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Hallo zusammen!

Da ich weder das Geld noch den Platz für eine "richtige" Hobelbank habe, plane ich für die Semesterferien den Bau eines Arbeitstisches. Schaut euch am besten erstmal das Bild an, anschließend versuche ich es noch ein bisschen zu erläutern.



Ich weiß, keine korrekte technische Zeichnung, hab ich heute morgen noch schnell gemacht.
Die Arbeitsplatte würde ich gerne aus zwie aufeinander geleimten Multiplex-Patte von jeweils etwa 2,4cm Stärke machen. Sie soll mit Schlossschrauben am Untergestell befestigt werden, damit der Tisch einigermaßen mobil bleibt. Drei der vier Füße sollen "normal" sein, während einer verstellbar ist (mit eingeschraubter Gewindestange?)

Grundlage zu Spannen sollen Veritas Wonderdogs und die zugehörigen Bankhaken werden, die 3/4inch-Löcher werden demnach in einem Raster von 10cm gebohrt.

Auf einer der Längsseiten soll die Arbeitsplatte über das Untergestell hinausstehen, um Schraubzwingen anbringen zu können, auf der gegenüberliegenden Seite soll sie bündig abschließen, um Bretter hochkant einspannen zu können.

Was ich gerne von euch wüsste:

- Meint ihr der Tisch ist zu klein, um einen Großteil der anfallenden Arbeiten dort erledigen zu können? Mis ist klar, dass ich darauf keine Haustür hobeln kann.

- Wo seht ihr noch Möglichkeiten, die von mir angedachten Spannmöglichkeiten auszuweiten oder zu verbessern?

- Sind Siebdruckplatten gegenüber Multiplex vorzuziehen?

- Wonderdogs: die kleine oder die große Version?

- Eckverbindung(siehe roter Kreis in der Zeichnung): was haltet ihr davon? wie könnte ich es besser machen?

Ich bin für jede Anregung sehr dankbar!

Gruß Nico

Hallo Nico,

einige Fragen musst Du selbst beantworten wie z.B. Größe. Je größer, desto besser, aber es hat nicht jeder beliebig viel Platz.

Deine Zeichnungen sind absolut in Ordnung.

Multiplex würde ich der Siebdruckplatte vorziehen, denn erstens ist die Siebdruckplatte dunkelbraun (die Tischplatte sollte möglichst hell sein), zweitens ist sie viel zu rutschig. Solche Platten sind gut für Anschläge und Frästische, wo man Werkstücke drüber schiebt.

Eine klassische Eckverbindung laut Lehrbuch sieht z.B. aus wie auf dem Foto bzw. auf den Zeichnungen: http://tts01.my-tts.com/kurswerkstatt.de/images/zeich5.jpg , http://tts01.my-tts.com/kurswerkstatt.de/images/zeich3.jpg . Man setzt den Zapfen ab, damit oben im Hirnholz noch etwas Holz übrig bleibt. Die Zapfen auf dem Foto liefern eine größere Leimfläche. Es gibt natürlich viele Möglichkeiten für so eine Eckverbindung. Auf Deiner Zeichnung bleibt oben nicht viel Hirnholz übrig und das ist sicher nicht optimal. Ich hoffe, das ist einigermaßen verständlich.

Viele Grüße von
Edi

Hallo Nico,

in der letzten Spezialausgabe von FWW war der Bau einer einfachen Werkbank
aus Multiplexplatten beschrieben. Dort wurden auch das Staenderwerk aus den
Platten gebaut. Und zwar wurden 5 Schichten aufeinandergeleimt. Die mittlere
Schicht hatte dann imer eine Aussparung bzw. einen Zapfen. Hinterher ergaben
sich daraus kantholzartige massive Staender, auf den dann die Arbeitsplatte
befestigt wurde. Sehr durchdacht das Ganze. Ich glaube 2 Platten wurden
insgesamt benoetigt. Guck Dir den Link mal an.

> Meint ihr der Tisch ist zu klein, um einen Großteil der anfallenden
> Arbeiten dort erledigen zu können?

Lieber etwas laenger, denn im Preis wird sich dann nicht viel aendern.

> Sind Siebdruckplatten gegenüber Multiplex vorzuziehen?

Siebdruckplatten sind ja auch eine Art Multiplex, nur mit einer anderen
Oberflaeche. Ich wuerde Multiplex nehmen.

--
Dirk

[In Antwort auf #110715]
Hallo Nico,

wie man hier an verschiedenen Stellen nachlesen kann "plage" ich mich gerade mit dem bau einer Hobelbank herum und habe bisher auch nichts Richtiges zum drauf arbeiten gehabt. Daher kann ich mit Dir fühlen und vielleicht ein paar Anmerkungen geben:

- Dein Tisch ist klein, ok, das weisst Du. Keine Werkzeugablage, aber auch damit kann man leben. Nur - zum Hobeln wird er viel zu leicht sein, es sei denn, du könntest ihn irgendwo festschrauben.

- Multiplex als Arbeitsplatte? Nicht so toll. Das Material verhält sich beim draufschagen/Stemmen wie eine Feder. Ich würde versuchen, ein Platte aus Buchenholzlamellen - gibts für Küchen und Treppenstufen - zu bekommen. Dein Problem würde nämlich das Verleimen bzw. das Aufbringen des Pressdrucks werden. Siebdruck wäre keine Lösung - Du kannst es nicht richtig verleimen, ohne die glatte Oberfläche abzufräsen.

- bei den Bankhaken brauchts bei der Plattenstärke eigentlich nur die kleine Version.

- zu viele Bohrungen; 15 cm Abstand sind gut genug. Aber ein Schraubstock fehlt. Nur auf der Obefläche spannen bzw. mit Zwingen ist umständlich und behindert oft beim Arbeiten.

