glücksein' Gefühl einstellt, sondern: 'Das hätten wir.'

Mit nachdenklichen Grüßen
Christoph



Re: 4,45 m Längsschnitt

Verfasst: Do 31. Aug 2006, 22:34
von TorstenKüpper

Hallo Christof,

ja, das kenne ich! Das ist die Handarbeit.

Mit Maschinen ist man schnell, "zu Fuß" ist man glücklich.

Beste Grüße
Torsten Küpper




Re: 4,45 m Längsschnitt

Verfasst: Do 31. Aug 2006, 22:39
von Friedrich Kollenrott
[In Antwort auf #112723]
Hallo Christof (the ripper),

Respekt. Es ist in der Tat eindrucksvoll, wie eine D8 mit Längsschnittzahnung durch Weichholz marschiert. Das kenne ich im Prinzip schon. Aber viereinhalb Meter- das hatte ich noch nicht. Allerdings, Du bist ja jung, kräftig, hoch motiviert und gut ausgerüstet- da war es kaum eine Frage, ob eine solche Leistung kommt, sondern nur wann. Und im Ernst, man sollte sich wie Christoph N. öfter fragen, wann man mit der Elektrosäge wirklich Zeit spart.

Ich wünsche weiter viel Spass!

Friedrich



Re: 4,45 m Längsschnitt

Verfasst: Do 31. Aug 2006, 22:55
von Christian Aufreiter

Servus, Friedrich!

> Und im Ernst, man sollte sich wie Christoph N. öfter fragen, wann man mit der
> Elektrosäge wirklich Zeit spart.

Möglicherweise dann, wenn man mehr als einen Pfosten/eine Latte sägen muss. Als zeitaufwändig hat Christoph schließlich die – von der Anzahl der zu sägenden Werkstücke bis zu einem gewissen Grad unabhängigen - „Vorbereitungsarbeiten“ beschrieben, der eigentliche Sägevorgang nimmt wesentlich weniger Zeit in Anspruch.

Christian




Re: 4,45 m Längsschnitt

Verfasst: Do 31. Aug 2006, 23:29
von Marc Waldbillig

Ja hallo,

Glücklicherweise nimmt bei der Handarbeit Sägen der eigentliche Vorgang - das Sägen - die meiste Zeit in Anspruch. Bei der ganzen Sache sitzt man in der Zwickmühle. Auf der einen Seite will man seiner Leidenschaft Holz auf leise Art frönen und auf der anderen auch effektiv schaffen. Die letzten Längsschnitte von vor vierzehn Tagen hätte ich bestimmt schneller mit einer HKS gemacht, aber ich wär dann auch nicht zu einem ordentlichen Sägen und einem ebenso ordentlichen und schnellen Feilen gekommen. Außerdem wären noch ein paar Hunderter für das Elektro-Teil draufgegangen.

Christian, die Vorbereitungsarbeiten muss ich mitzählen, gehören sie doch zur eigentlichen Arbeit wie die Butter zum Brot.

Christof, ich kann dein Glück verstehen :-) Es ist ein herrliches Gefühl, wenn die Säge wohl geschärft durch die Hand gleitet und zerspant wie durch ein Nichts. Das ist so gut wie ein gehobeltes Brett mit exakt überall rechtwinkliger Kante auf den Zehntel Millimeter genau und ohne Ausrisse.

Gruß, Marc




Re: 4,45 m Längsschnitt

Verfasst: Fr 1. Sep 2006, 00:09
von Christian Aufreiter

Servus, Marc!

Natürlich "gehört" die Vorbereitungszeit zur gesamten Arbeitszeit.
Ich wollte Folgendes ausdrücken: Die Vorbereitung (Handkreissäge aus dem Schrank räumen, passendes Sägeblatt einspannen, Führungsschiene, sofern man eine benutzt, holen, Böcken aufstellen etc.) muss man lediglich einmal erledigen, unabhängig davon, ob man später einen Pfosten oder zehn Pfosten auftrennt.
Zur Verdeutlichung ein Beispiel mit fiktiven (!) Zeitangaben:
Sägen mit einer HKS
- Vorbereitungszeit 10 min
- Zeit/Schnitt 1 min
Führt man einen Schnitt durch, benötigt man 11 min, für zehn Schnitte 20 min.
Sägen mit einem Fuchsschwanz
- Vorbereitungszeit 2 min
- Zeit/Schnitt 9 min
Ein Schnitt nimmt - wie im Falle des Einsatzes einer HKS - 11 min in Anspruch, zehn Schnitte immerhin 92 min.

Christian




Re: 4,45 m Längsschnitt

Verfasst: Fr 1. Sep 2006, 00:18
von Marc Waldbillig

Hallo Christian,

Nichts für ungut, ich hatte dich schon in diesem Sinne verstanden. Ich mag eigentlich gar nicht die Zeit rechnen bei solcherlei Arbeit. Du hast natürlich Recht mit der Zeiteinsparung bei Maschineneinsatz. Allerdings kommen da noch Sachen hinzu wie etwa Bierchen, Stulle, Führungsschiene umklemmen, Staubbeutel austauschen, Kreide in die Schlagschnur füllen, Zigarette, etc. ;-)

Gruß, Marc




Re: 4,45 m Längsschnitt

Verfasst: Fr 1. Sep 2006, 00:50
von Christian Aufreiter

Servus, Marc!

Zur Beruhigung: Ich werke auch nicht mit der Stoppuhr in der Hand;-))
Deshalb halte ich es nicht für sinnvoll, besonders detaillierte Untersuchungen anzustellen, in die alle von dir genannten Faktoren (Bierchen, Sauger ausleeren, Schlagschnurapparat befüllen etc.) einfließen.
Jeder soll auf seine Façon selig werden. Und spätestens nach einem von Hand aufgetrennten Pfosten hört sich bei mir die Seligkeit auf;-))

In diesem Sinne

Christian




Re: 4,45 m Längsschnitt

Verfasst: Fr 1. Sep 2006, 08:39
von Wolfgang Jordan
[In Antwort auf #112729]
Hallo,

ich hatte den Eindruck, daß Christof die halbe Latte nicht wirklich brauchte, sondern nur aus Begeisterung für seine Disston gesägt hat. Man beachte seinen letzten Satz, die Latte ist völlig unwichtig geworden. Ich kann dich gut verstehen, Christof.

Gruß, Wolfgang