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Lynx Handsägen
Verfasst: Mi 21. Dez 2005, 20:00
von Marc Waldbillig
Hallo liebe Leute,
Kennt jemand Lynx Sägen? Die sind von Thomas Flinn. Dieter führt die Pax Serie. Allerdings suche ich ein Längsschnittmodell. Ich hab da eine 26 Zoll-Version gesehen. Die tpi waren nicht angegeben, sollten aber um die 4 - 5 liegen.
Gruß an die Handsägen,
Marc
Re: Lynx Handsägen
Verfasst: Do 22. Dez 2005, 09:55
von Christof Hartge
Hallo Marc,
die Lynx Sägen so weit ich sie bisher gesehen habe sind eigentlich typische Querschnittsägen, trotz des Namen "Universalverzahnung". Das heißt sie haben einen relativ stumpfen Stoßwinkel von 104°, die Zähne sind schräg angefeilt und eine tpi Zahl von 7-9.
Natürlich könntest du die Säge umfeilen, aber dafür gehen einige Stunden zusätzlich drauf und mindestens 1-2 Sägefeilen.
Mit allem Respekt vor dem Hausherrn rate ich zur Alternative der gebrauchten Sägen, weil es derzeit einfach keine qualitativ vergleichbaren Handsägen für Längsschnitt gibt.
Die Säge sollte vor 1948 gefertigt sein, von Disston, Atkins oder Jackson gefertigt sein, Messingschrauben und einen Apfelholzgriff haben. Länge 26", tpi: 4-6.
Solche Sägen kann in praktisch neuwertigem Zustand bekommen.
Viele Grüße, Christof.
Re: Lynx Handsägen
Verfasst: Do 22. Dez 2005, 15:03
von Marc Waldbillig
Hallo Christof,
Ich hab mich eben umgeschaut und auch einige Sägen gefunden. Bei den Disstons kommt mir das Modell D8 immer wieder unter. Scheint ein weit verbreitetes Modell zu sein. Woran erkenn ich das Alter der Säge?
Nachfolgend hab ich 4 Sägen auf Geratewohl herausgesucht. Zu welcher ist zu raten? Würd mich freuen, wenn du Zeit hättest, dir das anzuschauen.
1.
http://www.antiquetools.co.uk/0986.html2.
http://www.antiquetools.co.uk/tools/0193.jpg3.
http://www.antiquetools.co.uk/0595.html4.
http://www.antiquetools.co.uk/tools/0845.jpgZu den Lynx wollt ich noch anfügen, dass die anscheinend eine Längsschnittzahnung haben, aber es ist nicht herauszufinden, wie fein oder grob diese ist und schon gar nicht, welche Winkel die anfeilen.
Gruß, Marc
Re: Lynx Handsägen
Verfasst: Do 22. Dez 2005, 18:09
von thomas karl
Hallo Christof, hallo Mark,
ich habe zum Hochzeitstag einen Pax Fuchsschwanz vom Hausherren bekommen und auch schon mit im besäumt.
Bei Längsschnitt hast Du recht, es geht etwas zäh vorran, aber schneller als mit meinen Japansägen. Messingschrauben sind vorhanden. Und ein recht schöner Buchenholzgriff. Dieser ist mir aber noch etwas zu unbequem und ich werde in später mal austauschen. Abgesehen davon ist die Säge aber hervorragend verarbeitet und bei Querschnitten funktioniert sie wunderbar.
Evtl. erwerbe ich auch noch eine seperate Längsschnittsäge, mal schauen.
Da zum Hochzeitstag eine große Kiste von Dieter eintraff, gehe ich davon aus, daß der Fuchsschwanz nicht das einzige Geschenk bleiben wird. Ich habe mir zu Weihnachten noch Rückensägen von Adria Tools gewünscht.
Viele Grüße,
Thomas
Re: Lynx Handsägen
Verfasst: Do 22. Dez 2005, 18:18
von Marc Waldbillig
Das Problem ist, Dieter führt die Lynx-Serie nicht. Letztere hat nämlich die besagte Längsschnittzahnung und auch einen Walnuss-Griff. Ich denke, wir sollten Dieter mal einen kleinen Hinweis geben. Er hat sowieso sein Angebot in letzter Zeit andauernd vergrößert. Ist euch das aufgefallen? November, Dezember standen fast alle 2 Tage Neuigkeiten an. Ich hab die Zeit genauso oft die Neuigkeitensparte abgegrast wie das Forum.
Gruß, und diesmal speziell an Dieter,
Marc
Re: Lynx Handsägen
Verfasst: Fr 23. Dez 2005, 08:02
von Wolfgang Jordan
[
In Antwort auf #110030]
Hallo Marc,
alles, was es zu Disstonsägen zu wissen gibt, findet man auf dieser Seite:
http://www.disstonianinstitute.comUnter anderem gibt es eine Seite, wo man mit Hilfe der Medaillons seine Säge datieren kann:
http://www.disstonianinstitute.com/medallionpage.htmlGruß, Wolfgang
Re: Lynx Handsägen
Verfasst: Fr 23. Dez 2005, 10:07
von thomas karl
Hallo Marc,
ja da hst Du recht. Ich habe aber auch schon daran gedacht für Längsschnitte eine Bügelsäge mit 700 mm Blattlänge anzuschaffen. Wenn ich weiter im Brett schneiden muß und der Bügel im Weg ist, kann ich dann ja immer noch auf den Fuchsschwanz umsteigen.
