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Gränsfors ohne Initialen? *MIT BILD*

Verfasst: Sa 30. Jul 2005, 20:47
von Uwe

Hallo,

habe mir was richtig gutes gönnen wollen und eine Gotland-Axt von Meister Lars Enander erworben für satte 300 Euronen. Egal, ist Kunst.

Auspacken, ansehen, anfühlen - erstmal alles prima.

Aber! Da ist lediglich eine runde Marke gestanzt, die auch nicht recht der Kreis mit Krone zu sein scheint. Daneben kein "LE".
Soll das wahr sein, daß das Teil nicht echt ist?
Bei Gränsfors ist Urlaub, da kann ich keinen erreichen und auch den Verkäufer erwische ich nicht vor Montag zu einer Stellungnahme.
Wäre aber froh, wenn der mir nicht das Blaue vom Himmel erzählen kann und ich einigermaßen weiß, was Sache ist. Noch hab ich ja mein Geld...

Für Hinweise dankbar,
Uwe Alfer


Re: Gränsfors ohne Initialen?

Verfasst: Mo 1. Aug 2005, 14:19
von Thomas Heller

Hallo Uwe,

bin gerade in den Keller gelaufen um mein Beil zu untersuchen.
Auf beiden Seiten der Klinge befinden sich Stempel!

Auf der einen Seite ein Kreis, darin die schwedische Krone und darunter die drei Buchstaben GBA, daneben die Initialen des Schmiedes.

Auf der anderen Seite halbkreisförmig der Schriftzug "Gransfors Bruks" und darunter "Sweden".

Dein Klingenschaft sieht genauso aus wie meiner und mit etwas Fantasie könnte man aus Deinem Stempel durchaus die Buchstaben LE erkennen!
Das L ist in einem halbmondförmigen E integriert.

War denn der Verkäufer zweifelhaft ?

Gruß, Thomas


Re: Gränsfors ohne Initialen? *MIT BILD*

Verfasst: Mo 1. Aug 2005, 15:13
von Uwe

Nein, nein. Über den Händler kann ich bisher überhaupt nicht klagen.

Mit dem Hackebeilchen stimmt trotzdem irgendwas nicht, hab's schon eingepackt und zurück geschickt. Da ist auch das Ohr und der Übergang in den Bart nicht schwungvoll rund geschmiedet, sondern eckig und zu eng, um handlich zu sein. Und dran rumgefeilt wurde da auch...
Ich bin also gespannt.

Den Stempel von Enander hab ich in dem Kabel1-Film gefunden, der macht tatsächlich nur ein Kürzel mit verschlungenem LE, nicht in Blockbuchstaben neben dem Kronensignet.
Das sieht aber so aus wie auf diesem Bild, nicht wie ein K:
K wie Kursteilnehmer bei "Schmieden mit Lars Enander"? Oops, was für eine interessante Idee.


Re: Gränsfors ohne Initialen?

Verfasst: Mo 1. Aug 2005, 18:13
von Thomas Karl

Hallo Uwe,

kommt das Beil aus dem niederbayrischen Raum und handelt es sich um die Gothlandaxt?

Das mit dem K ist eine interessante Theorie, aber ich glaube nicht, dass der Chefschmied die Werkzeuge seiner Schüler stempelt.

Bin mal auf die Reaktion des Händlers gespannt.

Für mein Brennholz werde ich mir wahrscheinlich die Spaltaxt von Gränfors gönnen. Schöne Dexel hätten die ja auch...

Thomas


Re: Gränsfors ohne Initialen?

Verfasst: Di 2. Aug 2005, 11:08
von Thomas Paulke

Hallo Uwe,

ich denke nicht alle Äxte sind von LE.
Die andern stempeln ihre anders.

KS ist Kjell-Ake Sjölund...
vielleicht gibt es ja auch neue Schmiede.

Aber die Krone müßte schon sein.

LG Thomas



Re: Gränsfors ohne Initialen?

Verfasst: Mi 3. Aug 2005, 11:34
von André Schwarz
[In Antwort auf #108049]
Hallo Uwe,

ich habe das Ziehmesser und ein Beschlagbeil von Gränsfors, beides bezogen von Dieter Schmid, also vertrauenswürdig. Zumindest das Beil wird direkt beworben mit "hangeschmiedet von Lars Enander". Beide Teile tragen die gleiche Signatur wie abgebildet. Ich halte es für die Signatur von Lars, ein wenig künstlerischer eben.

