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Tischchen: Profilleiste *MIT BILD*
Verfasst: Di 29. Nov 2005, 18:55
von Marc Waldbillig
Hallo liebe Leute,
Vorgestern hab ich mein neues Projekt angefangen. Es wird ein kleiner Tisch zum An-die-Wand-Stellen. Holz ist amerikanische Erle. Das hab ich jetzt schon 2mal verarbeitet und möchte mich weiter dran versuchen.
Zuerst will ich die Tischplatte herstellen. Sie misst etwa 45 mal 28 cm und soll eingefasst werden mit einem kleinen Rahmen - etwa 4 cm breit, den ich mit einem einfachen Profil versehe.
Ich hab dann auch mit diesem Rahmen begonnen. An die Kante eines gehobelten Bretts kam das Profil dran. Das Brett wird später auf die richtige Breite gesägt. Beim Hobeln des Profils ist es angenehm, ein breiteres und daher steiferes Brett zu hobeln. Der Hobel machte am Anfang Längsrillen an das Profil. Das kam daher, dass das Eisen nicht genug Halt hatte. Der Keil war wohl mit den Jahren etwas zu kurz geworden. Ein neuer Keil brachte schnell ein besseres Ergebnis. Mit dem Simshobel hab ich dann verputzt
Gruß, Marc

Re: Tischchen: Profilleiste auf Gehrung *MIT BILD*
Verfasst: Di 29. Nov 2005, 20:34
von Marc Waldbillig
Die Profilleiste wird auf Breite gebracht mit der großen Ryoba und der Raubank.
Danach säge ich die korrekten Längen mit ein wenig Zugabe auf einer Gehrungslade ab. Letztere ist nicht so genau, deshalb hab ich eine 45°-Stoßlade gebaut. Unglaublich wie exakt man damit arbeiten kann. Zuerst hobele ich an allen Leisten ein Ende, dann werden die gleichen Längen aneinander geklebt mit Kreppband. Somit kann ich exakt die gleichlangen Leisten auch tatsächlich gleich lang hobeln.
Auf der Bank liegt meine Arbeitskizze mit den Maßen. Mehr Plan wollte ich nicht machen.
Gruß, Marc

Re: Tischchen: Profilleiste auf Gehrung
Verfasst: Di 29. Nov 2005, 22:32
von Matthias Fischer
Hallo Marc,
tolle Sache das. So eine ähnlich Stosslade hab ich auch. Benutze sie meist um Gehrungen für Bilderrahmen zu bestossen. Nur mit dem Kreppband, dass hab ich jetzt nicht verstanden...
Grüsse
Matthias
Re: Tischchen: Profilleiste auf Gehrung
Verfasst: Di 29. Nov 2005, 23:47
von Friedrich Kollenrott
Hallo Marc,
das wüsste ich auch gern mit dem Kreppband. Wozu,und wie?
Friedrich
Re: Tischchen: Profilleiste auf Gehrung
Verfasst: Mi 30. Nov 2005, 00:26
von Uwe Linke
Friedrich und Matthias,
ich habe es so verstanden, dass jeweils zwei gleich lange Leisten aueinander gelegt werden. Dieses "Paket" wird mit Kreppband fixiert, dann werden die Enden der Leisten gleichzeitig gehobelt. Es ergeben sich also für einen Rahmen zwei "Pakete" á zwei gleich langen Leisten und es werden vier Enden in der Gehrungslade gehobelt. Ich hoffe, ich konnte es halbwegs verständlich ausdrücken (und ich hoffe, dass ich Marc richtig verstanden habe :-))
Feed the 'Rat
Uwe
Re: Tischchen: Profilleiste auf Gehrung
Verfasst: Mi 30. Nov 2005, 02:14
von Marc Waldbillig
Ja hallo,
Die gegenüberliegenden Leisten vom Rahmen sollten gleichlang sein, sonst wären die Rahmenteile, bei einer Verbindung auf Gehrung nicht senkrecht zueinander und das ergäbe eine schlechte Passung, sprich schief und Schatten in der Fuge. Und um die Teile gleichlang zu bekommen und anstatt sie andauernd aus der Lade zu nehmen, um sie zu vergleichen, werden sie einfach zusammen geklebt, so ist garantiert, dass sie absolut und tatsächlich gleich lang werden.
