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Vergleich Gestellsäge contrac jap. Säge Dozuki
Verfasst: Fr 21. Okt 2005, 08:36
von Andreas Ashoff
Guten Tag,
ich habe mal eine Frage zu Handsägen. Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit Holz und möchte demnächst ein kleines Möbelstück mit Schwalbenverbindungen oder Fingerzinken herstellen. Bisher übe ich mit einer jap. Handsäge, Dozuki Universal. Bei einem Holzwerkerkurs hatte ich einmal kurz die Möglichkeit, mit einer Gestellsäge zu sägen, in Büchern habe ich auch gelesen, dass man Holzverbindungen mit der Gestellsäge herstellen könnte. Grössere Arbeiten wie Bohlen besäumen etc. habe ich aus heutiger Sicht nicht vor.
Lohnt es sich für Holzverbindungen eine Gestellsäge zu kaufen, wie sie der Hausherr z.B. mit jap. Sägeblatt im Programm hat? Was spricht im Vergleich zwischen Gestellsäge und jap. Säge für den jeweiligen Sägetyp?
Vielen Dank im voraus für Eure Hilfe.
Viele Grüsse
Andreas
Re: Vergleich Gestellsäge contrac jap. Säge Dozuki
Verfasst: Fr 21. Okt 2005, 17:53
von Thomas Paulke
Hallo,
ich denke für Dein kleines Möbelstück reicht die Dozuki.
Im Prinzip denke ich, kannst Du Dich auf Gestellsägen festlegen, oder Du nimmst nur die Handsägen.
Vorteil der Dozuki ( oder andere Handsäge ), Du bist nicht begrenzt von der Tiefe des Einschnittes, wenn Du vom Rand des Werkstückes weggehst.
Mancher bevorzugt gestellsägen, weil er dann mehr fluchten kann, zwecks des rechtwinkligen Sägens.
Das kannst Du aber mit der oder der Säge verhauen.
Dann kannst Du mit der handsäge besser nachsehen, wie der Schnitt läuft, wenn Du die Späne wegpustest ;).
falls Du geschweift sägen willst, dann geht fast nur eine gestellsäge und dann kannst Du Dir ein schönes Japanisches Blatt kaufen.
Und dann brauchst Du garantiert längs- und querblatt und dann eben zwei Sägen.
Ich würde Dir auf alle Fälle die ECE oder ä. empfehlen und dafür die japanischen Blätter.
Auf älle Fälle ist der Schnitt mit der Dozuki feiner, weil die Blattstärke geringer ist !!!
LG von Thomas
Re: Vergleich Gestellsäge contrac jap. Säge Dozuki
Verfasst: Sa 22. Okt 2005, 11:47
von Stephan Weingessl
Hallo Andreas,
ich habe gerade vor zwei Wochen in einem Kurs zum ersten mal mit der Gestellsäge gearbeitet. Ich gebe zu, daß die Gestellsäge zu Anfang nicht leicht zu handhaben ist, aber nach einem Tag üben war das Ergebnis schon ganz passabel.
Das Sägen der ersten Schwalbenschwanzverbindung in 25 mm Fichte war ein Aha-Erlebnis. Die klaren Vorteile sind die freie Sicht auf den Riß, und einfaches Korrigieren des Schnitts, wenn er mal (ins Abfallholz) verlaufen ist.
Ich werde aber demnächst den Vergleichstest mit genau den zwei Sägen, die Du beschrieben hast, durchführen. Vor allem möchte ich wissen, wie sich die Sägen beim Zinken in Hartholz (Buche) verhalten.
Viele Grüße
Stephan Weingessl
Re: Vergleich Gestellsäge contrac jap. Säge Dozuki
Verfasst: Sa 22. Okt 2005, 12:05
von Andreas Ashoff
Hallo Thomas,
vielen Dank für Deine Antwort. Ich hatte beim Hausherrn eine Gestellsäge von ECE mit japanischem Universalsägeblatt gesehen, Zahnteilung 2 mm. Meine Dozuki hat einen verstärkten Rücken, so dass die Sägetiefe beschränkt ist, bei der Gestellsäge kann man meines Wissens das Sägeblatt verdrehen, so dass es keine Einschränkung bei der Sägetiefe gibt. Wie anfangs geschrieben möchte ich erst einmal ein kleines Möbelstück mit Zinkenverbindung bauen, da ist eine Gestellsäge mit 60 cm Sägeblatt vielleicht doch etwas überdimensioniert.
Viele Grüsse
Andreas
Re: Vergleich Gestellsäge contrac jap. Säge Dozuki
Verfasst: Sa 22. Okt 2005, 12:10
von Andreas Ashoff
Hallo Stephan,
vielen Dank für Deine Antwort, der Aspekt der freien Sicht auf den Riss und die Möglichkeit der Korrektur des Schnitts (meine Sägekünste sind noch verbesserungswürdig) sind für mich auch der Aspekt, über den Kauf der Gestellsäge nachzudenken. Ich bin sehr auf Deinen Bericht gespannt.
Viele Grüsse
Andreas
Re: Vergleich Gestellsäge contrac jap. Säge Dozuki
Verfasst: So 23. Okt 2005, 11:38
von Thomas Heller
Hallo zusammen,
zu Euer beider Erfahrungen mit den zwei verschiedenen Handsägen möchte ich gerne etwas beisteuern.
Gestellsägen sind ohne Zweifel vielseitige, nutzbringende und auch ästhetische
Werkzeuge.
Was jedoch das Zinken angeht, halte ich eine gute Dozuki schlicht für unschlagbar!
Deren Handlichkeit und Genauigkeit ist nicht mehr zu toppen!
Ich bin davon überzeugt, das die richtige Sägetechnik das entscheidende Element für das Erfolgserlebnis ist.
Das Sägen mit einer Zugsäge ist extrem einfach, wenn man die richtige Vorgehensweise einmal verstanden hat und sie auch anwendet.
Ich glaube, es war Dieter selbst, der vor einigen Monaten einem anderen Teilnehmer mit etwa gleichen Problemen geantwortet hat.
Die ersten Schnittbewegungen sind dabei entscheident für den ganzen Schnitt!
Das Geheimnis eines geraden Schnittes liegt in der von Anfang an gleichzeitigen Beachtung der waagerechten und senkrechten Anrisslinie, an deren "Treffpunkt" man mit dem Einschnitt beginnt.
Das völlig entspannte und fast druckfreihe Führen der Säge führt dann zu dem verbüffend gutem Ergebnis.
Versucht das doch mal!
Viele Grüße, Thomas