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Mies geschliffenes Kirschen-Stechbeitel
Verfasst: Sa 2. Apr 2005, 20:28
von Rolf Richard
Hallo!
Ein neues 20er KIrschen-Stechbeitel sollte geschliffen werden, da ja neue Eisen wohl nie richtig scharf sind. Also rein in die Schleifhilfe und rauf auf die Diamantplatte.
Nach ein paar Zügen fällt schon auf - da stimmt was nicht! Der Werksschliff ist im Gegensatz zur auch nicht gerade superfeinen Diamantplatte total riefig! Krumm riefig von einem Schleifstein vermutlich. Und so rauh, dass man die nehr oder minder senkrecht zur Schneide stehenden Rillen(!) mit dem Fingernagel einzeln fühlen kann!
Da Ende vom Lied war eine Unmenge Schleifarbeit. So ein schlechtes Kirschen hatte ich bisher noch nie. Dabei bin ich mit denen eigentlich (Neben ECE) sehr zufrieden.
Gruss
Rolf
Re: Mies geschliffenes Kirschen-Stechbeitel
Verfasst: Sa 2. Apr 2005, 22:38
von Thomas Karl
Hallo Rolf,
letzte Woche habe ich einen Freund besucht, der sich auch gerade Kirschen Stemmeisen zugelegt hatte. Er hat Sie bei uns im B...haus gekauft. Laut seinen Schilderungen musste er das ganze Sortiment durchsuchen um einige Beitel zu finden, bei dennen die Spiegelseite halbwegs eben wahr.
Ich habe meine Kirschenen Stemmeisen noch zu DM Zeiten auch im oben erwähnten Baumarkt gekauft und keine Probleme gehabt. Hoffentlich sind das nur Ausnahmen und die Qualität bei Kirschen läßt nicht nach.
Für solche Fälle habe ich mir übrigens eine Stahlplatte und Siliziumkarbidpulfer besorgt (Ich glaube Friedrich hatte den Tipp mal gegeben). Damit kann man schnell Material abtragen. Ich habe aber keinen Vergleich zu einer Diamantplatte. Letztens habe ich für das Abrichten der Spiegelseite eines 48mm Hobeleisens ca. 10 bis 15 Minuten gebraucht. Das Eisen wahr auch mit Rieffen ausgestattet, die fühlbahr wahren. Aber da muss man halt durch!
Viele Grüsse
Thomas
Re: hm, hm, hm
Verfasst: Sa 2. Apr 2005, 23:29
von Christof
Hallo Rolf,
meine Meinung, wenn dir wieder so eins unterkommt: dokumentieren (Scanner!)und samt Verweis auf diesen Thread an Kirschen schicken.
Wenn es eine Ausnahme war, dann schadet es nicht. Wenn die Mängel aber dauerhafte Ursachen haben sollten, dann bewirkt die Rückmeldung und öffentliche Diskussion vielleicht etwas.
Zum Standard: Ich finde nicht, dass ein Stemmeisen wirklich scharf sein muß. Aber die Geometrie muß stimmen und der Aufwand zum Herrichten sollte sich aufs schärfen - und nicht schruppen- beschränken.
Viele Grüße, Christof.
Re: hm, hm, hm
Verfasst: So 3. Apr 2005, 12:51
von Rolf Richard
Hallo,
ich erwarte auch nicht, dass ein Stemmeisen scharf sein muss, wenn ich es kaufe. Aber einigermassen sauben bearbeitet darf es schon sein.
Nein, ich kaufe nicht im Baumarkt! Aufgefallen war mir aber auch schon vor einiger Zeit, dass mindestens Dreiviertel der Kirschen-Stechbeitel, die der Händler vorrätig hatte, tiefe Scharten in der Schneide aufwiesen.
Glücklicherweise ist es wenigstens so, dass die Kirschen nach dem Herrichten sehr ordendlich arbeiten. Aber müssen sie in so schlechter Startkondition sein?
Oder gibt es gar 2. Wahl?
