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Hallo zusammen
Ich brauche mal wieder Tips von den Fachleuten..
Derzeit versuche ich mich an einem Nachttisch in Ahorn und Buche.
Die Tischplatte (50 X 60) soll aus 10 cm breiten und 3 cm dickem Ahorn
gefügt werden.
Nun meine Fragen:
Braucht man bei einer so kleinen Platte Gratleisten?
Dürften die einzelnen Streifen ohne "Wurfgefahr" breiter als besagte 10 cm sein?
Ist es sinnvoll, die Bretter zu verdübeln?
Und vor allem; Wie genau muß ich hobeln? Darf zwischen den Leisten - gegen das Licht gehalten-noch ein Lichtschimmer durchkommen?
Danke schon mal für eure Hilfe
Matthias

Hallo Matthias,

Gratleisten: Bei dieser Breite würde ich eher ja zu Gratleisten sagen, aber es hängt von der Holzqualität ab, wie die Jahrringe stehen, wie trocken das Holz ist und vor allem hängt es davon ab, wie Du die Platte mit dem Korpus verbinden willst. Wenn Du sie z. B. mit Nutklötzchen verbindest, kannst Du die Gratleisten auch einsparen.
Die einzelnen Bretter dürfen beliebig breit sein. Ob sie sich werfen, hängt wiederum von der Feuchte, Holzqualität, Jahrringe usw. ab und auch davon, ob Du Gratleisten verwendest. Ich bevorzuge immer möglichst breite Einzelbretter, andere im Forum schneiden lieber in schmalere Streifen auf.
Sofern die Leimfuge einwandfrei ist, braucht man keine Dübel für die Festigkeit. Jedoch kann man sie als "Verleimhilfe" verwenden, damit die Bretter beim Verleimen nicht verrutschen. Aber dazu brauchst Du ein genau arbeitendes Dübelgerät. Von den Dübelspitzen zum Markieren halte ich wenig. Damit schafft man eher Ungenauigkeiten. Seit 2 Jahren verwende ich zum Verleimen als Führungshilfen Lamellos, früher jedoch nichts und das hat auch funktioniert.
Lichtschimmer: Bei der verleimten Platte darf an keiner Stelle Licht durchkommen. Bei den unverleimten Brettern sieht es anders aus. Wenn in der Mitte der Bretter ein geringer Spalt ist, der leicht durch die Verleimzwinge vollständig geschlossen wird, macht das gar nichts. In manchen Büchern wird diese Vorgehensweise sogar empfohlen. An den Enden darf kein Licht durch scheinen.

Viele Grüße von
Edi

Hallo Matthias, auch ich rate zu Gratleisten. Ansonsten kann ich mirch nur Edi anschließen. Ich wünsche Dir viel Spass und Erfolg bei Deinem Projekt und freue mich auf Deinen Bericht.

Gruß Volker

Lieber Matthias,

den Worten von Edi ist nicht mehr viel hinzuzufügen. Seine Antwort war schon sehr ausführlich.

Du schreibst über die geplante Verwendung von Ahorn in Kombination mit Buche.

Das ist eine sehr schöne und harmonische Farbkombination, die mich sehr interessiert. Ich bin schon sehr gespannt auf Deine fertige Arbeit!
Gibt es eine Chance auf Bilder?

Gruß, Thomas

Hallo zusammen-
Mal wieder: Danke für die guten Tips-
Auch noch mal für Christofs "Widerspenstige Brett-Zähmung", hat mich um einiges weitergebracht beim Hobeln.
Das ganze ist ist der Nachbau eines bereits vorhandenen Schränkchens dänischen Ursprungs (vor Jahren für ein Heidengeld gekauft), in einem schlichten Design.
Wenn ich jemals fertig werden sollte probier ichs mal mit den Bildern.
Danke
Matthias

Hallo Matthias,

an Bildern wäre ich auch interessiert, aber auch an den Erfahrungen anderer Forumsteilnehmer: Die Kombination Buche - Ahorn reizt mich auch - ich möchte meiner Frau ein Küchenschränkchen bauen. Mit Rahmen aus Buche und Füllungen aus Ahorn. Ahorn habe ich aber bislang nicht selber verarbeitet. Deshalb Frage: Erhält sich dessen heller, so schön zum Rotbraun der Buche kontrastierende Farbton. Oder dunkelt Ahorn so stark nach, dass der Kontrast nach gewisser Zeit deutlich nachlässt. Bzw. welches Öl als Oberflächenbehandlung könnte den Farbkontrast am ehesten erhalten?

Gruß Uli

[In Antwort auf #106554]
Hallo meine Vorredner
Kann mich einer aufklären, was Gratleisten sind. Habe schon einiges gebastelt bin bisher ohne ausgekommen aber vieleicht mit Gratleisten geht es besser?
Gruß Franz

Hallo Franz,

Gratleisten verwendet man - ähnlich wie Hirnholzleisten, die Du ans Ende z.B. einer Tischplatte setzt - um das Werfen eine Platte zu verhindern.

Gehen wir mal der Einfachheit halber von einer Tischplatte aus.

Unter die Platte kommen eine ungerade Anzahl Leisten, normalerweise 3 oder 5.
Der Name "Gratleiste" kommt von der Verbindung Leiste/Platte. In die Platte fräst du eine Gratnut. Sieht aus wie die Zinken bei einer Schwalbenschwanzverzingkung, also oben schmäler als unten. Die Nut ist etwas tiefer als das Gegenstück an der Leiste später lang ist und im Idealfall leicht konisch, so daß Du die Leiste von der breiteren Seite ein Stück von Hand einschieben kannst. Das Letzte Drittel geht´s normalerweise nur mit Gewalt. Am besten gut einwachsen. NICHT leimen.

Da wir hier im Handwerkzeugforum sind: Natürlich nimmst Du keine Oberfräse sondern diverse Hobel. Aber deine Frage war ja nur "was sind Gratleisten", nicht "wie macht man Gratleisten.

Ich (oder besesr: Google) habe bei holz-technik.de ein Bild gefunden, daß ich hier angehängt habe. Ich denke es wird dann klarer.

Eine persönliche Anmerkung: Zwischen "Die Leiste geht nicht rein" und "die Leiste nutzt nix, viel zu lose" bewegst Du dich immer auf sehr dünnem Eis

Viele Grüße,
Gerhard

[In Antwort auf #106562]
Hallo Uli!

Buche und Ahorn habe ich auch schon zusammen verarbeitet, allerdings nicht bei einem Möbelstück sondern bei einem Teller - ist schon über 15 Jahre her.
Die Unterseite des Tellers ist weniger dem Licht ausgesetzt, desshalb ist der Farbkontrast dort noch größer. Die Unterseite kann man auf folgender Seite sehen:
http://www.b-cremer.de/Holz/Drechseln/Galerie/Teller/teller.html

Gruß
Berthold

Hallo Gerhard
Danke du hast bei mir eine Wissenslücke geschlossen, gesehen hatte ich so etwas schon öfters, kannte aber weder den Namen noch wußte ich nicht das diese Leisten nicht geleimt sind. Allerdings dass hier nicht geleimt wird, darauf könnt man eigentlich selber kommen wenn man sich die Mühe gibt darüber nachzudenken.
Gruß und Dank Franz