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Guten Morgen,

ich benutze zur Oberflächenbehandlung gerne Hartöl, Hartwachsöl und Hartwachs.

Ich trage diese Produkte häufig mit einem einfachen Pinsel oder mit einer Neoprenrolle auf. Später poliere ich dann mit 000er Stahlwolle. Das ist teilweise verdammt mühsam und die Oberflächen könnten etwas glänzender sein.

Wie macht Ihr das?

Gruß,

Wolfgang N.

Moin,
Hartwachsöl (Osmo) glänzt nur dann so richtig, wenn Du es spritzt; eine anschließende Politur ist dann sogar eher kontraproduktiv.
Zum Auftragen und Polieren von Hartwachs empfehle ich ganz feines Schleifvlies auf der Rotex (zum Polieren natürlich ein frisches ;-)), mit der Hand geht's am besten mit einem Stück aus einem beigen Pad für Einscheibenmaschinen (gibt's beim Versteigerer oder beim örtlichen Gebäudereiniger oder Bodenleger).
Zum Pinsel gibt's eine wirklich spitzenmäßige Alternative: diese rechteckigen Velours-"Streichkissen" (SuperPainter oder so ähnlich) aus dem Baumarkt. Die Oberfläche wird wirklich homogen, es geht wesentlich schneller und gibt weniger Sauerei. Vor der ersten Benutzung ordentlich ausblasen/absaugen, damit die losen Häärchen weg sind, dann kann eigentlich nix mehr schief gehen.
Viel Spaß!

Hallo Wolfgang,

ich nehme einfach einen weichen Baumwollappen, zum Ballen gefaltet. Das heißt besser gesagt, mindestens zwei: Einen zum Auftragen so lange, bis das Holz kein zusätzliches Öl mehr aufnimmt. Den zweiten, trockenen dann, um einige Minuten später den Überstand abzunehmen und das Holz buchstäblich berührungstrocken zu polieren. Vorausgesetzt, du hast vor dem Auftragen des Öls das Holz einmal mit einem feuchten Tuch abgewischt, damit sich die Fasern aufrichten, und diese aufstehenden Fasern dann noch einmal mit feinem Schleifpapier (320er oder 400er) übergeschliffen, ergibt diese Technik sehr glatte Oberflächen schon beim ersten Auftrag. Wenn's noch glatter werden soll, trage ich die zweite, nur noch sehr dünne Ölschicht dann mit 500er Nassschleifpapier auf (Überstand wieder mit Baumwolltuch abnehmen und trockenreiben). Dann der Wachsauftrag wie gehabt - mit Baumwolltuch. Nachpolieren nach dem Trocknen mit einem weißen Polierpad.

Viele Grüße

Uli

[In Antwort auf #105215]
Hallo Wolfgang,

wie gehtst Du genau vor?
Ich denke mal Du benutzt Hartwachsöl oder Hartwachs auf einer oder mehreren Schichten Öl. Richtig soweit?

Ich gehe in dem Fall so vor:
Mehrere Schichten Öl mit dem Pinsel auftragen. Meistens drei: Einmal Grundieröl, zweimal "normales" Holzöl. Jeweils etwas 20 Minuten nach dem Auftrag abwischen und dann über nacht trocknen lassen.
Ein leichter Schliff mit Stahlwolle. Das ist meistens eher ein Wischen als ein Schleifen. An diesem Punkt glänzt es schon ganz gut.
Dann eine dünne Schicht leicht angewärmtes Hartwachs. Die wird dann nach dem Trocknen mit einem Ballen oder einer Bürste poliert. An liebsten nehme ich zum Polieren ein Stück von einer alten Jeans. Das geht am schnellsten (auf Nieten achten...). Die Oberfläche würde ich danach als "seidenglänzend" beschreiben.

