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Komische Bohrer
Verfasst: Di 4. Okt 2005, 14:59
von Philipp
Liebe Gemeinde,
ich habe kürzlich über das #####sportal meines geringsten Mißtrauens einige Bohrer für die Bohrwinde ergattert (alle von Schlagring). Dabei waren u.a. 4 Stück, die am Vierkantschaft die Bezeichnung 7 tragen, jedoch ca. 14,5 mm im Durchmesser sind.
Wer kann mir etwas zu dieser verwirrenden Bezeichnung sagen? Ist es irgendeine dieser unsäglichen, nur in Brüchen wiederzugebenden zölligen Bezeichnungen (1 7/8 oder so etwas)?. Die Bohrer wirken aber recht neu, d.h. eine uralte Maßung ist wohl eher unwahrscheinlich.
Mit dabei waren auch 30 mm-Bohrer. Ganz schöne Oschis, halleluja! Mal sehen, ob die beim Kurbeln das Futter meiner Bohrwinde sprengen.
Danke und viele Grüße
Philipp
Re: Komische Bohrer - Tatsächlich !
Verfasst: Di 4. Okt 2005, 21:28
von Hutmacher Beat
Guten Tag Philipp und alle Andern,
Tatsächlich komische Bohrer, bzw. Bezeichnung !
Die Bezeichnung hat mich auf die Idee gebracht, dass es sich um die amerikanische # 7 handeln könnte.
Ich habe einen kompletten Satz Irwin-Bohrer # 4 - 16, in zugehöriger Holzkiste. Hierin hat aber die # 7 einen Ø von 7/16, also ca. 11.25 mm. Der Ø von ca. 14.5 mm entspricht nach diesem Satz, der # 9, ca. 9/16.
Somit passt das nicht ! Wenn ich nicht irre, ist Schlagring ein deutsches Produkt. Möglicherweise wurden dann hier die Grössen anders numeriert ?
Also, ich kann auch nciht wirklich helfen !
Trotzdem mit besten Grüssen aus der Schweiz,
Beat
Sprengkraft von Windenbohrern
Verfasst: Mi 5. Okt 2005, 13:54
von Philipp
Liebe Leute,
ich antworte mal selber auf meinen Beitrag, erweitere aber das Thema.
Und zwar habe ich gestern mal die schweren Kaliber unter meinen neuen Schlagenbohrern ausprobiert (14, 24, 30 mm) und wurde in einem schon gehegten Zweifel bestätigt, nämlich, daß die dicken Bohrer doch eine beachtliche Sprengwirkung haben, die ihren Einsatz stark einschränken können.
Die Bohrerspitzen besitzen ja ein deutlich konisches Gewinde, das sich schnell ins Holz frißt. Mir ist es bei großen Bohrerdurchmessern früher schon passiert, daß das Holz zerriß, noch ehe die Vorschneider des Bohrers überhaupt griffen. Dies geschah natürlich besonders dann, wenn jenseits des werdenden Loches nur verhältnismäßig wenig Überstand war.
Daher die Frage, wie die Bohrerhersteller sich das so gedacht haben.
Mit Maschinenbohrern würde ich natürlich dünner vorbohren und dann das Loch z.B. mit einem Eisenbohrer (also ohne Zentrierspitze) ausweiten. Im Falle der Windenbohrer ist ein Vorbohren ja nur bis zu einem Durchmesser, der geringer als der größte Durchmesser der Gewindespitze ist, möglich, ansonsten kann diese sich nicht mehr selbst ins Holz hineinziehen und wird somit wirkungslos.
Mein Versuch, mithilfe dünner Bohrungen schon ein mal einen Teil des späteren Loches auszuräumen, führte nur in den Fällen zum Ziel, in denen das zentrale Führungsloch nicht beschädigt wurde. Ansonsten war die Bohrerspitze wieder in ihrer Arbeit behindert.
Von diesen Schwierigkeiten einmal abgesehen, war das Bohren eines 30-mm-Loches je der reinste Kraftakt...puh...
Wer von euch hat ähnlich Erfahrungen und kann mit ein paar hilfreichen Bemerkungen zur Seite stehen?
Danke und Grüße
Philipp
"chain drill"???
Verfasst: Mi 5. Okt 2005, 15:32
von Thomas Jacobi
Hallo Philipp,
Also offen gestanden bin ich noch keinem Sperrholz mit 30mm Holzbohrer mit stark konischer Zentrierspitze zu Leibe gerueckt, sondern habe es generell eher mit massiven Massivholzquerschnitten zu tun. Dass das oft ein Kraftakt ist stimmt schon, und zwar erst recht wenn man so richtig kernigen Aesten in die Quere kommt. Ich gehe davon aus dass Vorschneider schaerfen die Massnahme ist die Dir schon laengst selber als erste Hilfe aufgeleuchtet hat (hierfuer gibt es sinnige Einspannvorrichtungen die es mitunter guenstig gebraucht gibt (vielleicht ja auch neu).
