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Hobelsohle geplant
Verfasst: Sa 10. Sep 2005, 00:12
von Dietrich
Hallo,
meinen Leim-verschmierten ECE Doppelhobel, habe ich auf Anraten Friedrichs mit 80er, 120er, 240er und 400er Schleifleine gesäubert, als Unterlage diente in Ermangelung einer Glasplatte, die GG-Platte der TF.
Das Hobelmesser habe ich im gleichen Winkel wie zuletzt abgezogen, mit dem auf 1000er Körnung präparierten Tormek Stein.
Erste Hobelversuche brachten mich und den Pockholz-besohlten ECE wieder in Einklang:-)))
Eine Lupe habe ich jetzt auch in der Werkstatt.
Danke Friedrich!
Gruß Dietrich
Jeden Tag eine schändliche Tat!
Verfasst: Sa 10. Sep 2005, 11:10
von Friedrich Kollenrott
wieder einen gutgläubigen jungen Mensch auf dem abschüssigen Pfad des Handhobelns ein Stück weiter gestoßen- das macht Freude!
Friedrich
Pfui, herrlich
Verfasst: Sa 10. Sep 2005, 20:01
von Thomas Jacobi
Mir auch,
So sind wir wenigstens alle vereint, sollten wir eines Tages auf Entziehungskur gehen muessen.
Thomas
Re: Jeden Tag eine schändliche Tat!
Verfasst: Sa 10. Sep 2005, 21:29
von Dietrich
Hallo Friedrich,
die Freude ist ganz auf meiner Seite:-)
Auch das Hobelmesser der Rauhbank (leider ohne Pockholzsohle), hatte ich heute in der Kur, sie hobelt nicht so gut wie Gerhards Flachwinkelhobel von Veritas, aber schon sehr, sehr gut.......
Gruß Dietrich
Re: Jeden Tag eine schändliche Tat!
Verfasst: Sa 10. Sep 2005, 23:12
von Gerhard
Hallo,
ich habe heute zwei Leimholzbretter für zukünftige Füllungen für Kassettentür(ch)en aus Ahorn verleimt.
Eine habe ich schon geputzt. Eine Seite mit Veritas Flachwinkelhobel, eine mit Primus Putzhobel. Die Seite mit dem Primus-Putzhobel ist nicht so gut wie die Veritas-Seite. Wohl hauptsächlich, weil der Primus die seitliche Eiseneinstellung zuerst nicht richtig gehalten hat. Ich hatte wohl die Feststellschraube nicht richtig angezogen. Ausrisse gab es beim Primus (10° Rückenfase) nur geringfügig mehr als beim Veritas (35° + 40 ° Microfase). Also wenig beim Primus, keine beim Veritas.
Zum Schluß bin ich noch an einigen Stellen mit dem Ziehklingenhobel drüber.
Im direkten Vergleich würde ich sagen, ich arbeite lieber mit dem Veritas. Die laterale Einstellung ist besser und das hohe Gewicht gefällt mir. Aber der Primus ist durchaus benutzbar und bringt gute Ergebnisse.
Seltsamerweise bringt auch meine ECE Putzhobel mit Keil mitlerweile ganz nette Ergebnisse. Jetzt, wo ich es endgültig aufgegeben habe, mit keileingestellten Hobeln zu arbeiten, funktioniert es plötzlich. Sehr seltsam.
Viele Grüße,
Gerhard
Re: und wieder ein wenig tiefer auf dem Weg bergab
Verfasst: So 11. Sep 2005, 09:06
von Christof
Gerhard,
ha, dein Keilhobel läuft jetzt. Du wirst sehen, er wird dir noch viel Freude machen. Diese ganzen lateralen, vertikotalen Primusadjuster funktionieren am besten, wenn sie gar nicht dran sind. Der Weg abwärts führt vom komplizierten zum einfachen.
Viele Grüße, Christof.
Re: Privater Holzwerkertreff
Verfasst: So 11. Sep 2005, 09:23
von ronald.maly@freenet.de
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In Antwort auf #108528]
Hallo Dietrich,
hallo zusammen,
zum Stichwort Hobelsohle planen möchte ich auch ein paar Zeilen schreiben.
Nun, ich hatte in einem meiner vorangegangenen Beiträge mal von meinem Erbstück von Großvater geschrieben; ein Putzhobel aus Akazienholz kpl., mit einem Bettwinkel von ca.40°, ohne Mechanismus etc.; halt ein einfacher handgefertigter Hobel. Dieses Schätzchen hatte ich am vergangenen Donnerstag mit auf Dienstreise.
Am Rückweg habe ich nämlich eine Einladung von Christof wahrgenommen und ihn besucht. Auch er war von meinem Schätzchen erfreut. Leider hatte nur die Sohle einen Treffer in der Ebenheit. Aber mit seiner Kurzrauhbank war das relativ schnell abgemildert. Wenn ich jetzt demnächst wieder Zeit und Muse habe, werde ich mal wieder einen "Schärftag" einlegen. Nachdem mein Projekt Einrichten eines Schärfplatzes noch in der Zukunft liegt, lasse ich immer was zusammenkommen, und schleife dann alles.
