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kann mir irgendjemand sagen, ob Schellack sich auch noch mit anderen Mitteln ausser Aethanol oder Spiritus verduennen laesst? Aceton vielleicht?
Leider lebe ich in einem Land, in dem ich weder Alkohol noch Spiritus kaufen kann.

Vielen Dank!

hallo Irmi,
ich fürchte, Du musst Dich nach einem anderen Lack umsehen. Schellack ist nur in Alkohol löslich. Siehe dazu auch diese Links http://www.manufactum.de/dmc_mb3_encyclopedia_pi1.name/S/Merck_s_Warenle.2056.0.html
http://www.kremer-pigmente.de/60400.htm

Gruss
reinhold

Hallo Irmi,

hier ist ein Zitat aus Römpps Chemie-Lexikon: "Schellack ist gut löslich in Alkoholen, organischen Säuren und wässrigen Laugen, weniger in Estern und Ketonen und unlöslich in Kohlenwasserstoffen."
Das bedeutet nun Folgendes: Vielleicht hast Du die Möglichkeit, Isopropanol aufzutreiben. Das müsste funktionieren. Falls nicht, gib ein paar Tropfen Wasser dazu.
Methanol müsste auch gehen, aber das ist giftig.
Org. Säuren und Laugen sind für die Holzbehandlung als Lösemittel nicht geeignet.
Aceton ist ein Keton. Also wird es den Schellack als reines Lösemittel nur schwer lösen, aber mit einem Gemisch aus Aceton und Wasser kannst Du die Eigenschaft von Ethanol, die hier entscheidend ist (nämlich die Polarität) simulieren. Ich würde mal mit einer Lösung aus 9 Teilen Aceton und 1 Teil Wasser anfangen, Versuche zu machen, sofern Du nur Aceton zur Verfügung hast.

Jetzt gibt es aber noch ein Problem. Es ist leicht möglich, dass eine Schellack-Lösung, die etwas Wasser enthält, keine gute Oberfläche auf Holz liefert, denn zuerst verdunstet Aceton und die feuchte Schicht wird immer wässriger. Schellack könnte dann in der feuchten Schicht ausfallen und eine unschöne Oberfläche hinterlassen.

Versuche also am besten, Isopropanol zu besorgen. Der ist Ethanol am ähnlichsten, vor allem was die Löse- und Verdunstungseigenschaften betrifft.

Viele Grüße von
Edi

[In Antwort auf #110753]
Hallo Irmi,

entnehme ich der e-mail Adresse richtig, dass du in den vereinigten arabischen Emiraten bist? Wusst nicht, dass dort überhaupt kein Alkohol/Spiritus aufzutreiben ist (nichtmal in Apotheken???).

Ich kann Reinhold nicht ganz zustimmen.

Schellack sollte sich auch in Aceton (10:1 mit Wasser) und in Ethylacetat ( http://www.kremer-pigmente.de/70300.htm ) lösen lassen. Hab ich aber noch nicht getestet.

Weiters wäre eine Verwendung als Wasserfirnis (Schellack in wässriger alkalischer Lösung von Borax oder Ammoniumcarbonat) möglich. Kann mir aber nicht vorstellen, dass man damit eine Schellackpolitur machen kann. Man erhält damit aber auf jeden Fall einen wasserfesten Überzug (wurde wohl eher in anderen Bereichen verwendet und weniger zur Oberfächenbehandlung von Möbeln).

Ich glaube ich werde die Frage mal zum Anlass nehmen eine Testreihe zu starten.

Gruß Michael

[In Antwort auf #110759]
Hallo Edi!

Vielen,vielen Dank fuer deine ausfuehrliche Hilfe! Ich werde einmal sehen, ob sich Isopropanol auftreiben laesst.

Alles Gute und nochmals Vielen Dank!
irmi

[In Antwort auf #110760]
Hallo Michael!
In den Apotheken gaebe es schon Alkohol, dafuer braeuchte ich jedoch ein Attest, auf dem die "Regierung" bescheinigt, dass ich zum Kauf groesserer mengen ( sprich: 1 Liter) berechtigt sein soll und ehrlich, vermutlich waechste mir eher ein bart, als dass ich als Frau diese Bescheinigung bekommen wuerde..

Danke aber fuer Deine anderen Vorschlaege,ueber Firnis hatte ich auch schon nachgedacht, aber wie Du schon anmerktest, werde ich damit vermutlich kaum die gewuenschet Oberflaechenwirkung erziehlen koennen.

Irmi

Schellack lässt sich in bessere Whiskies lösen; und ich habe kein land auf der Welf gesehen wo KEIN Whiskey zu finden war!

Ausserdem, hat Whiskey weitere vorteile; es hinterlässt eine (meistens) angehneme Farbe, und eine 'Antik' suessehende Oberfläche da es Wasser beinhaltet.

Und entsorgen ungebrauchte Whiskeyreste ist problemlos.

Slainte --- -gerard-

[In Antwort auf #110762]
Hallo Conger,

da es sich anscheinend um ein islamisches Land handelt (meine Vermutung) kann der Kauf von Alkohol (vor allem in Form von Spirituosen) durchaus verboten sein. Man bräuchte dann eine Lizenz um Whiskey kaufen zu können, ähnlich wie mit manchen Chemikalien bei uns.

Außerdem kann das ganz schön ins Geld gehen wenn man guten Whiskey verwendet ;-)

Gruß Michael

[In Antwort auf #110762]
Ja und wer den Whisky nicht aufs Holz Reiben will, sondern vorher noch Probieren will, sollte sich dieses WE auf nach München machen.

Ich bin am Samstag ab 14 Uhr dort.

[In Antwort auf #110764]
Hallo Irmi,

ich glaube nicht, dass du um Alkohol herumkommen wirst. Vielleicht lässt sich ja so genannter Waschbenzin auftreiben. Ichhabe es noch nicht auspropiert, aber eigentlich müsste sich Schellack in Benzin lösen. Wie das dann allerdings aussieht, wage ich nicht zu sagen.

Viele Grüße

Wilhelm Kuehs