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Und ich werde kein Neandertaler...

Verfasst: Do 19. Jan 2006, 20:48
von Bernhard

Liebe Holzwerker,

meine neue Lieferung ist eingetroffen

- Lie-Nielsen Zinkensäge (der Griff ist in Natura deutlich schöner)
- Lie-Nielsen Schabhobel



- die Pax Säge vom Hausherrn



Die Zinkensäge ist echt super. Mit den Schabhobeln muß ich mich noch beschäftigen und werde dann berichten.

Gruß
Bernhard




da ist noch was unter der Säge...

Verfasst: Do 19. Jan 2006, 20:54
von Friedrich Kollenrott

Bernhard! gib Dir einen Ruck! Du bist schon auf dem richtigen Weg, aber noch nicht angekommen!

Deinen weiteren Berichten sehe ich äußerst interessiert entgegen.

Friedrich




Re: da ist noch was unter der Säge...

Verfasst: Do 19. Jan 2006, 21:18
von Bernhard

Oh Friedrich,

vielen Dank für die Ermutigung. Mein Vermögensberater schlägt bereits die Hände über dem Kopf zusammen.

Zwei Tenonsägen von LN und ein Hobel kommen noch über den Atlantik.
Emsige Gespräche mit Marc bringen mich auch Stück für Stück weiter....

Gerade haben wir übrigens über Dich gesprochen und hoffen doch sehr, ob Du noch einen Kommentar zu Marcs Frage gibst: kann der Sphäro-Guß des Hobels so
arbeiten, daß sich die Sole ergeblich verzieht?

Gruß
Bernhard



Re: da ist noch was unter der Säge...

Verfasst: Do 19. Jan 2006, 22:38
von Heinz Kremers

Hallo Bernhard,

ich hoffe, Dein Vermögensberater hat noch gnädige Momente, die Du natürlich ausnutzen solltest. Aber ob Du auf dem Weg, den Friedrich meinte, jemals ankommen kannst??? "Ideal" ist doch etwas, was man niemals erreichen kann!

Schöne Werkzeuge sind das, aber mich fasziniert noch mehr diese Ordnung. Der Chaot in der Werkstatt, wie ich einer bin, bräuchte jemand, der ihm immer hinterherräumt. Aber weil er den natürlich nicht hat und auch nicht finden wird schimpft er den anderen Pedant. Es ist schon eine Augenweide, so aufgeräumt jedes Werkzeug griffbereit zu haben.

Viel Freude mit Deinen neuen Errungenschaften.

Gruß

Heinz




Re: A propos Ordnung

Verfasst: Do 19. Jan 2006, 23:00
von Marc Waldbillig

Eben hab ich noch mit dem Bernhard geredet - das müsst ihr euch mal vorstellen - Er hat gesagt, die Zinkensäge und die Schweifhobel seien HEUTE!!!!!!! angekommen. Und jetzt schon thronen die Dinger wohlbehütet - noblesse oblige - über dem Maschinenzeugs.

Da kann meiner eins nur staunen! Respekt!

Gruß, Marc




Sphäroguss...

Verfasst: Do 19. Jan 2006, 23:13
von Friedrich Kollenrott
[In Antwort auf #110539]
Hallo, Bernhard und Marc...

ich bin nur ein einfacher Maschinenbauer, kein Werkstoffkundler. Mein Wissensstand ist (und ich habe das vor längerer Zeit mit einem kundigeren Kollegen ausführlich diskutiert): Normaler Grauguss neigt deshalb zum Verziehen, weil der in Lamellen vorhandenen Graphit bestrebt ist, sich im Eisen zu lösen, da finden Umwandlungen statt die letzlich das Volumen verändern und zu Verzuig führen. Deshalb wird Grauguss, der verzugsarm oder -frei sein soll, gealtert durch längeres Halten unter erhöhter Temperatur. Oder man lässt die Teile jahrelang im Freien liegen.
Sphäroguss enthält den Graphit in Kugelform, daher eine erhebliche Reduzierung der Kontaktflächen zwischen Graphit und Eisen und eine viel geringere Neigung zu Verzug durch Umwandlungen. Das alles ist unbestritten.
Ob ein merklicher Verzug dennoch möglich ist? Das ist wohl kaum eindeutig zu beurteilen. ich würde Marc empfehlen, seinen Lieferanten zu kontaktieren. Möglicherweise können die die Hobelkörper einfach nachschleifen, und das ist es dann. Der Verzug geht ja nicht immer weiter. Es wäre auch denkbar, dass krumme Hobelsohlen immer krumm waren. Wenn man ein so labiles Ding wie einen Hobelkörper etwas zu fest einspannt, ist er nach dem Schleifen auch krumm.

