Seite 1 von 2

Geschichte der Ulmia-Hobel

Verfasst: Fr 12. Mai 2006, 09:42
von Wolfgang Jordan

Hallo,

in der letzten Zeit habe ich mich etwas intensiver mit (alten) Ulmia-Hobeln und ihren Ausstattungsmerkmalen beschäftigt. Dabei ist eine Entwicklung in den ersten 30 Jahren des letzten Jahrhunderts deutlich geworden von den ganz einfachen Hobeln mit Wangenwiderlager zu den ausgereifteren Modellen, wie sie heute noch fast unverändert hergestellt werden. Eine Zusammenfassung mit Abbildungen ist hier zu finden:

http://www.holzwerken.de/museum/hersteller/ulmia_werkzeug.phtml

Wie man sieht, fehlen mir vor allem Informationen zu neueren Hobeln und Markenzeichen. Z. B. wüßte ich gerne:
- wann die Eisenfeineinstellung eingeführt wurde? Patente dazu stammen aus den 80er-Jahren. Ich kann mir nicht vorstellen, daß man diese Neuerung dreißig Jahre lang alleine ECE überlassen hat.
- seit wann das Bolzenwiderlager aus Plastik hergestellt wird (dazu gab es hier schon mal eine Anfrage)?
- welche Änderungen es in der Darstellung des Ulmer Münsters auf der Marke gegeben hat (und wann)?
- seit wann die Einstellung der verschiebbaren Bodenplatte beim Reformhobel von vorne geschieht? Das gab es schon vor hundert Jahren, aber nicht bei Ulmia.
- usw.

Ich würde mich freuen, wenn ihr mir mit Beispielen von eigenen Hobeln oder älteren Ulmia-Katalogen weiterhelfen könntet, z. B. 'Mein Vater hat seinen Ulmia-Putzhobel in den 70ern gekauft, der hat schon ein Plastik-Widerlager.' Auch Abbildungen von Marken auf Hobeln und Eisen, eventuell mit ungefährem Herstellungsdatum wären sehr hilfreich. Von der Firma Ulmia bzw. Anke habe ich leider nichts in Erfahrung bringen können.

Vielen Dank schon mal!

Gruß, Wolfgang




Re: Geschichte der Ulmia-Hobel

Verfasst: Sa 13. Mai 2006, 21:46
von Marc Waldbillig

Hallo Wolfgang,

Ich hab nur einen alten Ulmia, es ist die große Raubank (60 cm). Sie stammt wahrscheinlich aus den 70ern und hat schon die aktuelle Form. Das Ott-Zeichen ist grün, das Widerlager ist aus einem schwach gelben Metall, das Eisen trägt den Zusatz Matador. Der Originalpreis stand auch noch auf der Sohle, er betrug 420,- Luxemburger Franken. Damals war eine Mark wohl um die 15 Franken, eher wohl noch darunter.

Ich finde Deine Arbeit sehr ehrenwert und kann Dich um Dein Wissen nur im Guten beneiden. Leider konnte ich, fürchte ich, Dir nicht viel weiter helfen.

Gruß, Marc




Re: Geschichte der Ulmia-Hobel

Verfasst: Mo 15. Mai 2006, 08:19
von Wolfgang Jordan

Danke, Marc! Das hilft mir schon, weil ich damit das Aufkommen des Plastikwiderlagers eingrenzen kann. Ist das die Rauhbank, deren Logo in diesem Beitrag zu sehen ist?
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/11089
Sieht das Logo auf dem Hobel selbst so aus wie das letzte auf meiner Seite
http://www.holzwerken.de/museum/hersteller/ulmia_3.jpg
oder ist es schon die modernere Variante? Von dem fehlt mir nämlich noch eine Abbildung, weil ich keine neueren Ulmia-Hobel habe.
Ich hatte ja gehofft, daß viele hier im Forum einen Hobel von Ulmia besitzen und meine Datenbasis etwas verbreitern könnten. Aber die Eisenhobel sind wohl auf dem Vormarsch. Vor kurzem habe ich auf dem Flohmarkt eine alte (schwarze) Kunz-Rauhbank No. 7 gefunden, die ich auch benutzen will. Meine Hoffnung ist, daß die Qualität damals noch besser war. Bericht folgt zu gegebener Zeit.