Ansonsten habe ich auch schon verschiedentlich Uralt-high-tech Vorrichtungen gesehen (ibaehh, wo sonst)die den Vorschub erleichtern sollen. Da legt man eine an der vorderen Seite der Bohrwinde festgemachte Kette um den zu bohrenden Balken (oder sonstiges Werkstueck), hakt sie auf dem Rueckweg an einem hierfuer vorgesehenen Lager (der Bohrwinde) ein. Die Kette spannt sich fest und es benoetigt keiner extra Andrueckkraft sondern das Drehen der Winde kann nun krampffrei fortgefuehrt werden da nur in eine Richtung Kraft aufgewendet werden muss. Soweit die Theorie. Praktisch habe ich das Ding noch nicht ausprobiert da ich es bislang als nicht wirklich lebenswichtig angesehen habe.
Wuerde mich allerdings interessieren ob jemand von Euch bereits damit Bekanntschaft (Freundschaft?) geschlossen hat und er sich dazu aeussern moechte?
Gruesse aus Athen,
Thomas
Re: Sprengkraft von Windenbohrern
Verfasst: Mi 5. Okt 2005, 22:07
von helmut hess
hi an alle gewaltbohrer,
ich habe mehrere handbohrer bis 50 mm, allerdings mit loch fuer holzgriff und mit morsekegel (ich habe dazu einen handgriff bauen lassen). die laufen "runder" als mit der bohrwinde.
die vierkanter fuer die winde habe ich auch bis 34mm und da gibt es starke unterschiede bei den verschiedenen herstellern, gerade was die spitze angeht.
mit der schinderei, das ist sicher richtig, aber so ein teil in einer maschine ist sicher auch nicht einfach zu halten und zu fuss hat man einfach mehr gefuehl glaube ich.
die sprengwirkung der spitze kann man mindern, indem man die oberen gaenge mit einer flachfeile "entschaerft".
das richtige mass zu finden ist sicher nicht einfach, da die spitze auf jeden fall noch ziehen muss.
ich habe mehr probleme beim austritt, wenn ich nicht auf einer fest verspannten weichen holzunterlage bohre.
gruss
helmut
Re: Komische Bohrer
Verfasst: Do 6. Okt 2005, 17:28
von Andreas N.
[
In Antwort auf #108840]
Hallo.
Wenn die Bohrer älter währen, würde ich meinen dass, Linien gemeint sind. (1 Linie=2,1...mm weis nicht mehr genau).
Schöne Grüße
Andreas N.
Re: Komische Bohrer - "Linien"
Verfasst: Fr 7. Okt 2005, 08:35
von Philipp
Hallo Andreas,
das wird es wohl sein. Wie alt die Bohrer sind, weiß ich nicht, aber sicherlich schon ein paar Jährchen - trotz des sehr guten, rostfreien Zustandes.
Was hat es genaueres mit den Linien auf sich? Davon habe ich noch nie gehört. Mit 2,1 mm pro Linie käme man mit "7" auf 14,7 mm, also ziemlich genau das, was ich (mit dem Linieal, nicht mit einer genauen Schieblehre) gemessen habe.
Gruß, Philipp
Re: Komische Bohrer - "Linien"
Verfasst: Fr 7. Okt 2005, 09:15
von Wolfgang Jordan
Hallo,
das mit den Linien würde mich auch interessieren. Philipp, du kannst auf jeden Fall auch mal den Hersteller selbst fragen. Es gibt ihn noch, aber ob sich da jemand an Bohrer für Bohrwinden erinnert?
Gruß, Wolfgang
Re: Komische Masseinheit: "Linien"
Verfasst: Fr 7. Okt 2005, 10:39
von Urs
Hallo an alle
Hat Andreas ev. die alte Masseinheit Linie gemeint, die offenbar noch bei Uhrwerken verwendet wird?
http://uhrentick.piranho.de/interaktiv/linien/linien.htmDies würde allerdings nicht ganz passen zur Messung, denn dort entsprechen 7 Linien 15,79 mm (1 Linie = 2,2558 mm).
Gruss
Urs
Re: Komische Masseinheit: "Linien"
Verfasst: Fr 7. Okt 2005, 14:46
von Jürgen z.H.
@Urs
Da ist mir ein Schweizer zuvor gekommen. Hast Du mit Uhren zu tun?
Durchmesser von Uhrwerken werden auch heute noch in Linien angegeben. Uhrmacher sprechen von einem "17 linigem" Werk. Das darf kein EU-Mensch hören, dass wir noch das Maß verwenden, dann kriegen wir alle Abmahnungen :)
Das Maß passt aber anscheinend nicht zu den Bohrern.
Tschüß Jürgen