Also, ich meine: Am besten erstmal eine email an Major Tom, der ist wirklich sehr hilfreich und kulant

Friedrich




Re: A propos Ordnung

Verfasst: Do 19. Jan 2006, 23:18
von Friedrich Kollenrott

Hallo Marc,
zur Ordnung: So schnell wär ich auch nicht. Aber ich seh das auch so: Ein Werkzeug muss seinen eigenen Platz haben. Erst dann kann es sich akzeptiert fühlen. Erst dann ist es auch gelassen (nicht mehr nervös: Hab ich hier einen Dauerplatz oder nicht?) und kann gute Leistungen bringen. Was in der Kiste klötert oder auf der Fensterbank liegt kann keine gute Arbeit tun.

Friedrich



Re: Und ich werde kein Neandertaler...

Verfasst: Fr 20. Jan 2006, 08:59
von helmut hess
[In Antwort auf #110537]
Hi Bernhard,

tief im inneren bist du es aber...

sonst wuerdest du versuchen mit irgendwelchem pippifax an deiner kreissaege deine zinken zu optimieren und die begeisterung die das werkzeug schon beim bestellen in dir weckt, weit uebertroffen von der begeisterung beim auspacken und dann erst beim anpacken.
mehr freude hatte ein neandertaler auch nich, als er das erste steinmesser sein eigen nannte. wo siehst du da noch unterschiede???

der tag wird kommen, an dem du dein bekennerschreiben abschickst...
dein vermoegensberater hat ja nur dein bestes (nach seiner ansicht) im auge, dein geld, aber dieses gluecksgefuhl der ersten gelungenen zinkenverbindung wird er wohl nie erleben...

freue mich schon auf deinen naechsten begeisterten bericht.

willkommen im tal...

gruss
helmut




Re: Und ich werde kein Neandertaler...

Verfasst: Fr 20. Jan 2006, 14:48
von Bernhard

@ Heinz & Marc @ Friedrich

vielen Dank. Das mit der Ordnung kann man lernen und macht schließlich auch Spaß. Am besten mit dem neuen Werkzeug gleich die Halterung bauen. Hilfreich sind die schönen Bücher von Tauton. Zudem habe ich leider eine verdammt kleine Werkstatt. Außerdem habe ich schließlich gedient :).

@ Friedrich

vielen Dank für Deine Erläuterungen bei dem Guß. Hilfreich ist für mich, wenn Nachgeschliffen wurde (Clifton #7 bei mir), dann ist Ruhe

@ Helmut

Also anstelle der Kreissäge nehme ich dann schon die Oberfräse, jetzt eben die japanische oder LN

Ich werde weiter berichten.

Gruß
Bernhard




Re: Sphäroguss...

Verfasst: Fr 20. Jan 2006, 15:34
von Marc Waldbillig
[In Antwort auf #110542]
Deshalb wohl auch der Name "Sphäroguss"!?

Beim #4 1/2 war die Sohle wohl nicht so krumm. Der hat schon manch dünnes und langes Spänchen abgehoben. Beim #7 leg ich meine Hand nicht ins Feuer. Wenn's Eisen scharf war, gab's kein Problem. Gemerkt hab ich das jetzt bei der Diskussion um den Tischlerwinkel mit Lichtspalte. Ich kann aber nicht sagen, wann es mir zum ersten Mal aufgefallen ist.

Das Problem ist allerdings behoben. Beim Putzhobel hat's ganze 2 Minuten mit 240er gedauert. Die Raubank ist nach 20 Minuten viel besser gewesen, muss aber noch mal ran. Ich glaub nicht, dass ich da Toms Leute wegen anschreiben werde.

Gruß, Marc