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Alles neu schleift der Juni - oder so!

Verfasst: Mo 19. Jun 2006, 17:18
von Rolf Richard

Mein Vorgehen beim Schärfen war bisher folgendes:

Mittels der veritas Mk II Schleifführung wurden die Eisen zuerst auf einer groben, dann auf einer feinen Diamantplatte geschliffen und danach auf einem küstlichen 6000er Stein gehont. Ging alles ganz gut, aber bei Eisen mit Scharten z.B. ist das ein erheblicher Zeitaufwand. Da hat man viel Zeit, über Alternativen nachzudenken (hat mal irgendjemand geschrieben und so Recht damit!).

Also ein wenig herumexperimentiert! Da war doch was mit Schleifpapier????

Beim örtlichen Baustoffhändler gabs eine geschliffene Bodenplatte (30 x 30 cm), die als Muster gedient hatte und jetzt arbeitslos war, weil das Design inzwischen nicht mehr gehandelt wird. Die habe ich mit flachen Leisten auf einem Rest OSB befestigt. Mit Sprühkleber kommen drei Streifen Schleifpapier drauf - 320er - 600er und 1.000er. Und siehe da, damit geht die Schleifarbeit doppelt so schnell. Oder noch schneller!

Poliert wird natürlich nachher immer noch auf dem 6.000er. Aber die Diamantplatten sind erst mal arbeitslos. Mal sehen, ob der Zustand anhält!

Nein, überreden es auch so zu machen will ich niemanden!

Gruss

Rolf




Re: Alles neu schleift der Juni - oder so!

Verfasst: Di 20. Jun 2006, 07:23
von Dirk Boehmer

Hallo Rolf,

die Frage ist, wie lange das Schleifpapier haelt. Das verliert doch
normalerweise sehr schnell von der anfaenglichen Aggressivitaet. Und
haeufiger Wechsel ist nicht gerade billig und daher zwar eine Alternative,
aber immer noch nicht DIE Alternative... finde ich.

--
Dirk



Re: Alles neu schleift der Juni - oder so!

Verfasst: Di 20. Jun 2006, 11:50
von Rolf Richard

Hallo Dirk,

dazu kann man noch nichts sagen. Mehr als drei Eisen geht ganz bestimmt. Wichtig ist allerdings, dass das Schleifmaterial absolut eben liegt, sonst schneidet das Eisen ein und zerstört das Material. Bisher hab ich von jeder Sorte mal 5 Blatt gekauft - nicht das Billigste, sondern solches mit Siliziumcarbid. Jedes Blatt gibt drei Nutzstreifen, das hält bei meinem Schleifaufkommen schon ne ganze Weile.#

Die eingesparte zeit scheint mir das Wichtigere.

Gruss

Rolf



Re: meine Alternative

Verfasst: Di 20. Jun 2006, 11:59
von christof hartge

DXas eigentliche Problem ist ja nur das grobe Schleifen. Für das feine ab japanischer Körnung 1000, gibt es viele Methoden, effektiv zum Ziel zu kommen.

Von meinem Vater habe ich einen Schleifbock geerbt, der auf der einen Seite eine trockene Scheibe hat und auf der anderen Seite eine wassergekühlte, langsamlaufende grobe Schleifscheibe. So weit ich weiß gibt es solche Kombinationsmaschinen immer noch sehr günstig. Das Ding hat natürlich keine Schleifführung und kein garnix, exakte Schneidenformen kriegt man damit nicht hin.

Ich mache es aber so: ich schleife mit dem groben, wasserkühlten Stein frei Hand eine zu flache Fase (22-25°) an, so gut es halt geht. Und steige dann mit 27° auf meinen guten alten japanischen 1000er Wasserstein um. Weil der Wasserstein nur eine winzige Fläche schleifen muß, geht die Wiederherstellung der korrekten Fase sehr schnell.

Ein weiterer Vorteil: Für einige Schärfvorgänge, geht es deutlich schneller, weil die Fase kurz ist.
Ein Nachteil könnte sein, dass das Eisen instabiler wird. Ich habe aber noch nichts in der Richtung bemerkt.

Viele Grüße, Christof.



Re: auch meine...

Verfasst: Di 20. Jun 2006, 21:33
von Marc Waldbillig

Hallo,

Ich geh von einer groben Fase mit 25° aus, die ist eh an den meisten Eisen. Dann schleif ich auf dem 800er bei 30° bis ein kleiner Grat entsteht und poliere auf dem 8000er mit ungefähr 33°. Ich benutze die einfache und billige Seiten-Klemmführung. Die ist todsicher. Abgekommen bin ich vom Freihandschärfen bei normalen Hobeleisen. Eine leichte Rundung an der Schneidkante ist schneller und effektiver mit der Führung hergestellt. (Das gilt allerdings nur für mich ;-))

Meine Entdeckung der letzten Tage ist das Abrichten der Spiegelseiten auf einer Stahlplatte. Man kennt's ja mit dem SCPulver. Das ist mein erster Durchgang. Danach geht's ohne Pulver nur mit etwas Kamelienöl (besser wie Wasser) weiter. Der Prozess ist enorm zeitsparend. Anschließend muss nur noch auf dem 8000er poliert werden.

Gruß, Marc