Gute Nacht,
Marc
Re: Tischchen: Profilleiste auf Gehrung
Verfasst: Mi 30. Nov 2005, 02:47
von t.ost
Hallo Marc
Ich find das klasse mit den Beschreibungen und
den Bildern. ABER bitte nicht so einen NR.9 ablichten
Das treibt einen die Nackte Gier in die Augen.
Ich suche schon seit einiger Zeit nach einem
Original Stanley
Eine Frage zur Stosslade = Ist die Auflage angefast?
Den Tipp mit dem Klebeband hab ich auch schon genutzt
nicht in der Lade sondern am Tellerschleifer aber das gehoert
ja ins Forum nebenan.
Gruss Thomas
Re: Tischchen: Profilleiste
Verfasst: Mi 30. Nov 2005, 08:30
von Wolfgang Jordan
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In Antwort auf #109772]
Hallo Marc,
das Profil sieht sehr gut und sauber aus und auch der Tisch verspricht sehr hübsch zu werden. Im Gegensatz zu Thomas kriege ich eher bei dem alten Profilhobel leuchtende Augen. Scheint ein niederländischer Deutschstabhobel zu sein, kennst du den Hersteller?
Das mit dem Keil habe ich nicht verstanden, wie kann der mit den Jahren zu kurz werden? Wahrscheinlicher ist, daß da mal was abgebrochen ist und das Ende zurechtgeschnitzt wurde.
Gruß, Wolfgang
Re: Tischchen: Profilleiste
Verfasst: Mi 30. Nov 2005, 17:54
von uli schiekofer
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In Antwort auf #109772]
hallo marc,
dein profil ist ja toll geworden. du hast deinen hobel offensichtlich super im griff. ich habe seit kurzem auch einen wunderbar erhaltenen satz von 7 profilhobeln erhalten und die hobelkoerper schon mal gereinigt und mit leinoel eingelassen. nur ans schleifen der eisen habe ich mich noch nicht gewagt. wie machst du das? ich gehoere zwar (noch?) zur tormek fraktion, aber da geht wohl nichts. und wie wird verhindert, dass sich beim schleifen im laufe der zeit die form (des eisens im verhaeltnis zur sohle)veraendert?
herzliche gruesse
uli
Re: Tischchen *MIT BILD*
Verfasst: Mi 30. Nov 2005, 18:25
von Marc Waldbillig
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In Antwort auf #109776]
Hallo,
Friedrich und Matthias,
Hier ein Foto wie die Leisten zusammenklebt sind. Bei der Gehrungslade neigen zwei Holzstücke eher zum Verrutschen als bei einer normalen Stoßlade mit 90°. Damit das nicht geschieht, hab ich beide geklebt.
Thomas,
Die Auflage gibt's nicht, es ist ein Falz. Letzterer ist nicht angefast. Das wird üblicherweise gemacht um Staub aufzufangen und zu verhindern, dass der Hobel von der Kante weggedrängt wird. Ich hab das aber noch nicht beobachten können.
Wolfgang,
Den Hersteller kenn ich nicht. Es steht nur die Nummer "168" drauf und die Breitenangabe "16 m/m". Ich hab gedacht, es wär ein Viertelstabhobel. Zur Herkunft: Der Hobel gehörte dem Urgroßonkel, der Schreiner war und wie ich an den anderen Hobeln gesehen hab, waren die nicht alle neu, sondern auch schon gebraucht angeschafft worden.
Über den Keil hab ich spekuliert. Das letzte Mal hab ich ihn gekürzt. Der Hobel setzte immer zu und augenscheinlich war er nicht original. Natürlich kann ihn auch jemand gekürzt haben, weil er gerissen oder abgebrochen war. Dadurch flatterte (to chatter) das Eisen stark.
Uli,
Beim Eisen hast du 2 Möglichkeiten. Du schärfst Spiegelseite normal und die Fase in Teilen. Jedes Teilstück, das gerade ist, kannst du an der Kante des Wassersteins schärfen. Die gerundeten Teile mit Formsteinen. Dieter bietet sie in 2 Körnungen an und ich kann sie nur empfehlen. Daran vorbei kommst du nicht. Danach aber kannst du dich entscheiden, ob du lieber immer die Spiegelseite schleifst oder die Fase. Bei häufigem Gebrauch ist ersteres Unfug, das Eisen wird schnell dünn vorne. Die Fase zu schleifen ist mühsam aber lohnend. Du musst das Eisen halt oft in den Hobelkörper setzen und kontrollieren.
Wenn das Eisen einmal scharf ist, kannst du viele Meter hobeln, ohne dich drum zu kümmern.
Gruß, Marc
