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Hobelempfehlung?
Verfasst: Mo 13. Jun 2005, 14:11
von Frank Reichert
Hallo liebes Forum,
nachdem ich am Wochenende mal wieder Zeit zum Basteln hatte, spiele ich heute mit dem Gedanken mir einen neuen Hobel zuzulegen. Ich habe zur Zeit einen Ulmia Putzhobel, mit dem ich am Wochenende allerdings einige Probleme hatte. Ich bin noch recht unerfahren mit dem Hobeln, so dass es hauptsächlich an mangelnder Übung liegen dürfte. Ich wollte eine kleine Schatulle fertigen, habe dafür kleine Brettchen aus Restholzern gesägt. Beim anschliessenden Hobeln kam mir dann der Hobel sehr unhandlich und groß für die kleinen Brettchen vor, der Hobel kam einfach nicht so recht "in Schwung" auf den kleinen Werkstücken. Zudem war auch das Holz sehr widerspenstig, ich hatte ständig Ausrisse. Daher denke ich daran, mir entweder einen kleinen Putzhobel mit Feineinstellung oder einen Einhandhobel zuzulegen, evtl. von Anant, da ich als Anfänger wohl die Qualität eines "besseren" Hobels eh nicht hervorlocken kann und auch nicht gar so viel Geld ausgeben möchte.
Kann mir jemand einen Tip geben, welcher Hobel denn für mich am geeignetsten sein dürfte, und ob die Anant Hobel prinzipiell ordentliche Qualität (natürlich in Relation zu dem günstigen Preis) bieten? Ich denke ich werde mich in der nächsten Zukunft wohl hauptsächlich mit kleineren Projekten beschäftigen, so dass das Bearbeiten kleinteiliger Werkstücke wohl häufiger vorkommen wird als z.B. Bestossen großer Bretter, Fügen usw.
Gruß
Frank
P.S. Natürlich ist der Kauf eines neuen Hobels kein Ersatz für die mangelnde Übung, aber über kurz oder lang will ich eh mein Hobelsortiment erweitern...
Re: Hobelempfehlung?
Verfasst: Mo 13. Jun 2005, 14:31
von Christoph Nowag
Hallo Frank,
egal ob kleine oder große Werkstücke: Der Einhandhobel ist der bei mir am meisten genutzte Hobel.
Zu Anant kann ich mich nicht äußern. Einige finden die Hobel, nach einiger Tuningarbeit, gut; andere habe sie gleich wieder entsorgt (versteigert). Ich habe keinen.
Ich habe vom Hausherrn den ECE-Einhandhobel. Benutze ich gerne, aber am liebsten nutze ich einen Einhand-Flachwinkelhobel aus Metall. Ich würde mir, wenn der Hausherr die Veritas-Hobel eingestellt hat, mal die beiden Blockhobel ansehen - und den Einhand-Flachwinkelhobel nehmen.
Wg Deines letzten Satze. Eine Rauhbank hätte Dir jetzt wohl sowieso keiner empfohlen. Aber ich finde schon, dass vor dem Putzhobel vielleicht eher ein (Schlichthobel und ein) Doppelhobel kommen sollten (letztrer war mein erster Hobel, ECE-Reform). Ein Putzhobel ist doch ein bißchen kniffelig in der Einstellung.
Ich halte, neben dem Einhandhobel, einen gescheiten Doppelhobel und eine Ziehklinge für ideal (und Ziehklinge ist ja überhaupt mit das Tollste, kostet kaum was und macht tolle Oberflächen).
Viele Grüße
Christoph
Re: Hobelempfehlung?
Verfasst: Mo 13. Jun 2005, 16:29
von Gerhard
Hallo,
vieleicht hat Dieter auch den sog. "Apron Plane", sozusagen ein verkleinerter Einhandhobel. Ist auch nochmal etwas günstiger. Wenn es um Schatullen geht und das Budget einigermaßen klein halten willst..
Und dann vieleicht noch eine Ziehklinge für die Feinarbeiten.
Viele Grüße,
Gerhard
Re: Hobelempfehlung?