Gruß, Wolfgang




Re: Geschichte der Ulmia-Hobel

Verfasst: Mo 15. Mai 2006, 09:52
von Ingrid

Hallo Wolfgang,
ich find es toll, was Du alles zusammenträgst. Leider kann ich Dir nicht weiterhelfen, da mein Hobelkörper (Reform) nicht gemarkt ist und ich auch keine Einprägung um die Stellschraube finden kann. Das Eisen ist "Kirschen".
Ich werde allmählich Ott-Frankenstolz zusammentragen, da meine Hobelbank (Logo Ochsenkopf) von denen ist. Den Katalog hab ich auf Deiner Seite schon gefunden.
Vielleicht meldet sich ja doch noch ein Ulmia-Hobelbesitzer!
Ingrid



Re: Geschichte der Ulmia-Hobel

Verfasst: Mo 15. Mai 2006, 18:06
von Marc Waldbillig

Hallo Wolfgang,

Ja, es ist besagte Raubank mit dem laminierten Eisen. Allerdings weiß ich nicht, warum ich damals von einer Pockholzsohle gesprochen hab, es handelt sich natürlich um Weißbuche. Die Sohle ist wellenförmig gefräst verleimt. Auf den Fotos ersichtlich ist die moderne Form, das Logo ist das gleiche, das Widerlager aus Metall auch gut sichtbar.







Auf deinen Kommentar zur Kunz-Raubank bin ich schon sehr gespannt. Vor allem in Kombination mit dem Alter.

Gruß, Marc




Re: Geschichte der Ulmia-Hobel

Verfasst: Mo 15. Mai 2006, 21:19
von joh. t.

hallo wolfgang ich habe genau die gleiche wie marc . 1990 gekauft . die anderen hobel muß ich erst sichten.viele grüße joh.



Re: Geschichte der Ulmia-Hobel

Verfasst: Di 16. Mai 2006, 00:17
von Uwe Linke
[In Antwort auf #111735]
Wolfgang,

bei mir liegen insgesamt neun Ulmia-Hobel: Datierung entsprechend Deiner Seite zu Ulmia-Werkzeug.

1 Zahnhobel (nach 1970)
1 Grathobel (nach 1970)
1 Schlichthobel (1950-1970)
1 Doppelhobel (1950-1970)
1 Doppel-Simshobel mit schrägem Eisen (1950-1970)
2 Rauhbänke (1925-1950) eine mit Ulmia-Eisen, eine mit Ulmia/Matador-Eisen
2 Reformputzhobel, einer davon von vor 1925, beide leider nicht mit Originaleisen.

Du kannst Sie Dir ja anschauen, wenn Du am 1.7. zum Treffen kommst; wenn Du vorher schon mehr dazu wissen willst, gib mir bitte Bescheid.

Feed the 'Rat

Uwe




Re: Geschichte der Ulmia-Hobel

Verfasst: Di 16. Mai 2006, 10:39
von Wolfgang Jordan

Hallo Uwe,

danke für deine Auflistung. Das Problem mit der Datierung ist aber, daß meine Daten noch sehr vorläufig sind und durch eure Beispiele verbessert werden sollen. Wenn du zum Beispiel schreibst 'Zahnhobel (nach 1970)', bedeutet das vermutlich, daß dieser Hobel ein anderes (mir bisher unbekanntes) Zeichen auf der Plakette hat. Das genau würde mich interessieren: wie sieht dieses Zeichen aus und von wann genau stammt der Hobel? Ich werde mir deine Hobel dann im Juli mal genauer ansehen.

Gruß, Wolfgang



Re: Geschichte der Ulmia-Hobel

Verfasst: Di 16. Mai 2006, 10:47
von Wolfgang Jordan
[In Antwort auf #111768]
Hallo Ingrid,

ein Reformhobel ohne Herstellerkennzeichen? Da hat jemand einen schweren Marketingfehler begangen. Das waren doch anscheinend die Renommiermodelle, die sogar aus Obstbaumholz gefertigt wurden. Darauf würde ich als Hersteller doch meinen Namen sehen wollen.

Der Ochsenkopf gehört eigentlich zu Daniel Kremendahl, hast du da nicht was verwechselt? Wenn ich es richtig verstehe, sammelst du jetzt passend zu deiner Hobelbank die Hobel von Friedrich Ott!? Dann weiß ich schon, wen ich demnächst mal ansprechen muß wegen Beispielen von Frankenwerkzeugen.

Gruß, Wolfgang



Re: Geschichte der Ulmia-Hobel------WebKitFormBoun

Verfasst: Sa 8. Dez 2007, 02:59
von Ron Barchet------WebKitFormBoundaryv7TjiD1Sf+JiQgH
[In Antwort auf #111767]
Ich habe Ihnen ein email gesendet --- in die letzten paar Minuten. Mein Vater (1906-2004) hat ein Ulmer Reformhobel, ca 220 x 61 x 62mm, 45 mm Eisen, und diese Buchstaben vornen: D.R.G.M

Mein Vater war Meisterschreiner aus Waiblingen und ist nach USA in 1927 ausgewandert. Ich weis nicht wie Er der Hobel bekommen hat. Ich vermute während seine Lehre in frühe 20-er Jahren. Wenn Sie weitere Information haben, ich werde mich freuen die Information zu haben. Noch was --- können Sie "Putzholzsohle" erklären? Ist daß eine Holz typ wie Dogwood? Vielen Dank --- Ron
------WebKitFormBoundaryv7TjiD1Sf+JiQgHX