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stabverleimte buche für hobelbank?

Verfasst: Mi 25. Mai 2005, 07:34
von Volker

Hallo, Forum
Ich möchte eine Hobelbank bauen und habe bei Euch und im 3W super Anregungen bekommen. Jetzt kam mir die Idee aufgrund der Holzbeschaffungsproblematik, ob ich nicht stabverleimte Buche (4cm dick, wie Küchenarbeitsplatten) nehmen könnte. Frage, kann man damit auch Zinken- und Schwalbenschwanzverbindungen machen? Was spricht dafür/dagegen? Und noch was für Einsteiger, welchen Leim würdet Ihr empfehlen?

Vielen Dank für Eure Hilfe, ich baue auf Euch!
Grüsse aus dem Rhein-Main-Gebiet


Re: stabverleimte buche für hobelbank?

Verfasst: Mi 25. Mai 2005, 13:59
von Stefan Wagner

Hallo Volker,

grundsätzlich geht das schon. Man kann so eine Platte als Basis nehmen und an der Vorderkante aufdoppeln/dreifach nehmen. Mit einer Vorderzange aus drei Lagen hochkant verleimt ergibt das dann eine leichte Werk-/Hobelbank. Und das kann schon für vieles reichen.

Die klassische Hobelbank ist aber - mit gutem Grund - schwerer. Gerade beim Stemmen ist ein hohes "Gegengewicht" nicht zu verachten. Die Plattenstärken gehen dann in den Bereich von bis zu 8cm, an der Vorderkante (Bankhaken) bis hin zu 16cm.
Man könnte meinen das wäre dann leicht zu haben, indem man zwei Platten einfach flächig aufeinander leimt.
Grundsätzlich geht das schon. Nur: Das Verleimen der großen Fläche ist ohne Verleimpresse nicht machbar: Du brauchst mehrere Tonnen Anpressdruck. (Weißleime brauchen etwa 3 - 5 kg/cm², manche sogar mehr.)
Deshalb sind "klassische" Bänke aus hochkant stehender Lamellen verleimt.
Das ist bei einer Plattenstärke von etwa 7 bis 8 cm noch gut machbar. Du brauchst aber immer noch viele und gute Zwingen.
Such mal hier im Forum nach dem Stichwort "Anpressdruck".

Grundsätzlich möchte ich empfehlen: Du solltest deine Entscheidung davon abhängig machen, was du mittel- bis langfristig machen und bearbeiten willst. Das Material und die Wege zur Realisierung finden sich.

Mit den besten Grüßen

Stefan


Re: stabverleimte buche für hobelbank?

Verfasst: Mi 25. Mai 2005, 20:18
von Thomas

Hallo und was hast Du gegen Kiefer ?

Da kommst Du leicht auf 7 cm. Das habe ich gemacht und ist nicht so teuer.
Für einen Anfänger reicht das alle mal.
Das Untergestell habe ich schön stabil aus Buche gemacht. So in der Art wie das finnische Projekt bei Dieter.

Ich hatte das mit der Platte auch überlegt. Die könntest Du auch auseinandersägen und dann wieder zusammenleimen. Wäre auch ne Variante.

Also unten Kiefer und obendrauf Buche.
Müßte doch auch gehen, ganz unkonventionell. Denke nicht, das das groß arbeitet.

LG Thomas


Re: stabverleimte buche für hobelbank?

Verfasst: Mi 25. Mai 2005, 21:51
von WILHELM Heribert
[In Antwort auf #107292]
Guten Tag Volker,

es gibt fertige Bankplatten zum Bau von Hobelbänken in 45 mm Stärke von Hofmann und Hammer in Größen von 1000 x 600 bis 2000 x 600 mm (www.hofmann-hammer.de) und in 75 mm Stärke in nur zwei Größen von 1500 x 750 mm und 2000 x 750 mm bei HM diffusion in Frankreich (www.hmdiffusion.com). HM diffusion ist hochpreisig (292 bzw. 362 Euro); gegenrechnen muß man eigenen Arbeitsaufwand und Kosten für Holz.

Mit freundl. Grüßen

H. Wilhelm


Nutzen vs. Sinn

Verfasst: Do 26. Mai 2005, 12:30
von Volker Horbach
[In Antwort auf #107292]
Hallo,
ich danke Euch für Eure Antworten. Habe Gestern nach Holz geschaut, dabei bin ich diverse Holzhändler abgefahren.
Ergebnis: Entweder so "teuer", dass eine gekaufte Bank schon wieder günstiger ist - dann aber gescheites Holz (Buche), oder aber einerseits noch mit halbem Baum dran ,-) bzw. andererseits nur dünne Regalbretter.

Ich glaube im Grunde braucht man eine solide, stabile Bank, die nicht zwingend 150 KG wiegen muss. Habe schon viele Sachen ganz ohne Hobelbank gebaut, nur auf einem Werktisch (mit alter Küchenarbeitsplatte). Klar fehlen die Spannvorrichtungen, aber an der Stabilität ist es nie gescheitert.

Mir geht wie wohl den meisten, ne richtige Hobelbank hat nicht nur den Nutzen, sondern sieht gut aus und es macht Spass daran zu arbeiten und....
eine Selbstgebaute ist so ein bischen vergleichbar mit dem Pflanzen eines Baumes;-)


Re: Nutzen vs. Sinn

Verfasst: Do 26. Mai 2005, 21:26
von Stefan Wagner

Dritte Möglichkeit: Kleinanzeige in der örtlichen Zeitung ("Suche Hobelbank").

Vierte: Beim größte Auktionshaus nach optisch nicht so schönen Bänken schauen, die gehen nicht so hoch im Preis.

Zum Thema "Aufarbeiten" wirst du hier einiges finden. Und letztendlich kann ein Umbau einer bestehenden Bank ja auch recht befriedigend sein.

Mit den besten Grüßen

Stefan