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Mikrofase
Verfasst: So 1. Mai 2005, 22:54
von Dietrich
Hallo Handhobler,
heute habe ich erstmals meinen Doppelhobel mit Pockholzsohle selbst geschärft.
Die Orginal Fase von ECE habe ich beibehalten, zusätzlich habe ich eine sehr flache Mikrofase auf der Spiegelseite angebracht. Der Tormek war mir behilflich, beide Seiten auf dem Leder abgezogen bis zum Hochglanz. Unterarmhaare konnte man trotzdem nicht mit rasieren:-(
Beim Hobeln habe ich es bereut das Hobelmesser überhaupt geschärft zu haben, kein durchgehender Span ist möglich, der Wiederstand ist mehr als doppelt so hoch wie vorher.
Was ist falsch gelaufen?
Oder muß ich Hobelmesser zum Schärfdienst bringen?
Gruß Dietrich
Re: Mikrofase
Verfasst: So 1. Mai 2005, 23:15
von Christian Aufreiter
Hallo, Dietrich,
schade, dass du mit dem Ergebnis nicht zufrieden bist.
Wie du weißt, bin ich kein Schärfexperte, aber vielleicht kann ich etwas zur "Fehlersuche" beitragen.
Hast du die Fase überhaupt nicht geschliffen oder hast du lediglich den Winkel nicht verändert?
Wie hast du die Fase auf der Spiegelseite angeschliffen? Hast du das Eisen dazu mehr oder weniger flach an eine Seite des Steins gehalten? Wie lang ist sie? Geht sie ohne Unterbrechung über die ganze Schneide?
Sieht die Schneide scharf aus bzw. sind Lichtreflexionen zu erkennen?
In welchem Zustand befindet sich der Spanbrecher und wie ist er eingestellt?
Meines Wissens ist das Polieren von Eisen an der Tormek nicht ganz unumstritten.
Die Methode, die Schärfe von Eisen über eine Rasur der Unterarme zu testen, liegt mir persönlich überhaupt nicht.
Herzliche Grüße
Christian
Re: Mikrofase
Verfasst: So 1. Mai 2005, 23:30
von Friedrich Kollenrott
Hallo Dietrich,
nur nach Deiner Beschreibung kann man gar nichts dazu sagen. Wenn Du willst, schick mir das Eisen vorbei. Dann kann ich Dir sagen, warum es nicht funktioniert. Ich würde es auch schärfen. Dann funktioniert es, ganz sicher.
Friedrich
Re: Mikrofase
Verfasst: So 1. Mai 2005, 23:53
von Dietrich
Hallo Christian, hallo Friedrich,
vielen Dank für Eure Antworten!
Die alte Fase habe ich mit Filzstift markiert, anschließend genau den gleichen Winkel an der Tormek eingestellt, und geschliffen. Die Mikrofase habe ich im Gleichlauf geschliffen, sie ist etwa 1,5mm breit und sehr flach, leider kann ich den Winkel nicht bestimmen.
Bei meinen Stechbeiteln habe ich mit der Lederpolitur das Tormeks nur allerbeste Erfahrungen!
@Friedrich, vielen Dank für Dein Angebot, leider würde es mein Schärf(nicht)können kaum verbessern. Wenn es gar nicht geht, kann es sein das ich auf Dein Angebot zurück komme:-)
Gruß Dietrich
Rasierst Du Dich naß ?
Verfasst: Mo 2. Mai 2005, 11:38
von Stefan Hintzen
Hallo Dietrich,
eine Frage noch, bist Du ein Naßrasierer oder rasierst Du Dich lieber elektrisch ? So unsinnig die Frage sein mag, ich wüßte nur zu gerne, ob Du Dir die Haare auf dem Unterarm von "oben nach unten " abrasieren wolltest, oder eben umgekehrt, d.h. von der Hand ausgehend Richtung Oberarm, Du versuchst dann, die Haare quasi gegen den Strich abzuschneiden, und das funktioniert auch bei einer superscharfen Klinge, Hobelmesser oder was auch immer nur leidlich schlecht, so daß der Schaerfer dann versucht, noch mehr an Schaerfe rauszukitzeln. Wuerde man von "oben nach unten" vorgehen, dann werden die Haerchen dann doch noch abgetrennt. Warum das so ist,dafuer habe ich leider keine Erklaerung, nehme es einfach nur so hin. Mein Putzhobelmesser habe ich neulich mal wieder geschaerft , Glasplatte, dann 1000er, dann 6000er und der linke Unterarm ist rasiert, was aber auch Zeit wurde, denn der letzte Schaerftest liegt einige Monate zurück.