Viele Grüße, André


Händler: 6 gleichwertige Schmiede

Verfasst: Do 4. Aug 2005, 13:25
von Uwe
[In Antwort auf #108049]
Hallo,

es ist ein Graus. Beim ersten Anruf sagt ein Angestellter des Händlers, daß doch die Gotland-Axt nur von Enander geschmiedet würde. Zwei Tage später läßt der Händler verlauten, daß das Beil nicht von LE sei. In Schweden seien jetzt 6 "gleichwertige Schmiede" damit beschäftigt Gotland-Beile herzustellen, und die würden dann irgendwie alle mit diesem K signiert...

Da wird allenthalben vom Stolz des Schmiedes geschrieben, der selbst die Serien-Beile mit seinen zwei Buchstaben signiert. Da sieht man Herrn Enander in der K1 Reportage verschmitzt ulken, daß er nicht mehr von den Beilen herstellen will und kann und wenn die zu viele Leute haben wollen, dann würde er eben einfachdie Preise erhöhen.
Und jetzt soll der 6 Leute dransetzen, die nicht mal mehr ihre zwei Buchstaben einprägen, sondern ein K?

Was schonmal klar ist: Die Serien-Beile tragen einen Kronenstempel und zwei Blockbuchstaben des Schmiedes, Original Enander Beile den runden Stempel mit verschlungenem LE, wie auf dem zweiten Foto.
Was aber ist nun "K"?

Jetzt bin ich weiter gespannt, was für eine Reaktion aus Schweden kommt, wenn die mal aus dem Urlaub zurück sind.



Re: Händler: 6 gleichwertige Schmiede

Verfasst: Do 4. Aug 2005, 17:21
von Thomas Paulke

Hallo Uwe,

hat denn nun die Axt einen Gränforsstempel oder nicht ?

Ich denke dann ist die auch nicht von Gränfors.

300 Euro ist ja ein stolzer Preis für ein Stückchen Metall was rostet.

Ich habe ja auch so ein Beschlagbeil ist schon sehr gut.

Ich habe aber auch schon eine alte Baumarktaxt gut angeschliffen und damit kann man auch was machen.

Für mich wäre schon die Antwort wichtig, ob das Teil bei Gränfors hergestellt worden ist.

Die bürgen ja für Qualität und alles andere ist dann Vertrauenssache.

Das das ein lukratives Geschäft sein könnte ist schon klar und die Dänen bzw. Schweden sind schon Schlitzohren.

Aber eigentlich ehrliche Leute.

Sind meine Erfahrungen.

Viele Grüße von Thomas




Re: Gränsfors ohne Initialen?

Verfasst: Do 4. Aug 2005, 17:25
von Ottmar
[In Antwort auf #108049]
Hallo Uwe,

bin zufaellig auf Abbildungen von "Gransfors Bruks Swedish Axes" gestossen,man kann auf dem Bild die Stempelung sehen.(ob dies die gleichen sind entzieht sich meinen Kenntnissen)

http://www.tools-for-woodworking.com/index.asp?PageAction=VIEWPROD&ProdID=1110

mfg

Ottmar


Re: Gränsfors ohne Initialen?

Verfasst: Do 4. Aug 2005, 20:42
von Dietrich

Hallo,

ich möchte dazu raten sich mit Gränsfors in Verbindung zu setzen, um den Sachverhalt klären zu lassen!

Zu schummeln, das haben die Schmiede von Gränsfors nicht nötig, da bin ich mir sicher. Metallhandwerker mit deren Kenntnissen, fänden in jedem modernen metallverarbeitendem Betrieb, in der Produktionsüberwachung gut bezahlte Arbeitsstellen (ich vermeide das Wort Jobs), stattdessen stehen sie an der Esse, am Amboss, unter Zeitdruck formen sie den Stahl zu den besten Axten der Welt. Solche Männer nehmen ihre Aufgabe sehr ernst, Betrug ist nicht deren Sache.
Vielleicht kann Dieter Schmid noch etwas dazu sagen.

Gruß Dietrich