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Griff Rückensäge Thos. Flinn

Verfasst: Do 2. Feb 2006, 21:40
von Jürgen z.H.

Hallo,

ich hatte schon berichtet, dass ich mir bei Dieter den Fuchsschwanz von Thos. Flinn gekauft habe. Lediglich mit dem Griff war ich unzufrieden. Den Lack habe ich unangenehm empfunden. Der Griff war auch nicht schön gerundet. Ich habe deshalb den Lack abgeschliffen und mit Halböl eingerieben. So gefällt mir die Säge richtig gut.

http://hw.roesch.de/zeige.asp?ID=513

Davon beflügelt habe ich mir noch die Rückensäge bestellt und wollte den Griff ebenfalls abschleifen und ölen.

http://hw.roesch.de/zeige.asp?ID=514

Dabei bin ich auf unvermuteten Widerstand gestoßen. Ich habe mich darüber schon mit Dieter beraten und er bat mich das Problem im Forum zu schildern, vielleicht habt Ihr eine Idee:

Nachdem ich die Schrauben gelöst habe, konnte ich das Sägeblatt kein Stück im Griff bewegen. Zunächst habe ich angenommen, dass der Lack mit dem das Sägeblatt konserviert ist, in den Spalt des Griffs gekrochen ist und das Sägeblatt festgeklebt hat. Das kann ich ausschließen, weil ich den Schlitz im Griff vorsichtig mit einem Stecheisen aufgeweitet habe. Dann habe ich das Sägeblatt - um die Schränkung und den Rücken zu schonen - mit Beilagen in der Hobelbank eingespannt und kräftig gewackelt und gezogen. Keine Chance, der Griff bewegt sich nur etwas gegenüber dem Sägeblatt.
Nun habe ich eine Rundfeile vorsichtig in den Befestigungslöchern gedreht. Danach konnte man es in der Mitte des Lochs metallisch glänzen sehen. Der Metallstreifen ist deutlich breiter als das Sägeblatt.

Dieter hat mir geschrieben, dass das Blatt einfach aus dem Griff zu lösen ist. Von einer Vernietung hat er keine Kenntnis. Ich vermute, dass die Löcher in einem Rutsch durch den Griff und das Sägeblatt gebohrt werden. Bei meiner Säge scheint dabei ein breiter Grat entstanden zu sein, der das Blatt bombenfest hält. Dafür spricht die Tatsache, dass der metllische Streifen nicht genau in der Mitte ist. Hier könnt Ihr Euch ein Bild von meinem Problem machen.

http://hw.roesch.de/zeige.asp?ID=515
http://hw.roesch.de/zeige.asp?ID=516

Wie würdet Ihr vorgehen? Ich bin für jeden Tipp dankbar.

Tschüß Jürgen




Re: Griff Rückensäge Thos. Flinn

Verfasst: Do 2. Feb 2006, 22:27
von Heinz Kremers

Hallo Jürgen,

Hm, das scheint wirklich zusammen durchgebohrt zu sein.

Ich würd "Dremel" o.ä. mit einem feinen Schleifstein nehmen und den Grat, aber wirklich nur den Grat! versuchen wegzuschleifen. Als Juwelier hast Du da ja vielleicht noch feinere Geräte für so was.

In keinem Fall die Löcher im Griff oder im Blatt vergrößern, denn dann wackelt nachher alles, es sei denn, Du nimmst dann auch größere Nieten - aber woher so schöne.




Re: Griff Rückensäge Thos. Flinn

Verfasst: Do 2. Feb 2006, 22:31
von Siamac Kouscheschi

Hallo Jürgen,

ich würde in einem ersten Schritt mit einem scharfen Metallbohrer in der vorgegebenen Größe durchbohren und hoffen, das der überstehende Grat entfernt wird. Sollte das nicht helfen, eventuell einen halben mm größeren Bohrer zur Hand nehmen und nochmal bohren. Ich bin nicht so bewandert mit den Sägen, kann mir aber nicht vorstellen, das eine um 0,5 mm aufgeweitet Bohrung negative Auswirkungen haben sollte.

