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Haselnussholz
Verfasst: Di 7. Feb 2006, 10:22
von Erich Kronlechner (Austria)
hallo
eignet sich haselnussholz als werkzeugholz zb werkzeugstiele griff für handsägen oder auch zum bau einer gestellsäge ?
lg aus österreich
Re: Haselnussholz
Verfasst: Mi 8. Feb 2006, 22:41
von helmut hess
Hi Erich,
meine ersten skistoecke waren zb. aus haselruten, nicht selbst gemacht, gekauft, aber das war 1956, mein erster selbstgebauter bogen und die pfeile waren aus haselruten.
problem ist ehr staemmchen von ausreichender dicke zu bekommen um groessere teile daraus zu bauen, es sei denn patchwork...
fuer eine gestellsaege denke ich, kann hasel ein sehr gutes material sein, alte buegelsaegen, die ich gesehen habe, hatten auch den buegel aus hasel.
also bau deine saege und gib uns einen bericht.
gruss
helmut
Re: Haselnussholz
Verfasst: Do 9. Feb 2006, 09:32
von Dominic Stuermer
Sägengriffe und -teile hab ich noch nicht aus Haselnussholz hergestellt, stattdessen aber schon einige Hammerstiele. Die Erfahrung daraus ist, dass Halselholz sehr gut geeignet ist. Es ist recht zäh, dadurch brechen die Stiele nicht so leicht außerdem werden die Schläge ein wenig gedämpft.
Re: Haselnussholz
Verfasst: Do 9. Feb 2006, 12:00
von Philipp
Bei den Bogenbauern hab ich mal gelesen, daß Haselholz (eigentlich ein beliebtes Bogenholz, da zäh) bei größerem Stammdurchmesser eine Tendenz zur Sprödigkeit hat. Also vielleicht eher kleinere Durchmesser wählen.
Gruß, Philipp
Re: Haselnussholz
Verfasst: Do 9. Feb 2006, 15:34
von Ferdinand Bozem
Hallo,
Ich habe schon einige Stiele für Beile und Spalthämmer aus Halselnussstämmchen mit einem Durchmesser von ca. 15cm gemacht. Beim Arbeiten merkt man, dass Weisbuche und Haselnuss miteinander verwandt sind ;-) Aus dem Bogenbauerbuch weis ich, dass Pfeile aus Haselnuss mit der Zeit schneller spröde werden, wie Pfeile aus z.B. Schneeball. Da die Äxte bis jetzt noch nicht richtig in Aktion waren, kann ich wenig über die Dauerhaftigkeit sagen. Im Übrigen: Ich bau mir auch grad Gestellsägen (Absatzsäge, Schlitzsäge, Faustsäge, Schweifsäge). Die Arme aus Eiche, der Steg aus Linde. Bei den Hörnchen bin ich mir noch nicht so ganz sicher, vielleicht Rotbuche oder Apfel, aber auch Pappel ist vorhanden. Die Blätter natürlich vom Hausherren!
Viele Grüße,
Ferdinand Bozem
Re: Haselnussholz
Verfasst: Do 9. Feb 2006, 16:33
von Thomas Paulke
Hallo Erich !
Und warum nicht Esche ?
Findest Du leichter in der Größe/Dicke.
Viele Grüße von Thomas
Re: Haselnussholz
Verfasst: Do 9. Feb 2006, 19:07
von Andreas N.
[
In Antwort auf #110855]
Für Hilfshämmer beim schmieden, sind die Hammerstiele (die ich gesehen und benutzt hab) immer aus Hasel, obwohl Weide angeblich auch gen soll.
Schöne Grüße
Andreas N.
Re: Haselnussholz
Verfasst: Do 9. Feb 2006, 19:52
von Ferdinand Bozem
Hallo Thomas,
ich hab Haselnuss genommen, weil das Eschenwäldchen in meiner Nähe in einem Quellgebiet liegt und das Holz, dass ich von dort verarbeitet hab, war durchweg drehwüchsig. Offiziell ist das ja nur ein Märchen, dass Bäume, die in der Nähe von Quellen wachsen, drehwüchsig sind, bei mir hat es sich bewahrheitet, ob Zufall oder nicht. Haselnuss dagegen wächst überall bei mir und wird als "Unkraut" betrachtet, trotzdem hat sich mancherorts niemand die Mühe gemacht, dieses Unkraut zu jäten. So hatte ich eine große Auswahl an geeigneten Stämmchen. Auch aus Schlee (ich weis nicht ob ihr das kennt, die "e"s am Schluss werden getrennt gesprochen) hab ich schon Stiele gemacht, ebenso ein "Unkraut". Im Übrigen stammt der Tipp mit diesen beiden sonst nie genutzten Hölzer von einem befreundeten Waldarbeiter.
Viele Grüße,
Ferdinand Bozem
Re: Haselnussholz
Verfasst: Fr 10. Feb 2006, 18:45
von Thomas Paulke
Danke und wieder was gelernt, dann werde ich das mal ausprobieren !
Wie dick ist bei Euch Hasel ?
Thomas
Re: Haselnussholz
Verfasst: Sa 11. Feb 2006, 08:10
von Heinz Kremers
Hallo Ferdinand,
das Unkraut heißt "Schlehe" oder auch Prunus spinosa und ist wegen der langen Dornen mit Vorsicht anzupacken!
Gruß
Heinz