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Rostneigung und Stahlsorte bei Hobeleisen
Verfasst: Do 10. Feb 2005, 11:40
von Gerhard
Hallo,
bisher habe ich mir über Rost nur dann Gedanken gemacht, wenn ich ihn auch gesehen habe. Bzw. wenn ich nichts davon sehe, gehe ich davon aus, daß ich alles richtig gemacht habe.
In "Complete Guide to Sharpening" schreibt Leonard Lee etwas von "Micro"-Rost an der Schneide. Das beunruhigt mich etwas. Schärfen sieht bei mir normalerweise so aus, daß ich an langweiligen Sonntagnachmittagen Hobeleisen/Stechbeitel schleife/abziehe. Wenn sie dann nach mehreren Wochen/Monaten tatsächlich gebraucht werden sind sie vieleicht nicht mehr richtig scharf. Korrosionsschutz ist sieht so aus, daß ich mit einem Ballistol getränkten Lapen drüberwische.
Generell zum Thema Rost: A2 Stahl dürfte durch den Chromanteil eine geringer Rostneigung haben als unlegierter Werkzeugstahl. Wie stark wirkt sich das aus?
Viele Grüße,
Gerhard
Re: Rostneigung und Stahlsorte bei Hobeleisen
Verfasst: Do 10. Feb 2005, 12:32
von Friedrich Kollenrott
Hallo Gerhard,
ich wische ebenfalls frisch geschärfte Schneiden und vor allem die Spiegelseite mit etwas Ballistol ab. Bei Eisen jeglicher Herkunft (ob A2 oder Kohlenstoffstahl) gibt es dann keine Probleme, vermutlich ist eine abgezogene Oberfläche bereits aufgrund ihrer geringen Rauigkeit (=kleinere Oberfläche und Angriffsfläche für den Luftsauerstoff) weniger rostgefährdet als der Rest des Eisens, wo schon mal Flecke auftreten,die aber harmlos sind.
Du solltest Dir mal eine Schneide mit Ballistol abgewischte Schneide nach längerer Lagerung mit einer guten Lupe ansehen. Damit wäre Rost sofort zu erkennen. Ich hab da noch nie welchen gesehen.
Friedrich
Re: Rostneigung und Stahlsorte bei Hobeleisen
Verfasst: Do 10. Feb 2005, 18:28
von Christoph Roßdeutscher
Hallo Gerhard,
nachdem ich, angeregt durch das Forum, eine sehr scharfe Klinge mitlerweile relativ sicher und einigermaßen schnell hinbekomme, hatte ich mir angewöhnt, wenn die Zeit war, alle stumpfen Eisen mal durchzuschärfen und nicht einzuölen/fetten. Dies war ein großer Fehler! Alle Klingen, egal wo sie lagerten (klimatisch schwierigste Werkstatt oder staubtrockene Bibliothek), waren nach einiger Zeit (max. 1 Monat) matt geworden und nur noch leidlich scharf. Rost habe ich nicht bemerkt (selbst in meiner "nassen" Werkstatt nicht), aber die Klingen werden jetzt dennoch alle geölt und bleiben seitdem schön scharf.
Gruß Christoph
Re: Rostneigung und Stahlsorte bei Hobeleisen
Verfasst: Do 10. Feb 2005, 21:39
von Thomas Karl
Hallo allerseits,
auch mein kleines Kirschenstemmeisensotiment wurde von mir komplett geschliffen
und danach abgezogen (Tormek, 1000er, 4000er 80000er Wasserstein). Nach viel Übung wahren meine Schätzchen jetzt Rasiermesserscharf. Also hängte ich Sie stolz ungeschützt in meine profesorisch gezimmerte Stemmeisenhalterung.
Meine Werkstatt wahr ja trocken, deshalb nahm ich Friedrich's Rostschutz Hinweis nicht so ernst. Leider mußte ich zwei Wochen später feststellen, daß Du recht behalten hast. Hier kahm mir aber nun die Microphase zu Hilfe. Ein paar Züge über den 4000er und 8000er und die Sache wahr behoben.
Trotzdem habe ich mir letztens zwei Flaschen Balistol geordert und hoffe die Sache hat sich in Zukunft.
Gruß
Thomas