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So, da ist es gestern angekommen! Das Päckchen aus Berlin mit zwei Kleinigkeiten, die mir noch für die Arbeit an der Hobelbank fehlten und mein eigenes Geschenk zu Jahresende: die Veritas Schleifführung Mk. II !

Was für ein Monster! Riesengross und schwer! Eisen, Messing, Zinkdruckguss. Kann man damit denn überhaupt arbeiten? Immerhin, alles erstklassig verarbeitet. Spontane Erinnerungen werden wach - an den neuen Kamera-Body vor 4 Jahren. Ein Kilo schwer. "Mit dem Backstein kann man doch nie photographieren!" schoss mir als erstes durch den Kopf! Heute möchte ich das Teil nicht mehr missen - ruhiger als mit dieser Kamera habe ich nie zuvor arbeiten können!

Also ran an die Schleifführung! Zwei getrennte Teile, die eigentliche Führung und die Einstellhilfe. Für Winkel zwischen 9° und 54° und für die Rechtwinkligkeit des Schneide. Wenn die Einstellhilfe wieder entfernt ist, scheint das Ganze ein bischen weniger wuchtig, aber immer noch ungewohnt massiv.

Heute dann der Lifetest! Die ersten Handgriffe sind ungewohnt, aber man bekommt die Handhabung sehr schnell raus. Die Einstellung ist genial! Auch wenn sie keine Zwischenstufen zwischen den festen Gradeinstellungen erlaubt - zumindestens nicht ohne zusätzlichen Aufwand.

Dann der erste Schleifversuch auf der Diamantplatte. Schon nach wenigen Zügen sitzt die Schärfhilfe wie angegossen in der Hand. Die Rolle läuft ungewohnt leicht und präzise geradeaus. Die Grösse des Werkzeugs hat noch einen weiteren Vorteil - man kann es auch sehr schön mit beiden Händen führen!

Dann noch die Exzenter-Verstellung der Rolle getestet - zum Anschleifen einer Microfase. Funktioniert - wie sollte es anders sein - bestens. Und genau hier gibts ein Problem! Man darf nach dem Anziehen der Microfase nicht vergessen, den Excenter wieder auf Null zu stellen, sonst schleift man das nächste Eisen mit einem nicht gewollten Fasenwinkel! Leider ist die Einstellung nicht auf den ersten Blick offensichtlich - hier könnte der Hersteller eine bessere Lösung finden!

Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass ich bisher mit einer einfachen Stanley Schleifführung gearbeitet hatte. Besser als nichts, aber Welten von Veritas entfernt! Einen Vorteil hatte die Stanley allerdings. Aufgrund der Kleinheit konnte man Eisen leicht umdrehen und die Spiegelseite flach über den Stein ziehen, ohne die Schleifführung abzunehmen. Mit der "dicken" Veritas geht das nicht ohne Weiteres, nur, wenn der Stein an der Tischkante liegt und die Schleifführung sich neben dem Tisch befindet. Gewöhnungsbedürftig!

Nochmal zum Gewicht: Die Mk. II bringt 580 Gramm auf die Waage, die Einstellhilfe weitere 138 Gramm. Dagegen schlägt die bisher verwendete Stanley mit 170 Gramm zu Buche.

Mein Fazit:
Ein faszinierendes Hilfsmittel! Und jetzt werde ich noch ein bischen Schleifen gehen! Könnte eine lange Freundschaft werden! :-)

Meinen herzlichen Dank für die super-kundenfreundliche "just in time" -Lieferung nach Berlin!

Dem Hausherren, seinem Team und natürlich auch allen hier im Forum wünsche ich ein glückliches Neues Jahr!

Rolf

Hallo Rolf,

Ich habe die MK II-Schleifführung vor 2 Monaten bei einem Berlinbesuch im Laden des Hausherrns erworben und bin ebenfalls zufrieden.

Besondere Pluspunkte:
Gute Verarbeitung, immer wieder reproduzierbare Winkel durch die Einstellhilfe, rasche Herstellung einer Mikrofase durch den Exzenter - und das Teil funktioniert auch (in der standard-angle-Einstellung) problemlos mit meinen kurzen japanischen Stemmeisen.

Negativa: Die massive Messingrolle beansprucht den Wasserstein (dürfte bei den meisten Führungen ähnlich sein)

Eigentlich würde ich lieber perfekt freihändig schleifen. Meine diesbezüglichen Versuche resultierten aber in balligen Schneiden mit ungefähren Winkeln, so dass ich mich "ohne" kaum an teuere Hobeleisen herangetraut habe. Ein bisschen komme ich mir vor, wie ein Kind, das mit Stützrädern Fahrrad fährt. Aber es funktioniert.

Allen auch einen schönen Jahresanfang!

Florian

Hallo Florian!

Es ist wirklich interessant, wie krumm ich zuvor geschliffen haben muss! Momentan arbeite ich alle meine Eisen auf der neuen Führung nach!

Und tatsächlich - bei einem Eisen habe ich vergessen, die Excenter-Einstellung vor dem Schleifen zurückzustellen. Somit wurde das Eisen im falschen Winkel angeschliffen und ich durfte es korrigieren. Zum Glück kein sehr breites Eisen, aber ärgerlich.

Als Abhilfe werde ich mit den Einstellknopf des Excenters mit signalroter Farbe markieren, so dass die Mikrofasen-Einstellung sofort auffällt.

Noch eine Korrektur musste ich vornehmen:
Hat man ein dünnes Eisen eingespannt und die Klemmschrauben der Eisenhalterung sind daher ziemlich weit eingedreht, dann konnte man die Einstellhilfe nicht mehr entfernen. Grund: Die Breiten-Einstellmarkierung setzte sich als Grat auf der Rückseite fort und kollidierte mit der Klemmschraube, so dass die Einstellhilfe nicht mehr zur Seite weggeschoben werden konnte. Ein paar Feilstriche haben das Problem gelöst.

Gruss

Rolf

Hallo Rolf,

gratuliere zu Deiner Neuerwerbung.

Auch ich habe die Schleifführung von Dieter erworben und bin damit sehr zufrieden.

Vie Spaß weiterhin,

Thomas

[In Antwort auf #110181]
Hallo,
ich habe meine Schleifführung noch aus Kanada bezogen ;-(. Heute habe ich beim Reinigen festgestellt, daß die Stehbolzen zur Klingenbefestigung nicht rostfrei sind. Kein Problem, wenn man darauf achtet.
Bei der Gelegenheit wollte ich aber auch mal einen Blick auf die Achse werfen, mußte aber feststellen, das die metrischen Innensechskantschlüssel nicht passen. Ich vermute, daß AF 1/16 (1,59mm) passen sollte.
Daß Veritas für den europäischen Markt nach Möbelhaus Manier einen Imbusschlüssel beilegt wäre eine nette Geste, aber wohl nicht zu erwarten.
Bis dahin sollte ölen, wie in der Gebrauchsanweisung beschrieben, helfen.
Gruß
Martin