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Lagerfund: Steiner-Hobel

Verfasst: Di 3. Jan 2006, 17:43
von Rolf Richard

Gestern liefen mir - sozusagen - beim Besuch unseres örtlichen Landmaschinenhändlers - der hat alles! - in einer Ecke 6 Holzhobel über den Weg!

Nun ist ja bekannt, dass ich mich bisher gegen die Verwendung von Holzhobeln gesträubt habe. Aber was da liegt und mir zurief "nimm uns mit!", das liegt da geschätzt schon 25 - 30 Jahre. Echte Ladenhüter! Alle gekennzeichnet als Produkte der Firma Jos. Steiner & Söhne. Ordendlich, wie man nun mal auf dem Land ist, wird nichts weggeworfen und die Hobel waren tatsächlich vor 4 Jahren noch auf Euro umgepreist worden.

Vorhanden sind:
- 1 Putzhobel mit Eisen-Feineinstellung
- 1 Schrupphobel
- 2 Grathobel, einer mit Maulverstellung
- 1 Falzhobel
- 1 Grundhobel mit zwei Eisen

Das Material ist in sehr staubigem Zustand, die Eisen erstaunlicherweise wenig rostig. Alle mit Weissbuchensohlen.

Ich hab heute - gestern war er nicht da! - dem alten Besitzer seine Schätze gezeigt. Waren allem Anschein nach in Vergessenheit geraten. Er denkt jetzt drüber nach, was er dafür haben will. Nach Preisschildern wären es so um die 350 Euro.

Sagen wir so, von mir aus würde ich keine Holzhobel erworben haben. Aber irgendwie tun die Werkzeuge mir leid und vielleicht wird ja doch eine Freundschaft draus. Was darf - kann - sollte man denn dafür bezahlen?

Bin für jeden Rat dankbar.

Gruss

Rolf




Re: Lagerfund: Steiner-Hobel

Verfasst: Mi 4. Jan 2006, 20:16
von Wolfgang Jordan

Hallo Rolf,

steht auf den Hobeln wirklich 'Josef Steiner & Söhne'? Die Firma hieß eigentlich schon seit 1891 'Laupheimer Werkzeugfabrik'. Ich denke, da steht beides, mit einem 'vormals' dazwischen.

Wenn die Hobel wirklich noch neu im Sinne von ungebraucht sind, und dazu noch so gut erhalten, dann würde ich als Anhaltspunkt die Hälfte des Verkaufspreises nehmen. Da sich diese Hobel praktisch als unverkäuflich erwiesen haben, läßt sich bestimmt noch ein besserer Preis aushandeln.

Für mich interessant ist die Tatsache, daß es auch von der Laupheimer Werkzeugfabrik einen Putzhobel mit Eisenfeineinstellung gegeben hat. Im letzten mir bekannten Katalog von 1959 gab es den noch nicht. Ebenso erstaunlich, fast exotisch ist die Maulverstellung an einem Grathobel.

Gratuliere zu deinem Fund, und ich hoffe, du bekommst die Hobel zu einem guten Preis.

Gruß, Wolfgang




Re: Lagerfund: Steiner-Hobel

Verfasst: Do 5. Jan 2006, 11:01
von Rolf Richard

Hallo Wolfgang,

auf den Hobeln ist das Symbol aufgeklebt, das sich auf dieser Seite als das 5. von unten findet.

Korrigieren muss ich die Grathobel - das ist ein schlichter Verschreiber. Es muss natürlich richtig Simshobel heissen.

Soweit ich das aus dem Gedächtnis sagen kann,ähneln die Hobel sehr stark den heutigen Ulmia-Hobeln. Am Samstag weiss ich mehr. Bis dahin hat sich der Chef Bedenkzeit ausgebeten. Nach meinem Gefühl klappt es aber.

Wenn es klappt, werde ich ein paar Photos einstellen.

Gruss

Rolf




Nachtrag

Verfasst: Do 5. Jan 2006, 11:03
von Rolf Richard