Viele Grüße
Thomas
P.S Hat sich mit Deiner Raubank Nummer 8 schon was neues ergeben?
Re: Genau das!
Verfasst: Fr 23. Dez 2005, 11:42
von Marc Waldbillig
Vielen Dank Wolfgang,
Sehr informativ die Seiten, werde sie gleich zu meinen Favoriten stellen. Das macht Lust auf mehr.
Gruß, Marc
Re: Lynx Handsägen
Verfasst: Fr 23. Dez 2005, 11:58
von Marc Waldbillig
Hallo Thomas,
Die Gestellsägen liegen mir nicht gut. Ich hab letztens versucht ein 30-mm-Brett aufzutrennen (Breite um die 30 cm). Ich kam bis zur Hälfte, dann war nichts mehr mit der Gestellsäge (600 mm, japanische Längsschnittzahnug). Das Blatt hat immer irgendwie geklemmt. Ich hab dann mit der Temagori von der anderen Seite gesägt und das ging sehr gut. Die dicke Temagori hinterließ einen nicht größeren Sägeschlitz als die Gestellsäge. Deshalb wollte ich die westliche Variante, den Fuchsschwanz jetzt ausprobieren. Ich erhoffe mir vor allem beim Besäumen langer Stücke, die auf den Sägeböcken aufliegen, eine Erhöhung der Geschwindigkeit und eine Verminderung des Kraftaufwands. In dieser Situation muss ich die Temagori immer hochziehen, ein Runterdrücken wäre kraftschonender. Die HKS scheidet endgültig aus, nachdem die zweite und letzte mit rauchendem Motor in einer 5-cm-Bohle sich aus diesem, ihrem Leben verabschiedet hat.
Die Raubank hab ich noch zurückgestellt, leider, ich werd das Geld im Moment eher in neues Holz investieren. Auf meinem Holzjahresplan stehen eine Reihe Möbel an, da der Wohnraum nicht mehr zur holzfreien Zone gehört.
Gruß, Marc
Re: Lynx Handsägen
Verfasst: Fr 23. Dez 2005, 12:31
von Christof Hartge
[
In Antwort auf #110030]
Hallo Marc,
den wichtigsten Link hat dir Wolfgang schon bereit gestellt.
Hier noch ein paar allgemeine Informationen, die dir die Orientierung erleichtern. Die besten Handsägen wurden zwischen 1850 und 1950 hergestellt. Zuvor war es schwierig den richtigen Stahl zuverlässig herzustellen. Das ist bei einer Säge viel kritscher als bei einem Hobeleisen. Danach wäre es selbstverständlich weiterhin möglich gewesen, gute Sägen zu bauen, aber leider führt die Vervielfältigung der Möglichkeiten nicht nicht zwingend dazu, das beste zu bauen. Wahrscheinlich wird es, wenn es so weitergeht wieder welche geben, aber zu einem Preis ab 150$ aufwärts.
Im Goldenen Zeitalter wurden die Sägen vor allem in den USA in großen Stückzahlen in hoher Qualität hergestellt und zwar vor allem von den Firmen Atkins, Disston and Simmonds, von denen Disston mit Abstand der bedeutendste Hersteller war.
Die Standard Modelle nach denen man von dieser Seite des Atlantik mühelos Aussschau halten kann sind die D7 und D8. Damit scheinen offenbar die gesamten Vereinigten Staaten zusammengezimmert worden zu sein. Die D8 unterscheidet sich von der D7 nur durch den geschwungenen Blattrücken. Beide Modelle gab es in breiter Variationen: Von 16-28 Zoll Länge, Bezahnung von 4 - 12 tpi, schließlich Quer und Längsverzahnung.
Kriterien für eine gute Säge sind: Keine Rostgrübchen (no pitting) ansonsten ist Rost nicht schlimm. Keine Knicke (no kinks). Das vordere Ende darf in keinem Fall in einer Spitze auslaufen, sondern sollte eine ansehnliche Breite haben. Baujahr: vor 1948, Apfelholzgriff ohne Risse, Messingschrauben. Für Längsschnitte sind die Griffe mit thumbhole sehr hilfreich.
Ich würde dir raten, die entspredchenden Angebote mal 10 Tage zu verfolgen, dann bekommst du schnell ein Gefühl dafür, was auf dem Markt für welchen Preis zu haben ist. Ich habe eine praktisch neuwertige D8, längs, thumbhole für 53 $ ersteigert. Weiß nicht ob das billig war, aber das ist mir die Säge auch wert.
Noch ein Erfahrungswerte: Es scheint mir so zu sein, dass die guten Modelle auch gut beschrieben sind. Des weiteren sind die Verkäfer auf Sägen mindestens aber Holzhandwerkszeug spezialisiert.
Viele Grüße, Christof.