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Liebe Runde,

derzeit übe ich mich im Furnieren der Füllungen meiner sich im Bau befindlichen Holzkiste. Die Füllungen bestehen aus 6-mm-Pappelsperrholz, daß innen mit „Mahagoni“ (wohl Sapelli) und außen mit Kirschfurnier belegt wird. Ich gehe folgendermaßen vor:

Die Furniere werden grob zugeschnitten, wobei ich natürlich besonders auf gerade Kanten achte (gar nicht so leicht!). Heißleim (Hautleim) wird im Wasserbad erhitzt.
Das Sperrholz wird auf die untere Preßzulage (Abschnitt einer Küchenplatte) gelegt. Dann bügele ich mit einem Bügeleisen das Sperrholz etwas warm, streiche dann den Leim sparsam und zügig auf das Furnier (oder auch mal aufs Sperrholz) und lege das Furnier auf. Andrücken, evtl. noch mal mit dem Bügeleisen drüber, dann ziehe ich die spätere obere Preßzulage über das Furnierstück, damit es sich nicht wellt und arbeite mich so Stück für Stück paßgenau vor.
Sichtbare Leimkleckser etc. und an den Fugen austretender Leim werden mit einem feuchten Lappen entfernt.
Zum Schluß bringe ich an Zwingen an, was meine bescheidene Werkstatt hergibt, und lasse die ganze Chose trocknen.
Das Ergebnis ist zufriedenstellend: kein Werfen des Sperrholzes (Pappel war sicherlich die richtige Wahl), keine Wellen im Furnier o.ä.

Aber: manchmal schlägt doch der Leim ein wenig durch das dünne Furnier, oder die Zeit erlaubte es nicht, kleine Kleckser oder Reste vom unbeabsichtigten Pinselkontakt vollständig zu entfernen, ehe die obere Zulage aufgelegt wurde.
Hinterher sieht man Flecken auf dem Furnier, die sich auch mit Hilfe eines feuchten Lappens nicht wirklich gut entfernen lassen. Der Leim sitzt in den Poren und ist dort nur schwierig herauszubekommen. Auch mit einer Bürste habe ich schon mein Glück versucht, aber nicht zu meiner vollen Zufriedenheit.

Wer in der Runde der Furnierer hat Rat, wie man Leimdurchschlag leicht vermeiden oder ausgehärtete Leimreste einfach und vollständig entfernen kann? Oder fügt sich hinterher beim Schleifen alles zum Guten?

Vielen Dank für eure Tips und Anregungen, Gruß
Philipp

Lieber Philipp,

aus Deinem Bericht geht nicht hervor, wie dick das von Dir verarbeitete Furnier ist. Ich gehe aber davon aus, das es sich nicht um "durchgeschlagenen"
Leim handelt.
Ich vermute, wie Du ja selbst auch einräumst, das es sich einfach um äußerliche Flecken handelt, die dann nach dem Schleifvorgang verschwinden.
Warte erst mal das Ergebnis nach dem Schliff ab.

Thomas

Lieber Thomas,

das ist ja nett, daß doch noch jemand antwortet. Furnieren scheint hier wohl nicht sooo das Thema zu sein.

Ich habe mir inzwischen ein wenig selbst geholfen: Im Forum von Tischlertipp.de gab es einiges zu diesem Thema, allerdings meist bezogen auf die Verwendung von modernen Industrieklebern.
Ich habe mir nun meinen Heißleim unter Zugabe von höchstfeinem Aluminiumhydroxid und ein wenig Kieselerde als Füllstoffe angedickt (die Kieselerde färbt dazu noch ein wenig in die passende Richtung ein). Weiterhin habe ich dem Heißleim Nescafe zugegeben, um einen dunkleren Braunton zu erzielen.
Bei Erhitzung auf ca. 75 °C konnte ich somit den Leim noch recht viskos einstellen.
Das Furnier ist ziemlich dünn, ich denke, es hat ca. 0,5 mm.
An manchen Stellen, die ich noch mit dem niedriger viskosen Leim gemacht hatte, bilde ich mir ein, Leimdurchschlag zu sehen. Aber ist es nicht egal, ob der Leim von unten in die Poren durchschlägt oder von oben drauftropft und beim Versuch, ihn abzuwischen, in die Poren gerieben wird? Drin ist drin, und ich verstehe nicht ganz, wie ich das durch Schleifen wieder rauskriegen soll.

Aber du hast natürlich Recht, wenn du bemerkst, daß ich erst das endgültige Ergebnis nach Schleifen und ggf. Oberflächenbehandlung abwarten sollte. Das dauert noch ein wenig, und ich werde darüber berichten.

Viele Grüße und fröhliches Furnieren

Philipp

hallo, den leimdurchschlag kannst du oft wegschleifen. ich habe allerdings nur erfahrung mit weißleim und kaurit. wenn du dann beizen willst bekommst du probleme. weißleim kann man in der heißpresse wenn er noch warm ist mit wasser auswaschen. grüße joh.

Lieber Philipp,

bei durchgeschlagenem Leim hast Du ja sozusagen einen durchgehenden Leimfleck von Furnierunterseite zur Furnieroberseite. Ich wüßte nicht, wie man den wegschleifen könnte.
Darum habe ich für Dich gehofft, das es sich um einen oberflächlichen Leimfleck handelt. Der verschwindet natürlich nach dem Schliff.

Nun hast Du die zuvor fehlende Information nachgeliefert, indem Du die Dicke mit o,5 mm angibst. Das ist etwas dünner als ich dachte.
Jetzt hoffe ich noch viel mehr für Dich, das ....

Gruß, Thomas