Hallo Alexander - Forumsfreunde.
Yellow glue, White glue, Alipatic resin glue, sind im Grunde genommen alle PVA (Polyviniln Acetat) Leime, der Unterschied besteht in der offenen Zeit(Verarbeitungszeit) und Wasserbestaendigkeit. Alle diese Leime liefern dauerhafte Verbindungen. Die verschiedenen Firmen liefern diese Leime fuer vielfaeltige Anwendungen. Es gibt hier einen PVA Leim fuer das Fournieren welcher eine laenger offene Zeit anbieted und dem UVreflektierendes Material beigemischt ist, so dass man mit einer UVlampe Leimdurchschlaege sofort erkennen kann. Ob es jedoch diesen Leim ausserhalb der industriellen Anwendung zu kaufen gibt entzieht sich meinen Kenntnissen.
Alle diese Leime binden durch Verdunstung des Wasseranteils ab und sind nur bei einer Holzfeuchte von maximal 12 % anwendbar. Hoehere Holzfeuchte fuehrt zu sehr langen Spann/Presszeiten und geschwaechten Verbindungen.
Unterschiede:
White glue (im Allgemeinen) offene Zeit ca 15 Minuten, Verbindungen nicht Wasserbestaendig. Fuer Formverleimungen nicht geeignet, da der Leim kriecht (die Leimverbindung neigt zum Verschieben).Die Leimverbindung kan bei Erwaermung auf ca 90°/C wieder geloest werden. Der Leim laesst sich schlecht schleifen (zu flexibel), er fasert an den Leimfugen aus und zeichnet sich beim Beizen ab.
Yellow glue, die offene Zeit liegt je nach Hersteller zwischen 5 und 10 Minuten. Die Verbindungen sind wasserbestaendig, Der Leim kriecht nicht (nicht so stark) die Verbindung laesst sich bei ca 200°/C wieder loesen, Abhaengig vom Zeitpunkt der Verarbeitung, er schleift sich besser.
Cross linked Glue. (kann sowohl weiss als auch gelb sein) ist eine Leimform welche fuer Verbindungen verwendet wird die im groesseren Umfang Feuchtigkeit ausgesetzt ist.
Ich wuerde keinen dieser Leime fuer Tischplatten (Masivholz allgemein) und Laminieren empfehlen, die Leimfugen zeichnen sich immer ab und bei Formverleimungen aendern sich die Radien mit der Zeit(z.B.Waermeinwirkung durch Sonnenbestrahlung.
Fuer die Verwendung bei Saiteninstrumenten rate ich unbedingt ab, die Restflexibilitaet dieser Leimart, wirkt Resonanzdaempfend. Aus mir zugaenglicher Literatur, fuer Restauratoren, wird von Fehlschlaegen/Schaeden bei der Verwendung von PVA Leimen geschrieben.
Beim Guitarrenbau ist unbedingt die Akustische und Elektrische Guitarre auseinanderzu halten. Bei der akustischen Guitarre ist die trockene(harte) Leimverbindung Voraussetzung fuer einen Resonanz erzeugenden Klang. Bei der elektro Guitarre die ja im Grunde genommen nur aus einem Brett/Klotz besteht, auf welchem die Saiten aufgespannt sind und der Klang von einem speziellen Tonabnehmer/Kontaktmikrophon aufgenommen wird. Hier sind Reonanzen kaum zu erwarten, vielleicht auch unerwuenscht?
Ich fourniere selten, habe in der Vergangenheit jedoch einige Tischplatten und Bueffetplatten neu fourniert. Fuer mich hat sich diese Methode in der Praxis gut bewaehrt (15+ Jahre). Ich trage den Leim (Yellow glue) duenn auf die Fournierunterseite und satt auf das Traegermaterial auf, lasse den Leim trocknen. Nun untersuche ich die Unterseite des Fourniers&Traegerseite und ergaenze die Stellen welche nicht genug Leim aufweisen(mangelnder Glanz). Nun lege ich das Fournier genau passend auf das Traegermaterial (eventuell mit Tesakrepp vom Verrutschen sichern), bedecke das Fournier mit braunem Packpapier (Glanzeite nach unten), mit einem einige Zeit auf Baumwolle vorgeheitztem Buegeleisen, buegele ich nun das Fournier mit Druck unter hin und her fahren auf. Die Geschwindigkeit waehle ich so dass ich genuegend Hitze und Druck erzeuge ohne das Fournier zu verbrennen.
Fuer die Restaurierung von Intarsien/Einlegearbeiten verwende ich zum Einleimen von Ergaenzungen, Haut/Knochenleim. Dieser Leim trocknet so hart auf, dass ueberschuessiger Leim sich Spurenlos mit der Ziehklinge entfernen laesst. Bis heute hatte ich keine Probleme wenn ich Farbunterschiede mit Wasserbeize (Clou/Arti) auszugleichen hatte, der Leim zeichnet sich nicht ab.
Vor meiner Auswanderung habe ich in D Ponal verwendet und einen Leim (Wasserfest) welchen ich per Liter von einem Fensterbauer kaufte da nur im 20 Liter Eimer angeboten, (Leimfirma?). Von Henkel Ponal habe ich folgende Webaddresse
http://www.ponal.de/ponal/kontakt/broschuere/index.php3Fuer das Aufleimen von Leinen, bei Holzrolladen verwendete ich eine Leim von Planatol, den genauen Typ habe ich vergessen
http://www.planatol.de/index1.htmlIch bin ueberzeugt dass die deutschen Leimfabrikanten bessere/(mindestens) gleichwertige Leime fuer jeden Verwendungszweck liefern. So wie ich die Entwicklungen der letzten 18 Jahre beobachte sind die hiesigen Firmen in der Neuentwicklung bei Leimen/Klebern meist einige Jahre hinterher.
Zu den Berichten in amerikanischen Veroeffentlichungen moechte ich nur anmerken, jeder ist froh wenn er Erfolg hat, beschreibt was er verwendete und warum etwas anderes verwenden. Never change a winning team!!!! Aus meiner beschraenkten Sicht/Erfahrungen erwaehne ich nur was mir Erfolg brachte und warne bei Fehlschlaegen. Tidebond und Elmer sind die fuehrenden Hersteller von Leimen/Klebern aller Art und je nach Baumarkt/Fachgeschaeft ist die eine oder andere Sorte erhaeltlich. Sogar im Supermarkt gibts Tidebond.
Wuensche gute und haltbare Verleimungen.
mfg
Ottmar
PS: Da ich nicht viel Leim verbrauche und ich ihn nur in 1 Gallonen(3.8L) Flaschen bekomme, kann ich daran die Inflation ablesen, bei einem Neukauf.
1988 1 Gallone 7.98 US$ - 2005 1.Gallone 24.98 US$
PPS: Den Liquid hide glue (Haut/Knochenleim aus der Flasche anwendbar) von Tidebond kann ich empfehlen