Gruss
Rolf
Re: hm, hm, hm
Verfasst: So 3. Apr 2005, 17:00
von Friedrich Kollenrott
Hallo Rolf,
das mit den Kirschen-Eisen ist so eine Sache, da kann man auch meiner Erfahrung nach schon klagen. Wir sprechen jetzt von den normalen Stecheisen, die vermutlich in relativ großer Stückzahl gefertigt werden. Die hängen im Laden in wunderschön poliertem Zustand. Daneben hängen namenlose Billigeisen, die haben diese Politur nicht, aber erkennbar mit einer Topfscheibe plangeschliffene Spiegelseiten (erkennt man an der bogenförmigen Schleifstruktur der Oberfläche). Das ist so technisch völlig in Ordnung, so plangeschliffene Eisen können noch ganz leicht verzogen sein -es werden beim Schleifen Spannungen frei- aber können normalerweise mit wenig Arbeit auf dem Bankstein gerade geschliffen und hinterher abgezogen werden. Ist einfach eine ehrliche Oberfläche.
Zurück zu den Kirsche- Eisen: Die sind blank. Wenn man genau hinsieht, kann man bei einigen erkennen, dass sie auch noch Reste einer sehr groben Topfschliff- Struktur haben. Sie sind aber offenbar anschließend nicht etwa feingeschliffen worden, sondern es wurde mit irgendeinem Verfahren (vielleicht mit Filzscheibe, vielleicht auch chemisch) drüberpoliert. Die Politur versteckt also eine ziemlich mies und grob geschliffene Fläche, die beim Abziehen der Spiegelseite wieder sichtbar wird. Ist keine ehrliche Oberfläche, eher eine aufgehübschte und dann auch noch dick lackierte (ich verkneife mir mit Mühe Vergleiche aus dem menschlichen Bereich). Mir scheint auch, dass die Qualität ziemlich stark streut, ich habe bessere und schlechtere Exemplare erlebt.
Das Ganze ist ärgerlich, Fakt bleibt aber: Wenn hergerichtet, sind es sehr gute und schöne Eisen.
Etwas Anderes sind die spezielleren Eisen (bei mir: Lochbeitel, Bildhauereisen) Die werden offenbar weitgehend freihändig in Form gebracht und sind deshalb geometrisch ziemlich ungenau. Damit will ich gern leben, oder wollen wir noch einen Schleifer durch den Kollegen Roboter ersetzen?
Friedrich
Re: hm, hm, hm
Verfasst: So 3. Apr 2005, 17:28
von Rolf Richard
Hallo Friedrich,
ich hatte mich unklar ausgedrückt! Die tiefen, bogenförmigen Riefen fanden sich auf der Fase. Die Spiegelseite war weitaus besser.
Gruss
Rolf
Kein Problem, oder?
Verfasst: So 3. Apr 2005, 21:17
von Friedrich Kollenrott
Hallo Rolf,
dann versteh ich Dein Problem nicht. Der Zustand der Fase beim Kauf ist doch völlig egal. kann ja sogar sein, dass man gleich einen anderen Winkel anschleift. An der Fase etwas abzutragen, ist doch eigentlich nie ein Problem.
Friedrich
Two Cherries - quality question - is 10.6mm = 10mm
Verfasst: So 3. Apr 2005, 23:46
von CONGER - The Irish diaspora in Munich
Für die die ein Bisschen English können...
Re: Kein Problem, oder?
Verfasst: Mo 4. Apr 2005, 01:05
von Rolf Richard
Hallo Friedrich,
es war ein Problem, den solch eine krumm und riefig geschliffene Fase hab ich noch nie gesehen.
Gruss
Rolf
Re: Mies geschliffenes Kirschen-Stechbeitel
Verfasst: Mo 4. Apr 2005, 08:33
von Dirk Boehmer
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In Antwort auf #106076]
Hallo,
ich habe mir Kirschen-Stechbeitel auch letztens mal angeschaut. Was ich da gesehen habe, war die absolute Katastrophe. Da haette ich auf jeden Fall die Billigbeitel daneben eher gekauft. Die Beitel sahen aus wie verchromt, allerdings als haette man die Cromschicht so dick aufgetragen als wenn man das Eisen in Farbe getaucht haette. Somit war z.B. die Spiegelseite nach aussen hin gekruemmt. Die Schneide war stumpf. Das Ganze machte einen schlechten Eindruck. Wer soll denn sowas noch kaufen? Und dann zu dem Preis?
Ich finde, wenn ich ein Qualitaetswerkzeug kaufe, muss es sich auch nach Qualitaet anfuehlen und auch nach Qualitaet aussehen. Man muss beim Anfassen das Grinsen bekommen, so ist das das viele Geld auch einfacher zu verschmerzen.
--
Dirk