Frohes Schaerfen und Rasieren
Steff
@ Christian: Es sieht doch cool aus, wenn man einen kleinen Flecken auf dem Unterarm haarfrei hat und damit dann voellig unbedarfte Leute damit beeindrucken kann. Ach, oh,oje, hui, vor allem Respekt wird einem guten Schaerfer entgegengebracht
Re: Mikrofase
Verfasst: Mo 2. Mai 2005, 12:10
von Uwe Behle
[
In Antwort auf #106762]
Hallo Dietrich,
mit der Lederscheibe auf der Tormek habe ich gemischte Erfahrungen gemacht. Zwar kriegt man die Schneiden auf Hochglanz, aber das heisst nicht, daß sie auch scharf sind (wahrscheinlich sind sie ballig) . Nach meiner Erfahrung mußt Du auch auf der Lederscheibe mit Führung arbeiten (neu einstellen, da der Durchmesser abweicht => ziemlich heikel).
Eines kann ich Dir aber mit Sicherheit sagen: wenn Du damit nicht rasieren kannst, ist es auch nicht scharf geworden. Bei mir ist das immer der letzte Test.
Leider schärfe ich zu selten (bin hauptsächlich in der Maschinenriege), aber ich habe es schon mal hingekriegt, daß Oberarmhaare in Wuchsrichtung ohne jeglichen Druck abrasiert wurden. Mit diesem Eisen konnte ich dann auch wunderbar hobeln.
Gruß,
Uwe
Re: Mikrofase
Verfasst: Mo 2. Mai 2005, 13:05
von Jürgen z.H.
Hallo Uwe,
ein Hobelmesser würde ich nur mit Führung an der Lederscheibe polieren. Ich finde, dass es auch recht schnell geht dden richtigen Abstand einzustellen. Ich habe zwei Universalhalter an der Maschine, einen für den Stein und einen für die Lederscheibe. Freihand poliere ich nur schmale Schneiden.
Ich nutze die Tormek um die Schneidengeometrie anzulegen und um eine gute Grundschärfe herszustellen. Das Nachschärfen und Finish mache ich von Hand. So hält sich für mich der zeiliche Aufwand in Grenzen.
Man kann mit der Tormek ein Hobeleisen so schleifen, dass man damit einwandfrei arbeiten kann. Ich vermute, dass Du Dein Eisen stumpf polierst. Wenn der Hobel nicht richtig läuft ist vielleicht auch etwas an der Einstellung falsch. Probier doch mal das Eisen unpoliert aus. Hast Du den Steinpräparierer mit dem man die Körnung des Schleifsteins verfeinern kann? Dann damit noch nachschleifen und dann ab in den Hobel. In diesem Zusatnd kommen die meisten Teile auch vom Schärfdienst.
Tschüß Jürgen
Re: Mikrofase
Verfasst: Mo 2. Mai 2005, 13:49
von Horst Hohoff
Hallo!
Eine hervorragende Anleitung zum Schärfen von Hobelklingen und Stemmeisen findet man in den Büchern von David Charlesworth
( Furnituremaking Techniques I + II ).
Ebenfalls beschreibt er, wie ein Hobel für bessere Ergebnisse getunt werden kann. Die Tormek wird nur "fürs Grobe" benutzt,
die Hauptarbeit erfolgt mit jap. Wassersteinen. Das Ergebnis ermöglicht Spandicken von 1/1000 Inch und weniger.
Gruß
Horst Hohoff
Re: Mikrofase
Verfasst: Mo 2. Mai 2005, 19:15
von MaxS
Guten Abend!
Ich habe mit folgender Methode sehr gute Erfahrungen gemacht: Zuerst Spiegelseite mit Tormek und Diamantstein sauber planschleifen. Wenn das gegeben ist, die Fase mit der Tormek und der Führung im Gegenlauf anschleifen und dann mittels eines sehr harten Arkansas und Wasser (das geht wirklich gut!) die Mikrofase freihand anziehen. Auch bei Stemmeisen funktioniert das vorzüglich.
MfG
Maximilian Schreiegg
Arkansas und Wasser?
Verfasst: Mo 2. Mai 2005, 20:57
von Friedrich Kollenrott
Maximilian,
funktioniert das wirklich? und wie ist die ereichte Oberfläche der Mikrofase- wie ein 8000er Wasserstein (also poliert)?
Friedrich