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Gratleiste mit Oberfräse

Verfasst: Mo 28. Feb 2005, 20:53
von Gerhard

Hallo zusammen,

meine Hobelbankplatte hat jetzt drei Gratleisten. Dummerweise mußte ich zwei der Leisten zweimal fräsen, weil ich die Nuten zu breit gemacht hatte.

Ich hatte die Leisten zuerst, und danach die Nuten gefräst. Bei einem Versuch gingen die Leisten noch nicht rein, beim nächsten war die Nut zu breit.

Viel besser getroffen habe ich die Passung erst, als ich angefangen habe, die Leisten nach der Nut am Frästisch zu fräsen. Dabei habe ich in Kauf genommen, daß die Leisten unsymetrisch geworden sind. Also immer nur auf einer Seite gefräst, den Anschlag nur auf einer Seite leicht nachgestellt, damit nur die Hälfte des Nachstellens wirksam wird.

Wie macht Ihr das? Ich hatte eigentlich gedacht das Anpassen von Nut/Leiste sei einfacher.

Viele Grüße,
Gerhard


Re: Gratleiste mit Oberfräse

Verfasst: Mo 28. Feb 2005, 22:06
von Karsten

Hallo Gerhard,

ich habe es so gemacht:

Erst die Nut(en) gefräst, der Fräser gibt die Breite vor, dann an einem Probestück (gleiche Breite wie die Gratleiste) so lange an die Anschlageinstellung des Frästisches herangetastet, bis der Grat in die Nut passt (immer symmetrisch, sonst funktioniert es nicht).
Wenn es passt, die Leisten durchziehen - vorher am besten mit der Kreissäge den ganz sicher überflüssigen Teil wegnehmen, dann kann man am Frästisch mit weniger Kraft und mehr Genauigkeit arbeiten.

Dann Leisten einschieben und entweder fluchen oder ein Bier aufmachen ...

Gruss

Karsten


Re: Gratleiste mit Oberfräse

Verfasst: Di 1. Mär 2005, 08:25
von Holger

Hallo Gerhard,
das gleiche Problem hatte ich auch schon mal angesprochen.
Verschiedene Nutzer des Forums hatten mir zu einer "Hybrid"-Lösung geraten:
Die Nuten fräsen und die Gratleisten mit dem Grathobel von Hand hobeln und sich hierbei an die Nut herantasten.
Das scheint mir die effektivste Methode zu sein. ich habe sie aber mangels Zeit noch nicht ausprobiert.

Viele Grüße, Holger


Re: Gratleiste mit Oberfräse

Verfasst: Di 1. Mär 2005, 21:11
von joh. t.

hallo, ich habe mich zu dem thema schon im nachbarforum geäußert. das schnellste ist die nut konisch mit der oberfräse machen und dann die gratleiste mit dem grathobel einzulassen, quasi die gratleiste für die nut maßzuschneidern.man ist mit dem grathobel wesentlich schneller und genauer als mit der oberfräse oder gar der tischfräse. maschineneinsatz für die gratleiste lohnt sich erst ab ca. 20 leisten. ich bin auch bereit darauf eine wette einzugehen. ordentliche gratungen kommen in der betrieblichen praxis kaum vor. viele grüße joh.


Re: Gratleiste mit Oberfräse

Verfasst: Mi 2. Mär 2005, 07:29
von Rolf Hertenstein

Wenn ich mal dumm fragen darf - die Winkel der beim Hausherrn angebotenen Grathobel weichen von denen der handelsüblichen Fräser deutlich ab. Wie kriegt man das in den Griff?

Rolf



Re: Gratleiste mit Oberfräse

Verfasst: Mi 2. Mär 2005, 09:14
von Gerhard

Hallo Johannes,

ich habe einen Frästisch verwendet, keine Tischfräse. Sowas habe ich noch nicht.
Was die Arbeit etwas rationeller gemacht hat: Ich kann die Fräse recht schnell in den Tisch ein und ausbauen. Der Fräser wurde also nicht gewechselt. Die Fräse wurde erst für die Nuten handgeführt (mit Anschlagschiene natürlich) und dann für die Leisten in den Frästisch eingebaut. Wobei die Nut breiter als der Fräser ist. Die Leisten sind recht massiv, daher sollte die Nut auch breiter als der Fräser werden. Dabei mußte ich mich mit jeder Leiste individuell and die zugehörige Nut herantasten. Mit "richtigem" Einstellen war da nichts zu machen. Ich habe einfach einer Seite des Anschlages mit der Leiste leichte Schläge/Stöße versetzt (der Frästisch ist selbstgebaut, ich weiß was ich dem Anschlag wo zumuten kann). Der Fräser hat dann deutlich hörbar nur minimal Material abgetragen.
Als Fazit: Für drei Nuten habe ich fünf Leisten gefräst, davon passen zwei gut, eine leidlich.
Als zweites Fazit: Messen bringt nichts, nur langsam rantasten. Halbwegs vernünftig messen und mit der Anschlagschiene beim Fräsen treffen kann ich im Bereich von etwa einem halben bis ganzen Millimeter. Das ist der Unterschied zwischen "geht nicht rein" und "fällt wieder raus".

Viele Grüße,
Gerhard