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Abrichten der Hobelsohle eines Metallhobels
Verfasst: Di 15. Aug 2006, 16:36
von Dirk Baltzer
An Alle,
(wie) kann man die Sohle eines Metallhobels (Stanley #4 mit geriffelter Sohle) abrichten?
Geht das mit Mitteln Glasscheibe, Schleifpapier in einer akzeptablen Zeit überhaupt?
Ich kann mit meinen bescheidenen Mitteln (Metalllineal) keine Unebenheiten an der Hobelsohle feststellen. Allerdings hat sich das Metall unschön verfärbt und ich glaube auch an dem Hobelmaul nach beiden Seiten einen ganz feinen Riß zu bemerken.
Vielen Dank schon mal vorab.
Dirk
Re: Abrichten der Hobelsohle eines Metallhobels
Verfasst: Do 17. Aug 2006, 20:46
von Marc Waldbillig
Hallo Dirk,
Das mit dem Riss am Hobelmaul klingt nicht gut. Nichtsdestotrotz kannst du relativ schnell feststellen wie eben die Sohle ist. Du brauchst eine dicke Glasscheibe, ein polierter Granit oder Marmor wird's auch tun, Schleifpapier und einen Benzinstift. Mit letzterem zeichnest du Querstriche auf die Sohle, die Enden und der Bereich ums Maul sind am wichtigsten. Nach ein paar Zügen auf dem Schleifpapier solltest du schnell erkennen, wie's um die Sohle steht. Ich würd mit 180er oder 240er anfangen und gegebenenfalls auf gröber umsteigen. Letzter Schliff sollte mit 400er sein, dann hobelt's sich leichter. Bei Stanleys hab ich keine Erfahrung was die Zeit angeht, ich hatte allerdings schon eine LN Raubank, die zwanzig Minuten gebraucht hat. Kürzere Hobel brauchen in der Regel nicht so lang.
Gruß und gutes Gelingen,
Marc
Re: Abrichten der Hobelsohle eines Metallhobels
Verfasst: Fr 18. Aug 2006, 08:18
von Robert
Hallo,
Bevor du mit dem Schleifen anfaengst, solltest du pruefen, ob die Referenzplatte (Glas oder Marmor) auch wirklich eben ist, sonst uebertraegt sich die Unebenheit der Referenzpaltte auf die Hobelsohle und die ist danach zwar schoen geschliffen aber noch krummer als vorher. Frag mich bitte nicht, woher ich das weiss...
Zudem solltest du, falls es drum geht, groebere Unebenheiten zu beseitigen, das Schleifpapier mit Spruehkleber an der Referenzplatte besfestigen.
Beim Schleifen das Hobeleisen zurueckziehen aber mir normalem Druck befestigen. Die Sohle verformt sich ein bisschen, wenn man das macht.
Wenn du mit grobem (80 oder 100) Schleifpapier anfaengst solltest du darauf achten, alle paar Zuege die losen Koerner von der Oberflaeche zu wischen. Die haben die Tendenz sich vorne und hinten unter der Sohle zu sammenln und das Ergebnis ist wieder eine krumme Sohle. Woher ich das weiss? besser nicht fragen...
Ich wuerde allerdings eine Sohle, bei der ich mittels Stahllinieal keine Unebenheiten erkennen kann, nur mit feinem (220, 320, 400) Schleifpapier polieren, da ist die Gefahr nicht so gross, sie noch krummer zu machen. Einen Riss im Material, besonders um das Maul herum, glaub ich, kann man nicht rausschleifen. Solange die Risse nicht zu gross sind und nicht aufklaffen, einfach nix dran rummachen.
Gruss
Robert
Re: Abrichten der Hobelsohle eines Metallhobels
Verfasst: Fr 18. Aug 2006, 09:22
von Bernhard
[
In Antwort auf #112566]
Hallo Dirk,
ich mache das immer so.
Granitplatte aus dem Baumarkt. Geprüft mit einem Lineal. Mehr macht in meinen Augen keinen Sinn, da auch das Schleifpapier darauf sicher uneben ist.
Die zu abrichtende Hobelsohle markiere ich a la Charlesworth mit einem Edding quer zur Sohle und dann geht es los. Zurerst mit 120er und zum Schluß mit 400er auf der Granitplatte gefixtem Schleifpapier. Wenn die Markierung weg ist, dürfte die Hobelsohle ausreichend plan und auch glatt sein.
Wichtigste Markierungspunkte sind Hobelanfang und -Ende und um das Hobelmaul.
gruß
Bernhard
Re: Abrichten der Hobelsohle eines Metallhobels
Verfasst: Fr 18. Aug 2006, 14:19
von Dirk Baltzer
Vielen Dank für die Tips.
Ich habe mittlerweile alle Utensilien zusammen und heute abend geht's los.
Werde berichten wie das Experiment ausgegangen ist.