Gruß und viel Erfolg

Siamac




Re: Griff Rückensäge Thos. Flinn

Verfasst: Do 2. Feb 2006, 23:28
von Andreas N.
[In Antwort auf #110749]
Hallo,Jürgen.
Die Schrauben sind doch Hülsenmuttern mit Senkkopfschrauben? Die bekommt man in allen möglichen Größen und wären also ersetzbar. Das die mit einem anscheinend stumpfen Bohrer und hoher geschwindigkeit gebohrt haben, ist für mich verwunderlich, aber ist wohl so. Den ersten Vorschlag, von Heinz, halt ich für schwierig umzusetzen, wenn auch für die einzigste Möglichkeit bei den gleichen Schrauben zu bleiben. Das etwas aufbohren und die Schrauben weiter benutzen von Siamac, hab ich mal in ähnlichem Zusammenhang ausprobiert und festgestellt das das mit starkem Schraubenanziehen einige Zeit funktioniert, es dann aber zur Lockerung kommt (Feuchte Schwankung? hereinziehen der Köpfe ins Holz?). Für weiteres anziehen fehlte mir der Mut, da ich befürchte das Holz zu spalten.
Schöne Grüße
Andreas
post scribtum.: Ist das Laub aufgeprägte, goldige Folie oder ne richtige Einlage?




Re: Griff Rückensäge Thos. Flinn

Verfasst: Fr 3. Feb 2006, 06:52
von Marc Waldbillig
[In Antwort auf #110749]
Hallo Jürgen,

Du könntest auch so denken: Ich bau mir einen eigenen Griff nach meinen Vorgaben und sch... auf den alten. Dann sägst du den alten Griff in Stückchen von der Säge. So kommst du um eine Vergrößerung der Löcher herum und du kannst die Löcher später platt feilen.

Wie gesagt, es ist nur eine Option, bei der du nichts zu verlieren hast.

Gruß, Marc



Re: Griff Rückensäge Thos. Flinn

Verfasst: Fr 3. Feb 2006, 08:02
von Wolfgang Jordan
[In Antwort auf #110749]
Hallo Jürgen,

mußt du den Griff denn unbedingt entfernen, um ihn abschleifen zu können?

Gruß, Wolfgang



Re: Griff Rückensäge Thos. Flinn

Verfasst: Fr 3. Feb 2006, 08:08
von Edi Kottmair
[In Antwort auf #110749]
Hallo Jürgen,

Du kannst den Griff auch in Nitroverdünnung stellen. Wenn es ein "normaler" Lack ist, also kein DD-Lack oder Ähnliches, quillt er auf und Du kannst ihn einfach abwischen. Das habe ich genau so kürzlich mit einem gebraucht gekauften Ulmia Hilfsspannstock gemacht. Ist gut gegangen.

Viele Grüße von
Edi



Re: Griff Rückensäge Thos. Flinn

Verfasst: Fr 3. Feb 2006, 11:18
von Rainer Illert
[In Antwort auf #110749]
Hallo Jürgen,

wenn man nur wenig Material abnehmen darf oder will, gibt es die Möglichkeit mit einer Reibahle gibt es in 0,5mm Schritten (ca. 14,- € bei Ø 8mm) oder einer verstellbaren Reibahle (ca. 45,- € Ø 8mm - Ø 9mm) das Loch auszureiben. Mit diesem Werkzeug werden im Maschinenbau Passlöcher hergestellt.

Gruß Rainer




Re: Griff Rückensäge Thos. Flinn

Verfasst: Fr 3. Feb 2006, 17:21
von Jürgen z.H.
[In Antwort auf #110749]
Hallo,

erstmal vielen Dank für die Tipps. Das Abschleifen geht natürlich besser, wenn kein scharfes Sägeblatt im Spiel ist. Am Einschnitt versaut man sich auch schnell das Sägeblatt mit dem Schleifpapier oder kommt nicht richtig in die Ecke. Die Idee mit der Chemie wäre noch zu erwägen, wenn ich gar nicht weiterkomme.
Ich war schon kurz davor einen neuen Griff zu machen, weil der Griff der Rückensäge mir zu klein ist. Ich würde das Griffloch sowieso vergrößern. Der Einschnitt für das Sägeblatt ist aber das Problem, das ich mit meinen Mitteln kaum lösen kann. Ich habe schon überlegt den Griff aus zwei Hälften zu machen. Eigentlich stehen bei mir andere Arbeiten an, deshalb fürchte ich, dass die Säge bei einer Grifferneuerung unfertig liegen bleibt.

Tschüß Jürgen



Re: Einschnitt im Griff

Verfasst: Fr 3. Feb 2006, 19:36
von Marc Waldbillig

Hallo Jürgen,

Ja, der Einschnitt muss exakt liegen, da kann man sich nichts leisten. In einem amerikanischen Forum zeigte Alice Frampton unlängst eine sehr elegante wie präzise Vorgehensweise. Sieh dir einfach mal folgenden Link an!

Gruß, Marc