Verfasst: Mo 13. Jun 2005, 20:53
von Friedrich Kollenrott
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In Antwort auf #107611]
Hallo Frank,
auch ich würde einen Einhandhobel empfehlen, und ich empfehle Dir auch, dass Du Dir gleich ein gutes Exemplar kaufst. Der von Veritas (12°) ist ein besonders schönes Teil, mit dem ich selbst gern arbeite. Und er ist so gut gemacht- der Preis ist gerechtfertigt, ohne Frage.
Wenn Du Dir einen Hobel bescheidenerer Qualität kaufst, weißt Du gerade als Anfänger nie, ob unbefriedigende Resultate am Werkzeug liegen oder an Dir. Und am Ende tauschst Du ihn dann doch gegen einen Besseren ein. Ich hatte zuerst einen Record- Einhandhobel, der gar nicht schlecht war. Nach Jahren hab ich mir dann den Veritas geleistet, der Unterschied ist ganz erheblich.
Denk dran- über den Preis knirscht man einmal, und dann kann man sich viele Jahre an dem Werkzeug freuen.
Friedrich
Re: Hobelempfehlung?
Verfasst: Di 14. Jun 2005, 08:38
von Philipp
Hallo Frank,
schau mal bei Dieters niederbayrischem Marktbegleiter rein. Die dort angebotenen China-Hobel sind absolut zu empfehlen (auch wenn man den ganzen billigen Chinasch... nicht kaufen soll, ja ja, ich weiß). Wenn du den kleinen Putzhobel für wie ich glaube ca. 35 Euro nimmst, dann hast du etwas, was dir sicherlich Freude bereiten wird: handlich, sehr enges Hobelmaul für wenig Ausrisse, sehr angenehm anzufassende Form, Eisen gut schärfbar uns mit langer Standzeit. Ich benutze ihn sehr viel.
Für das Putzen von ganz kleinen Flächen gibt's noch ein oder zwei Minimodelle mit Steileisen (60°), 30 bzw. 22 m breit. Was zunächst wie Spielzeug aussieht, erweist sich in der Praxis, zumindest bei Hartholz, als äußerst hilfreich und ist vorbehaltlos zu empfehlen (meine ganz persönliche Meinung ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit).
Gruß, Philipp
Re: Hobelempfehlung?
Verfasst: Di 14. Jun 2005, 14:56
von Rolf Richard
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In Antwort auf #107611]
Hallo Frank,
zwar bin ich noch Anfänger und hatte zuerst mit Hobeln meine liebe Mühe, aber inzwischen traue ich mit damit schon einiges zu. Ich hab als erstes einen Noname-Doppelhobel aus Holz gehabt, mit dem konnte ich nie und kann bis heute nicht gescheit hobeln.
Der Frust brachte mir einen Stanley-Putzhobel ein. Und siehe da, damit gings auf einmal recht gut und nachdem ich schärfen konnte auch richtig gut. Dann kam noch eine Stanley Rauhbank dazu und später ein Stanley Hirnholzhobel mit 11,5° Schnittwinkel. Das ist ein superfein zu handhabendes Teil - mein absoluter Liebling! Ein Bullnose kommt als nächstes ins Haus.
Ich denke, dass ich mit der Wahl der Hobel für meinen bedarf ganz gut liege. Das heisst aber nicht, dass ich nicht künftig doch noch was beim Hausherrn erwerbe. :-)
Gruss
Rolf
Re: Hobelempfehlung?
Verfasst: Do 16. Jun 2005, 08:11
von Holger
Hallo Frank,
das mit den Hobeln ist eine sehr subjektive Sache.
Ich fürchte Du mußt schon etwas Risikofreude (Risiko daß dir ein Hobel nicht so "liegt") mitbringen.
Bei mir hat sich folgendes herauskristallisiert:
Ich habe weniger mit der Herstellung feinster Oberflächen von edelsten Hölzern zu tun. Ich bearbeite öfters astiges Nadelholz und möchte passable Oberflächen erzeugen.
1. ECE Schropphobel - wichtig beim sägerauhen Brett
2. HNT Gordon Bankhobel. - Steilwinkelhobel. Kommt mit Ästen gut zurecht. Schon ohne jedes Tuning voll einsatzfähig und sehr schön verarbeitet. Allerdings nichts beim sägerauhen Brett, da stopft er zu. Das Eisen ist drehbar und ergibt einen Winkel von 80 Grad. Als Schabhobel arbeitet er dann sehr fein.
Viele Grüße, Holger