Viele Grüße
Dirk
Re: Abrichten der Hobelsohle eines Metallhobels
Verfasst: Sa 19. Aug 2006, 17:53
von Marc Waldbillig
[
In Antwort auf #112573]
Hallo Robert,
Ich nehm Wasser zum Fixieren. Das reicht aus.
Woher du das alles weißt? Hm? Das klingt seeeeeehr nach DC.
Gruß und welchen Kurs hattest du belegt? Handhobeltuning?
Marc
Ergebnis des Abrichtens der Hobelsohle
Verfasst: Sa 19. Aug 2006, 19:01
von Dirk Baltzer
[
In Antwort auf #112578]
Danke für alle Hinweise - ich denke, daß ich die Hobelsohle hinbekommen haben (ich meine sie ist nicht "hin").
Ich habe mit 400 Schleifpapier auf dicker Glasplatte angefangen und mit 600 Schleifpapier die Sohle poliert. Das Schleifpapier war Naßschleifpapier, aber es ging trotzdem ganz gut. Die Stellen um das Hobelmaul sind blank (der Riß ist wohl nur ein Kratzer). Die Seiten und Anfang und Ende der Sohle sind ebenfalls blank poliert. Nur in der Mitte gibt es einige Stellen, die nicht poliert sind. Nur mit der 10-fachen Lupe kann man einzelne Schleifspuren auf der polierten Fläche erkennen.
Und jetzt wollte ich es ganz genau machen. Ich habe mit 1000er Schleifpapier versucht, die Sohle noch feiner zu polieren. Plötzlich wurde die Oberfläche der Sohle merkwürdig stumpf, matt und fleckig. Der Hobel bremste plötzlich auf dem Holz. Ich habe dafür keine Erklärung.
Mit dem 600er Schleifpapier habe ich den Hobel wieder blank poliert und er funktioniert ganz gut, denke ich.
Frage an das Forum:
Ist das Schleifen mit z.B. 600er Körnung auf Glasplatte nicht auch eine gute Methode, eine sehr gute Spiegelseite eines Hobeleisens zu erzeugen?. Man bräuchte dann keine Wassersteine mehr.
Gruß, Dirk
Re: Abrichten der Hobelsohle eines Metallhobels
Verfasst: Sa 19. Aug 2006, 21:56
von Robert
Hallo Marc,
das wär schön gewesen, wenn ich den DC schon vorher gekannt hätt und ein paar von seinen Regeln befolgt (ich nehm mal an du meinst David Charlesworth). Leider ist die Anmerkung "woher ich das weiß" dadurch entstanden, dass ich die ganze Hobelsohlenabrichterei mehr als doityourselferfahrung probiert hab und so schon mal eine krummer gemacht hab als sie vorher war...
Ich hab die Tips mit dem Schleifpapier auf der planen Unterlage schon beherzigt, dass sich die Unterlage aber auch durchbiegen kann , wenn die Unterlage drunter krumm ist, ist Eigenerfahrung. Auch dass sich die Körner vorne und hinten unter der Sohle sammeln ist eine leidliche Eigenerfahrung. Den Tip mit dem Lackstift kannte ich aber noch nicht. Aber dafür ist das Forum ja da, jeder hat so seine Erfahrungen, die das ergänzen, was man aus Büchern lernt...
Gruß
Robert
Re: Abrichten der Hobelsohle eines Metallhobels
Verfasst: Sa 19. Aug 2006, 21:59
von Robert
Hallo Marc,
das wär schön gewesen, wenn ich den DC schon vorher gekannt hätt und ein paar von seinen Regeln befolgt (ich nehm mal an du meinst David Charlesworth). Leider ist die Anmerkung "woher ich das weiß" dadurch entstanden, dass ich die ganze Hobelsohlenabrichterei mehr als doityourselferfahrung probiert hab und so schon mal eine krummer gemacht hab als sie vorher war...
Ich hab die Tips mit dem Schleifpapier auf der planen Unterlage schon beherzigt, dass sich die Unterlage aber auch durchbiegen kann , wenn die Unterlage drunter krumm ist, ist Eigenerfahrung. Auch dass sich die Körner vorne und hinten unter der Sohle sammeln ist eine leidliche Eigenerfahrung. Den Tip mit dem Lackstift kannte ich aber noch nicht. Aber dafür ist das Forum ja da, jeder hat so seine Erfahrungen, die das ergänzen, was man aus Büchern lernt...
Gruß
Robert
Re: Ergebnis des Abrichtens der Hobelsohle
Verfasst: Sa 19. Aug 2006, 22:26
von Marc Waldbillig
Hallo Dirk,
Abrichten und Schärfen der Eisen auf Glaspapier ist eine Methode, die scary sharp genannt wird. Ein großer Nachteil ist die ungeheure Menge an Glaspapier, das dabei draufgeht. Ein Stein wird mit der Zeit billiger.
Danke der Rückmeldung. Wie lange hast du denn gebraucht mit dem 400er?
Gruß, Marc