Dieser letzte "Kundenbesuch" war aber wie ich meine der Schönste ! Ich habe ja schon viel gelesen von Christof, aber live ist eben live :-)
Gut gefallen hat mir auch der Sägeversuch mit einem Juwel aus seiner Sägekiste; einem Fuchsschwanz mit verstärktem Rücken Marke Diston- für Längsschnitt. In Lärche einen Zinkenschnitt zu simmulieren war für mich überraschend handlich. Klar war sie scharf und gut gefeilt gewesen. Zurückblickend war der Besuch, wegen Terminverschiebung und Stau, beschränkt auf eine Stunde, sehr wertvoll für mich.
An dieser Stelle nochmals mein Dank für Deine Gastfreundschaft, Christof.
Um wieder zum Thema zu finden, kleine unebenheiten werde ich noch nachbearbeiten, mit Ziehklinge etc. Auf einer Meßplatte werde ich dann versuchen die Planheit zu prüfen. Vor der Schneide setze ich einen Flicken und den geschlitzten Bettauslauf werde ich versuchen mit Leim zu stabilisieren. Wenn dann über die Klappe ein feiner Schliff die Dichtheit wieder gewährt, dann denke ich habe ich wieder einen einsatzfähigen Hobel.
Meinen anderen Hobel werde ich nach den Tipps von Christof sicher auch zu gegebener Zeit tunen.
Tja, soweit mein Ausflug in diesem Beitrag - von der Hobelsohle über Christof -und zurück.
Schönen Sonntag noch
und aus Franken
freundliche Grüße
Ronald
Nachtrag zum Vergleichshobeln
Verfasst: So 11. Sep 2005, 13:33
von Gerhard
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In Antwort auf #108542]
Ich habe jetzt die zweite Türfüllung verputzt. Diesmal habe ich einen alten Stanley mit Hock Eisen genommen. ein Putzhobel sondern ein #7, aber das Eisen frisch geschärft (mit Lupe!) und mit Rückenfase versehen, umd den Schnittwinkel auf ca. 55 Grad zu bringen. Sollte also nichts passieren.
Trotzdem gibt es Ausrisse.
Fazit des Vergleichshobels auf deutschem Ahorn:
1. Platz: Flachwinkelhobel mit 12° Bettwinkel, 35° Fase, 40° Microfase -> 52° effektiver Schnittwinkel
2. Platz: ECE Primus mit 50° Bettwinkel + 10 ° Rückenfase -> 60° Schnittwinkel
3. Platz: Stanley #7 mit 45° Bettwinkel + 10° -> 55° Schnittwinkel.
Der Flachwinkelhobel bringt nicht nur die bessere Oberfläche, es hobelt sich auch deutlich leichter.
Viele Grüße,
Gerhard
Re: und wieder ein wenig tiefer auf dem Weg bergab
Verfasst: So 11. Sep 2005, 18:00
von Gerhard
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In Antwort auf #108544]
Naja, nicht ganz. Ich bin ein ziemlicher Veritas Fan. Der Primushobel war ein Preis bei der Tombola anläßlich des Holzwerkertreffens in der Lüneburger Heide. Interessiert haben mich die Primushobel schon lange. Und die Gelegenheit einen auszuprobieren wollte ich mir nicht entgehen lassen.
Mit dem keileingestellten Hobel ist das so eine Sache: Es war mein erster selbstgekaufter Hobel überhaupt. Ein ECE Putzhobel. Das exakte Gegenstück zum Primus, allerdings eben mit Keil.
Zur Keileinstellung kamen die ganzen anderen Probleme:
- keine Erfahrung mit Hobeln
- keine Ahnung vom Schleifen
Nur um es nochmal zu probieren habe ich jetzt das Eisen aus dem Keil-ECE korrekt geschärft. Nachdem jetzt also alle anderen Fehlerquellen eliminiert sind kann ich das Eisen mit etwas Geduld auch einstellen. Ich habe nicht wirklich bezweifelt, daß es funktioniert. Ein System mit dem Generationen von Schreinern gearbeitet haben muß funktionieren. Es ist halt eine von vielen Fertigkeiten, die man meistern muß, um erste Ergebnisse mit Handhobeln zu erzielen. Und da kommen am Anfang einige Probleme zusammen.
Ich bin den Weg gegangen, möglichst viele Fehlerquellen zu eliminieren:
- Schleifen auf Diamantplatte mit Schleifführung (keine runden Schneiden, keine hohlen Steine)
- Eisenhobel mit Feineinstellung (kein Hammer, kein Keil).
Nachdem ich da etws Zuversicht gewonnen hatte bin ich wieder zurück zu Wassersteinen und zaghaften Versuchen mit Holzhobeln. Ich werde aber sicher in erster Linie weiter mit Eisenhobeln arbeiten.
Wenn schon Neandertal, dann wenigstens mit einem High-Tech Faustkeil ;-]
Viele Grüße,
Gerhard
Re: Privater Holzwerkertreff
Verfasst: Di 13. Sep 2005, 17:35
von Christof Hartge
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In Antwort auf #108545]
Hallo Ronald,
ich schließe mich dir ganz an. Das war eine schöne Sache und ich habe mich sehr über deinen Besuch So richtig ersetzen PC's persönliche Begegnung doch nicht. Wenn es Bill Gates gelänge , das Gefühl einer guten Säge (Standard: "Bluetooth"?) durch das Telefonkabel zu schicken wäre man ein großes Stück weiter.
Viele Grüße, Christof.