woodworking.de

Kennt hier jemand eine Möglichkeit, Raspeln zu schärfen bzw. schärfen zu lassen? In einem amerikanischen Forum bin ich zufällig auf diese Firma gestoßen - von einem vergleichbaren Betrieb in unseren Landen habe ich noch nicht gehört:

http://www.boggstool.com/liquidhone.htm

Ich habe vor kurzem aus dem Nachlass eines Orgelbauers einige alte Raspeln geschenkt bekommen, bei denen sich eine Verjüngungskur sicher lohnen würde, wenn es hierzulande eine Schärfmöglichkeit gäbe, und auch die teuren, von Dieter angebotenen Auriou-Raspeln würden sich natürlich noch deutlich mehr bezahlt machen, wenn es eine Möglichkeit gäbe, sie nachschärfen zu lassen...

Viele Grüße

Uli

Nun wenn sich da weiter keiner Meldet: Es gab früher die Möglichkeit Feilen (und wohl auch Raspeln) schärfen bzw. aufarbeiten zu lassen. Ist aber in unseren Landen aus Kostengründen eingestellt worden. Die Feilen werden Weichgeglüht, der Hieb flachgelegt etwas übergeschliffen und der Hieb wieder aufgerichter (nachgehaun) was fast soviel Arbeit macht wie die Feile neu herzustellen. Man spart das herrichten des Grundkörpers und muß nicht so fest draufhaun wie beim ersten Hiebherstellen aber man muß den alten Hieb genau treffen. Deshalb war es auch üblich soweit runter zu schleifen dass ein komplett neuer Hieb angebracht werden konnte. In alten Bücher stehen Rezepte zum selbst wieder auffrischen , werden aber als nicht besonders wirkungsvoll dargestellt (müst ich nochmal nachschlagen)sowas wie mit Öl und ? bestreichen und das dann abbrennen... .
Andreas N.

Hallo Forumsfreunde,

In der heutigen Zeit der fast vollautomatischen Produktion lohnen solch Aufarbeitungen nicht. Frueher als noch der Beruf eines Feilenhauers ausgeuebt wurde waren die Materialkosten hoeher als die Arbeit, da war eine ander Situation.

Feilen wurden frueher(speziell nach dem zweitn Weltkrieg) auf chemischen oder elektrolytischem Weg versucht zu Erneueren. Mit entsprechenden Saeuregemischen wird die Metalloberflaeche angeaetzt und eine rauhe Oberflaeche erzeugt. Elektrolytisch wird die Feile als Metallabgebendes Teil angeschlossen und im Bad aufgerauht. Eine solche Feile arbeitet besser als eine stumpfe doch nie so gut wie eine neue.

Ich mache es wie schon Andreas erwaehnte, ich bespruehe meine Feilen mit einem Rostloeser (Caramba oder W40) und pudere gebrannte Magnesia auf, nach dem Antrocknen buerste ich dies sorgfaeltig mit einer Feilenbuerste aus.

Holzraspeln schneiden besser wenn alle Harz/Leimreste entfernt werden. Ich verwende dafuer 10% Natronlauge, diese loest das Harz, anorganischen Leim, weniger. Es gibt Fertigprodukte fuer Saegeblaetter welche dafuer verwendet werden koenen.

mfg

Ottmar

[In Antwort auf #110904]
Hi Ulrich,

selbst in der ddr wurde in den 70 jahren das aufhauen von feilen eingestellt und das will schon etwas heissen.
nach dieser zeit wurden die dreikant-feilen gerne zu dreikant-schabern umgeschliffen und kamen in dieser rolle zu erneutem ruhm. man darf sie nur nicht ausgluehen, sie sind ja auf maximale rockwell getrimmt. also nass schleifen.

ueberleg doch mal, was man mit so einem dreikant-schaber alles machen kann, ausser den leim von der hobelbank zu kratzen.

gruss
helmut

Dass Schärfen in Handarbeit heutzutage nicht mehr zu bezahlen ist, war mir fast schon klar, auch wenn mir nicht bewusst war, dass das früher tatsächlich häufiger gemacht wurde. Aber diese amerikanische Firma macht das nicht per Hand sondern per "liquid honing" - hört sich so ein bisschen an wie Sandstrahlen vom Rücken der Zähne her. Im FWW-Forum wurde diese Firma ob ihrer guten Schärfergebnisse ("besser wie neu vom Hersteller") und des günstigen Preises gelobt. Deswegen hätte mich interessiert, ob es hierzulande eine Firma gibt, die in einer ähnlichen Technik Raspeln nachschärft.

Viele Grüße

Uli