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Probleme beim Gratleisten hobeln
Verfasst: Do 25. Aug 2005, 20:41
von Thomas Karl
Hallo allerseits,
mit den normalen Hobeln klappt das Hobeln schon ganz gut. Mit dem Grathobel (Ulmia) habe ich aber Probleme.
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Die senkrechte Flanke (mit Pfeil markiert) verläuft mir immer beim Hobeln der Gratleiste.
Ich weiß nicht an was es liegt. Habe gestern das Messer neu geschliffen, den Vorschneider komplett zurückgezogen. Den Hobel habe ich an der Seitenkante der Sohle sowie der Sohle eben abgerichtet.
Ich bin mit meinem Latain am Ende. Fehlt mir einfach die Übung?
Warte gespannt auf Euere Antworten.
Thomas
Re: Probleme beim Gratleisten hobeln
Verfasst: Do 25. Aug 2005, 23:08
von Marc Waldbillig
Hallo Thomas,
Der Druck, den du seitwärts auf den Hobel gibst, muss höher sein als der, der von oben das Brett trifft. Letzterer sollte zumal am Anfang gering sein, so dass du dir eine Art Führung hobelst. Mehr und mehr bekommt die Sohle eine breitere Auflagefläche, auf der der Hobel sicherer zu führen ist. Nach ein paar Hobelstößen kannst du den Druck langsam steigern.
Achte auch darauf, dass du den Hobel gleichmäßig führst, d.h. immer gleichviel Druck geben und vor allem auf den Anschlag achten, so dass der Hobel konstant im gleichen Winkel fährt. Er sollte also nicht kippeln.
Den Vorschneider darfst du nur minimal ausfahren. Er sollte wirklich keinen Deut mehr als das Eisen hervorstehen, aber auch nicht weniger.
Solltest du noch immer Schwierigkeiten haben, kannst du ein Brett zur Hobelrichtung anzwingen. So hast du einen fest stehenden Anschlag. Der Anschlag am Hobel ergibt am Anfang keine sichere Lösung.
Achte auch noch darauf: Das Eisen muss genau fluchten mit dem Vorschneider und der Sohle.
Gruß,
Marc
PS: Deine Zeichnung hab ich allerdings nicht verstanden.
Re: Probleme beim Gratleisten hobeln
Verfasst: Fr 26. Aug 2005, 09:54
von Christof Hartge
Hallo Thomas,
ich vermute, die Sache hat mit der Ausrichtung des Eisens zu tun. Der Grathobel arbeitet im Prinzip wie ein Simshobel. Bei diesen Hobeln ist es nötig, dass das Eisen eine Kleinigkeit (1/10mm) über die Hobelwange übersteht. Wenn das Eisen nur ganz gering tiefer ist als die Wange erzeugst du mit jedem Strich eine Treppenstufe, die dich von der senkrechten Wange wegführt.
Um die Sache einfacher zu gestalten, würde ich den Vorschneider erstmal weglassen und sehen wie sich die Sache anläßt.
Nebenbei bemerkt habe ich ein kritisches Verhältnis zu Vorschneidern. Oft genug nehme ich ein Messer (scharfes Streichmaß!), schneide längs eines Anschlages, richte danach den Hobel aus und weiter geht es mit der sauberen Kante.
Viele Grüße, Christof.
Re: Probleme beim Gratleisten hobeln
Verfasst: Fr 26. Aug 2005, 12:01
von Thomas Karl
Hallo Marc, hallo Christof,
Danke für die Tipps. Habe mich gerade mal richtig ausgeschlafen, da ich heute Urlaub habe. Gleich geht es in den Keller und dann wird geübt.
Euere Vorschläge werden gleich in die Tat umgesetzt. Bei mir kommt nocherschwerend hinzu das ich Linkshänder bin, der Hobel natürlich aber für Rechtshänder ausgelegt ist.
Werde Euch heute Abend von meinen Erfahrungen berichten...
Herzlichen Dank,
Thomas
P.S. Heute erwarte ich ein Päckchen von Dieter, mit einer Gratsäge einem Grundhobel, einem Veritas Ziehklingenhobel und einer Diamtplatte. Das Leben kann sooooo schön sein!
Dann viel Spaß und einen schönen Tag noch! *NM - Ohne Text*
Verfasst: Fr 26. Aug 2005, 13:13
von Marc Waldbillig
Re: Dann viel Spaß und einen schönen Tag noch!
Verfasst: Sa 3. Sep 2005, 12:30
von Thomas Karl
Hallo Christof, Hallo Marc,
hatte bis gestern keine Zeit, die Grathobelprobleme anzugehen. Gestern habe ich 2 Stunden probiert und die Fehler jetzt erkannt.
1. Seitliche Eiseneinstellung stimmte nicht!
2. Der Anschlag ist wirklich viel zu klein. (Wahrscheinlich baue ich mir einen größeren aus Holz)
3. Der Hauptübeltäter wahr aber der Vorschneider! Natürlich hatte ich Ihn zurückgezogen, aber die Seitenfläche des Vorschneidereisens schloß nicht eben mit der Seitenfläche des Grathobels ab. Deswegen wurde meine Wange der Gratfeder immer verkrazt! Als erste Maßnahme hab ich jetzt den Vorschneider ausgebaut und der Hobel flutscht (Ein wahres Glücksgefühl). Inch werde jetzt das Vorschniedereisen dünner schleifen, da ich nicht die Nut des Vorshneidereisens im Hobel nachstemmen möchte...
Die Gratsäge und der Grundhobel von Dieter sind letzte Woche auch eigetroffen. Heute geht es erst mal an ein Übungsstück!
Viele Grüsse
Thomas
Gratleisten
Verfasst: Do 20. Okt 2005, 22:14
von Thomas Karl
Hallo Euch Allen,
jetzt wärme ich noch mal meinen alten Tread auf.
Der Grundhobel und die Gratsäge von Dieter sind ja schon vor über einem Monat bei mir eingetroffen, die erste Gratverbindung habe ich trotzdem erst letzte Woche am Samstag fertiggestellt.
Vor 14 Tagen hatte ich die zwei Gratnuten vorbereitet. Da die Nuten über einen Meter lang sind, hatte ich mir zum Einsägen der Gratwangen eine Führungsleiste gehobelt, an der ich die Gratsäge entlang geführt habe. Vorher hatte ich die Fasern noch mit meinem Anreismesser durchtrennt. Danach die Nuten grob ausgestemmt und dann mit dem Grathobel bearbeitet. Danach wahr der Samstag wieder mal vorbei und ich mußte eine Woche warten bis ich die erste Gratleiste fertigen konnte.
Diese erste Leiste habe ich dann beim Anhobeln des Grates auch noch promt zu klein gehobelt (Messfehler). Danach hätte ich mich am liebsten in den .... gebissen. Nach einer Tasse Beruhigungskaffee in der Oktobersonne und lesen in meinem Lieblingsschreinerbuch gings dann noch einmal in die Werkstatt und siehe da, zwei Stunden und einen abgebrochen Schreinerklüpfel (wahr noch aus meiner Baumarktzeit)später saß die Buchengratleiste bombenfest in meiner Fichtenholzleimplatte.
Ohne Eure Tipps hätte es wahrscheinlich noch länger gedauert.
Der nächste Samstag rückt näher und drei Gratverbindungen sind noch auszuführen...
Bis Weihnachten bin ich sicher damit fertig!
Thomas