So, das sind meine spontanen Anmerkungen.

Gruss

Rolf

Den Tisch etwas größer zu machen (bis ca. 120cm) is kein großes Problem, aber dann is irgendwann Schluss. Die Schwierigkeit ist, einen Kompromiss zwischen Mobilität und Stabilität zu finden. Grund: Ich kann mit dem Tisch im Keller arbeiten, muss ihn dann aber wieder rausstellen (sonst kommt niemand mehr an die Waschmaschine etc.).

@Edi
Die von dir empfohlene Verbindung ist zwar sehr anschaulich dargestellt und sieht auch stabil aus, aber sie kommt mir recht kompliziert vor, bin mir nicht sicher, ob ich mir das schon zutraue. Gibt es vielleicht noch einfacherer Alternativen?

@Rolf
Bist du dir sicher mit dem Lochabstand?
Ich hatte sie Information von 100mm hier her:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/noframes/read/18854

Hallo Nico,

das ist eine ganz normale Schlitz- und Zapfenverbindung. So kompliziert ist sie nicht. Das Schwierigste daran ist, eine gute Passung zu bekommen, nicht zu locker und nicht zu fest. Aber das gilt genauso auch für Deine vorgeschlagene Verbindung. Einfacher geht das mit verschiedenen Maschinen wie Duodübler oder Domino, aber die haben wohl nur die wenigsten.

Falls Du mehr Holzarbeiten machen willst, empfiehlt sich der Spannagel. Dort stehen viele Verbindungen drin und es ist ein gutes Standard Lehrbuch.

Viele Grüße von
Edi

Hallo Nico,
sowas in der Art Habe ich auch in Benützung gehabt. Also ich würde keine Multiplex Platte nehmen. Schau dass du so eine Buche Arbeitsplatte Kriegst. Muss ja nicht so Stark sein. Für so ein Tisch reichen auch 27 - 35 mm.
Aber du wirst irgendwann so wie ich merken, dass so ein Tisch halt nur ein "kompromiss "ist. Versuch irgendwie Stabilität durch anschrauben an die Wand zu bekommen. Wenn du Mobil bleiben musst, dann drehe Stockschrauben in die Wand rein. Gibts bei den Sanitär Sachen im Baumarkt. Du kannst eine Seite mit einem Spaxx Gewinde in die Wand reindrehen und auf der anderen Seite ist ein Metrisches Gewinde wo mann z.B. sein Untergestell mit einer Flügelmutter an die Wand bombenfest bekommt. Klar unter M12 brauchst net anfangen.
Ansonsten bin ich jetzt auch 3 Jahre mit sowas klargekommen. Sicher die Projekte haben sich in Grenzen Gehalten. Ich habe jetzt mich entschlossen eine Richtige Hobelbank zu besorgen. Bischen muss ich noch sparen, aber so 1-2 Monate, dann gehts los.
In diesem Sinne
Gruss
Muri

[In Antwort auf #110720]
Hallo Nicolas,

ich habe mir im vergangenen Sommer auch mal so etwas Ähnliches als (gerade noch) mobile Werkbank gebaut, um im Sommer auch mal gelegentlich bei schönem Wetter draußen arbeiten zu können. Hier findest du meine Lösung, mit der ich eigentlich ganz zufrieden sind. Die Pipe-Clamps ersetzen übrigens auch ganz gut den von Rolf angesprochenen Schraubstock und die (knappe) Größe reicht für viele Arbeiten durchaus noch aus.

http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/16234

Viele Grüße

Uli

[In Antwort auf #110720]
Hallo Nicolas,

scheint schon richtig zu sein, dass die Wonder Dogs nicht weiter spannen können. Das würde dann den engen Lochabstand rechtfertigen.

Trotzdem würde ich noch einmal über den Vorschlag von Ulrich Lanz und den Pipe Clamps nachdenken.

Gruss

Rolf

[In Antwort auf #110722]
Hallo Nicolas,
Ich würde versuchen, soviel Gewicht wie möglich in den Werktisch zu bringen. Klar widerspricht das dem Wunsch nach Moblität, aber an der Wand oder am Boden anschrauben und wieder abschrauben wenn man fertig ist, ist ja auch nicht gerade mobil. Zudem habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Verbindung (Schrauben) von Werktisch zu Wand nicht ganz unproblematisch ist. Wenn du mal mit dem Hammer (Stemmen) auf den Tisch schlägst, der an der Wand angeschraubt ist, dann wird man das im ganzen HAus hören, da werden sich die Nachbarn freuen. Es gibt aber spezielle Dübel, die eine gewisse Schallisolierung bringen.
Ansonsten möchte ich mich meinen Vorrednern anschliessen. Multiplex ist nicht gut geeignet (angesprochene Federwirkung) und du wirst beim Verleimen von zwei so großen Platten den notwendigen Druck nicht herbringen.
Bei den Bohrungen würde ich auch nicht die ganze Platte durchlöchern, du möchtest bestimmt mal was drauf machen, wo du keine Löcher brauchen kannst.
Eine Vorderzange würd ich auf jeden Fall montieren. Ich habe ziemlich lange ausschliesslich mit einer Vorderzange an einer umfunktionierten Werkbank gearbeitet, und möchte auf keinen Fall drauf verzichten.
Zu der Schlitz- Zapfenverbindung: Sieht schwierier aus als es ist. Mit dieser Verbindung habe ich die ersten Sachen selbst gebaut. Um ein bisschen Arbeit bei der Herstellung des Schlitzes zu sparen, kann man eine Lochreihe mit einem Bohrer machen, und die Bohrungen anschliessend zu einem Schlitz aufstemmen.
Gruß
Robert