Viele Grüße,
Gerhard

[In Antwort auf #105216]
Hallo Markus, Uli und Gerhard,

zunächst schon mal vielen Dank für Eure Antworten. Ich muß aber noch ein paar Fragen stellen:

An markus:

Ich verwende unter anderem das Hartwachsöl von OSMO. Meinst Du Spritzen mit Druckluft? (So nebenbei: Welche Förderleistung muß der Kompressor haben, um damit Spritzlackieren zu können. Ich meine, ich hätte da mal was von 200 l/min gehört.)
Wie viele Male muß man die Prozedur aus Deiner Erfahrung denn wiederholen? Ich habe Tischplatten bisher mindestens dreimal behandelt. Habe dabei aber immer ein wenig rumgeeiert, weil ich nie wußte, wo ich hinwollte.

Mit Schleifvlies meinst Du das, was es von Festo passend zur Rotex gibt?

Diese Pads für Einscheibenmaschinen benutze ich aber dann mit der Hand? Werde mal beim Versteigerer eruieren, wie sowas aussieht.

Vor diesen Streichkissen habe ich im Baumarkt immer mal wieder gestanden, hab mich aber nicht getraut, sie auszuprobieren, weil ich dachte, das sei nicht "standesgemäß". Okay, jetzt kann ich mich ja auf Dich berufen. ;-)))

Danke für den Tip mit dem Ausblasen. Ich habe mal Velours-Roller zum Lackieren verwendet. Die Oberfläche war wirklich nicht übel. Aber die Häärchen!!!

An Uli:

Deinen Vorschlag mit dem Naßschleifpapier finde ich sehr interessant. Werde ich auch ausprobieren. Wie führst Du das Papier? Wohl nicht auf einer Maschine. Wohl eher mit einem Schleifklotz oder nur von Hand, oder?
Was ist das für ein weißes Polierpad, von dem Du sprichst?

An Gerhard:

Ich habe da noch keinen eigenen, festgelegten Stil. Ich habe schon einmal ein Regal mit mächtig viel Oberfläche direkt mit OSMO Hartwachs behandelt (Ich glaube mit einer Neoprenrolle). Dabei war ich, obwohl schon nicht mehr ganz dumm, sehr großzügig. Das hatte zur Folge, dass später die ganze Oberfläche bei der Behandlung mit sehr feiner Stahlwolle zunächst verschmierte. Ich weiß nicht mehr genau, wie lange ich zuvor gewartet hatte. Aufgrund der Unmenge zu wachsender Fläche waren es aber mindestens zwei Tage zwischen dem Auftragen und dem Polieren des Wachses. Wenn man den Schmier erst mal los war, hatte man aber eine sehr ordentliche, matt glänzende Oberfläche. Ich habe aber auch geglänzt!!!

Letztes Jahr habe ich ein Bett für meinen Sohn gebaut und die Oberflächen mit Hartöl (Ich glaube von Asuso)gestrichen. Das ging ruckzuck. Ich habe gepinselt, Überstände abgenommen, mit Stahlwolle poliert, nochmals dünn nachgepinselt und abschließend leicht mit Stahlwolle poliert.

Öl und Wachs habe ich aber noch nie kombiniert.

Welche Bürste verwendest Du? Ich habe vor kurzem eine Bürste mit Borsten und Lederstreifen gesehen. Die Lederstreifen sollen wohl das Wachs erwärmen. Ist bestimmt anstrengend.

Was ist der Unterschied zwischen Grundieröl und normalem Holzöl?

