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Schellackgrundierung - Verwendung und Herstellung

Verfasst: Mo 5. Sep 2005, 16:12
von Gerhard

Hallo,

ich hab mir vor einiger Zeit mal das Buch zur Oberflächenbehandlung aus der Jackson/Day Reihe gekauft. Ist - natürlich - einen Übersetzung eine englischen Buches. Dort ist immer wieder von Schellack-Grundierung die Rede.

Ich vermute mal, daß das das gleiche ist wie der bei Drechslern beliebte Schellack Schleifgrund, der auch unter zu ölenden Flächen verwendet werden kann.

Wißt Ihr, ob/wie man sich den selbst ansetzten kann? Im Wiki habe ich nur was zu Politur gefunden.

Vielen Dank,
Gerhard


Re: Schellackgrundierung - Verwendung und Herstell

Verfasst: Mo 5. Sep 2005, 16:29
von Matthias

Hallo Gerhard,

meinst Du "Sanding Sealer"? Angeblich ist das Alkohol und Bimsmehl.
Vielleicht sind aber auch noch andere "geheime" Zutaten drin, wer weiss?

Gruss
Matthias


Re: Schellackgrundierung - Verwendung und Herstell

Verfasst: Mo 5. Sep 2005, 18:08
von Fink Rene

Hallo !!

Ich hab vor einem Jahr ach mit Schellack gearbeitet da habe ich eine Intarsie
mit Schellack und Politur behandelt.

Schellack ist ein Auscheidungsprodukt der Indischen Gummilackschildlaus.
Also das heißt schellach in sogenannten Plätchen form (oder Pulver)

Reine Schellackpolitur das muss man = 10dag Schellack auf 1 Liter Spiritus geben
und einige Tage stehen lassen

Also so wie ich es gemacht habe hat alles wunderbar geklappt

mfg
fink rene



Re: Schellackgrundierung - Verwendung und Herstell

Verfasst: Mo 5. Sep 2005, 19:17
von Ottmar
[In Antwort auf #108459]
Hallo Gerhard,

vorab eine Warnung!!! Nie vor dem Oelen Grundieren. Jede Art von Grundierung behindert/verhindert das tiefere Eindringen des Oeles. Das Oelfinisch ist im Holz und nicht auf dem Holz. Bei Lackierungen/Anstrichen bei welchen das Finish auf dem Holz sitzt ist eine Grundierung/Versiegelung notwendig.(*)

Ich setze mir meine Schellackmischungen selbst folgendermassen an: Ich erhitze auf einer Elektroplatte die benoetigte Alkohol/Spiritus 95%,auf ca 60°/C in einem Glas im Wasserbad. Die Schellackflocken fuelle ich in ein Stueck Nylonstrumpf/hose(keine dunkle Farben verwenden faerbt im Akohol ab) haenge diese Schellackflocken in den erhitzten Alkohol, durch auf und Abbewegen loesst sich der Schellack auf, es verbleiben manchmal einige Reste in dem Strumpf welche ich dann entsprechend entsorge.

Je nach Verwendungszweck mische ich zwischen 100 gr/l bis 250 gr/l. Ich erziele mit mehreren Auftraegen einer schwachen Schellackloesung bessere und gleichmaesigere Oberflaechen. Die staerkeren Loesungen verwende bei Reparaturen beschaedigter Schellackoberflaechen oder fuer Glanzueberzuege.

Ich beziehe meinen Schellack von

http://www.kremer-pigmente.de/bindem01.htm oder/und

http://www.deffner-johann.de/verzeich.htm

Wie heist der Verfasser/Titel des Buches in englisch dann kann ich mal nachlesen was der Verfasser da schreibt.

Die Meinungen bei der Mischung von Schellackloesungen gehen in der Literatur weit auseinander und es gibt da viele Moeglichkeiten, jeder sammelt so seine Erfahrungen und schwoert darauf. Ich sehe das nicht zu eng, aus Erfahrung sehe ich gleich beim Auftrag ob ich Verduennen muss oder nicht.

Mit freundlichen Gruessen.

Ottmar

PS: Beim Umgang von erhitztem Spiritus jede offne Flammen vermeiden, Verpuffungsgefahr!!!!

(*)Dies ist meine Meinung die sich durch Er/Misserfolge gebildet hat. Es gibt Leute die Grundieren vor dem Olen, ich habe dies wegen schlechter Erfahrungen vor langer Zeit aufgegeben. Fuer mich ist das langfristige Ergebnis wichtig und das zaehlt fuer mich.


Re: Schellackgrundierung - Verwendung und Herstell

Verfasst: Di 6. Sep 2005, 13:52
von Gerhard

Ich hatte mich geirrt. Das Buch stammt zwar aus der gleichen Serie wie die Jackson/Day Bücher, ist aber von einem anderen Autor.

Der Titel der deutschen Ausgabe lautet:

"Behandlung von Holzoberflächen" von Derrick Crump

Von diesem Autor gibt es ein Buch "Complete Guide to Wood Finishes". Möglicherweise ist das die Originalversion.

Das Buch ist nicht schlecht, aber nicht ganz das, was ich eigentlich gesucht habe.

Viele Grüße,
Gerhard