Vielen Dank und viele Grüße,

Wolfgang

[In Antwort auf #105215]
Hallo Wolfgang,

die meisten meiner Möbel Oberflächen behandle ich mit verschiedenen Wachsen. Hier 3 Beispiele, wie ich sie anwende:
1. Holzwachs flüssig von Clou: schleifen bis 180, wässern, schleifen 180, mit Ballen einreiben, trocknen lassen, schleifen 240, wieder mit Ballen einreiben. Wenn es gut trocken ist (am nächsten Tag) mit Glättebürste behandeln. Diese hat eine verblüffende Wirkung. Sie macht die Oberfläche noch glatter, glänzender und gleichzeitig etwas griffiger. Siehe http://www.feinewerkzeuge.de/oberfl.htm#zield101 . Dort heißt sie Wachspolierbürste mit Lederstreifen.
Manchmal trage ich noch eine dritte Wachsschicht auf mit Zwischenschliff 320.
Diese Oberfläche ist nicht wasserresistent, aber sehr gut für Regale und Schränke geeignet, wo kein Wasser hin kommt. Gut geeignet für Ahorn, Kirsche, Birne, Elsbeere, Zirbel usw. (auf diesen Hölzern habe ich es verwendet).
2. Hartwachsöl von Osmo: schleifen bis 150, dann aufpinseln oder mit Ballen auftragen. Beim Pinseln Überschuss mit Lappen wieder runter holen. Nach der Trocknung 1 x wiederholen, ohne Zwischenschliff. Dann mit Glättebürste polieren. Sie hat einen erstaunlichen Effekt, ganz besonders auf Eiche. Die Oberfläche wird ganz glatt, griffig und seidenglänzend. Weniger gut gefällt mir dieses Hartwachsöl auf Fichte und Kiefer, aber das ist wie immer Geschmacksache. Im letzten Jahr habe ich so 2 Eichen-, 1 Fichte-, 1 Kiefer- und 1 Ahorntisch behandelt, außerdem Eichenparkett. Einsame Spitze auf Eiche. Das Hartwachsöl ist auch nicht vollständig wasserresistent, aber wesentlich besser diesbezüglich als das flüssige Holzwachs. Man kann bedenkenlos feucht wischen, ohne dass es Schaden nimmt.
3. Wachsbeize von Rosner ( http://rosner-lacke.com/Resources/wachsbeizea.pdf ) für Nadelhölzer: Im letzten Jahr habe ich ein neues Fichten Regal farblich einem alten Schrank angepasst (siehe Foto: der Schrank ist vielleicht 100 Jahre alt und gewachst, das Regal ist neu. Zum Vergleich steht auch unbehandeltes Stück Fichte im Regal). Bei Rosner hat man mir die Wachsbeize Nr. 179 empfohlen ( http://rosner-lacke.com/Resources/wachsbeize.pdf ). In Wirklichkeit ist die Farbe des Regals etwas heller als die des Schranks, da das Regal noch etwas nachdunkeln wird. Diese Oberflächenbehandlung war die einfachste, die ich jemals gemacht habe: schleifen bis 120 (nicht feiner, sonst kann das Holz nicht genügend aufnehmen), einmal aufpinseln oder mit Ballen auftragen. Trocknen lassen. Dann sieht die Oberfläche aus, als wäre sie staubig. Nun mit Glättebürste polieren und es entsteht ein wunderbarer Glanz und schon ist die Oberfläche fertig. Dieses Wachs ist nicht wasserfest und laut Rosner nur für Nadelhölzer gedacht.
Also, ich verwende keine Stahlwolle, sondern sehr häufig die Glättebürste. Die kann ich wirklich empfehlen.

Viele Grüße von
Edi

Guten Abend!
Ich spritze mit einer Wagner Airless-Anlage, es geht aber auch mit einer Becherpistole (Düsensatz 1,7 bis 2 mm, mindestens 20% Verdünnung), am besten mit einer HVLP, die braucht weniger Luft und nebelt weniger, aber unter 200 l wird's trotzdem schwierig.
Für Dich ist wahrscheinlich eine elektrische Airlesspistole (Wagner W 200 o.ä.) ideal, die nebelt wenig und braucht keinen Kompressor, nur der Lärm nervt etwas.
Das Osmo-Zeug verarbeite ich wie Lack: unverdünnt grundieren, zwischenschleifen (mindestens P 240), ein bis zwei mal Endauftrag verdünnt (10% bis 1:1!) - da mußt Du einfach ein bißchen rumtesten, auch mit der Auftragsmenge, bis die Fläche beim Trocknen gleichmäßig aufzieht.
Schleifvlies kannst Du entweder das passende mit Stoffrücken von den diversen Schleifmittelherstellern benutzen (teuer) oder einfach Meterware grob zuschneiden und den Klettteller der Rotex als Treibteller benutzen (kleinste Drehzahl) - mit etwas Übung geht's. Alternativ kannst Du Dir auch Pads von Einscheibenmaschinen zurechtschnitzen - beides geht latürnich auch rechteckig für den Handbetrieb. Die besten Erfahrungen habe ich mit den beigen Standard-Pads (Stück unter 2 Euronen) gemacht, ich hab' allerdings auch nicht alle durchprobiert ;-).
Als wirklich gut für festes Hartwachs hat sich die Parkettleger-Methode herausgestellt: das Wachs so dünn wie möglich mit einer Edelstahl-Bodenspachtel auf die Fläche spachteln (auf's nano-µ genau geht's aber auch nicht!) und anschließend mit Vlies oder Pad vertreiben, nach der Antrocknung ggf. polieren - die Fläche wird mit etwas Übung wirklich phantastisch!
Die Streichkissen funktionieren übrigens auch zum Lackieren (speziell schmale Rahmen und Falze) wirklich überraschend gut...
Wenn Du Probleme mit der Beschaffung von Pads oder Vlies hast, gib' Bescheid, dann schick ich Dir was.
Schönes WE noch!

[In Antwort auf #105226]
Hallo,

erstmal zu dem Öl: Ich verwende Liberon Öle. Ich hatte zu Anfang was mit biologischen Lösungsmitteln. Das ist mir irgendwann mitten im Projekt ausgegangen und ich habe es nicht nachbekommen. Da habe ich einfach das "Standardzeug" genommen. Bin sehr damit zufrieden. Trocknet wesentlich schneller und gibt´s in jedem Baumarkt. Und biologisch oder nicht: Das ursrüngliche Öl hat unglaublich gestunken.
Das Grundieröl scheint einfach dünnflüssiger zu sein. Bei den meisten Herstellern gibt es wohl Grundieröl und das eigentliche Holzöl.
Die Verwendung von Grundieröl stand einfach bei den Anweisungen zum Anstrichaufbau auf der Verpackung. Es funktioniert gut, also habe ich es auch weiter so gemacht.

Das Hartwachs von Ultranature trage ich als letzte Schicht bei beanspruchten Oberflächen auf. Sonst bleibt es bei Holzöl. Eigentlich für Parkett und Treppenstufen gedacht. Hält bei Möbelanwendung praktisch ewig. Ich habe die zweite Dose, die erste war noch fast voll, als sie mir ausgetrocknet ist, weil der Deckel nicht richtig drauf war.

Bei meiner ersten Tischplatte fand ich die Bürste zu teuer, habe es also anders versucht. Und es hat ohne Bürste funktioniert. Wie gesagt, Jeansstoff geht gut.
Zum Anwärmen bei der Verarbeitung stelle ich das Wachs vorher eine Stunde auf die Heizung.

Von Osmo habe ich das Hartwachsöl (gelbe Dose). Das habe ich aber bewußt zu dick aufgetragen und nicht poliert, weil ich eine "grobe" Oberfläche wollte. Das Wachs sollte nur vor Flecken schützen.

Viele Grüße,
Gerhard

[In Antwort auf #105229]
Hallo Edi,

vieleicht sollte ich doch nochmal über diese Bürste nachdenke. Ich hatte was wichtiges vergessen: Die von mir beschriebene Methode habe ich bisher nur bei Fichte und Kiefer angewendet.

Das Regal finde ich sehr schön.

Viele Grüße,
Gerhard

[In Antwort auf #105229]
Hallo Edi,

gut gelungen! Glückwunsch!

Also, ich brauche auch so eine Bürste, das ist beschlossen. Ich hatte vor wenigen Wochen eine solche Bürste bei einem Räumungsverkauf schon in der Hand und hab es dann doch gelassen.

Wieviel Wasser lässt man dem Werkstück denn beim Wässern angedeihen? Abreiben mit feuchtem Lappen oder doch mehr Wasser?

Sehe ich das richtig, dass der linke Schrank auffallend niedrig ist?

Die Bilder werfen eine neue Frage auf: Wie machst Du das? Ich habe irgendwo gelesen, man müsse Bilder auf einer Internet-Adresse hinterlegen (Sorry für die unbedarfte Ausdrucksweise. EDV deckt sich nicht mit meinen Interessen!) Aber kann es sein, dass Du die Bilder einfach in Deinen Text kopiert hast.

Gruß,

Wolfgang