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Radialschnitt hobeln?
Verfasst: Di 8. Feb 2005, 10:55
von Christoph Roßdeutscher
Hallo Leute,
angeregt von Christofs Beitrag zum Abrichten eines Brettes habe ich im Sommer Rotbuchenbretter einglagert und bin nun dabei, sie zu hobeln. Dabei tun sich nun unerwartete Probleme auf:
Bisher konnte ich mit meinem No. 5 Clifton Hobel locker, wenn er geschärft war, alles mögliche hobeln. Jetzt jedoch bleibt er laufend hängen. Woran kann das liegen?
1. Es isr radial geschnittenes Holz. Verhält sich dies anders als tangential geschnittenes?
2. Der Stamm war stark verastet. Diese Äste sind nicht in den Brettern "enthalten", kann es aber dennoch sein, dass sie trotzdem "nachwirken"?
3. Wie zum ... soll man bei radial geschnittenem Holz den Farserverlauf erkennen???
Mit hoffnungsvollen Grüßen Christoph.
Re: Radialschnitt hobeln?
Verfasst: Di 8. Feb 2005, 12:48
von Thomas Sauer
Hallo Christoph,
ich ahbe auch schon einiges an Buche gehobelt, allerding ohne Äste, ich kenne das nur von Fichte.
Bei satigem Holz gehe ich folgendermaßen vor.
Mit dem Schrupphobel besitige ich das Holz ohne Äste, dann den Schlichthobel.
Danach verwende ich für die Äste einen No. 4 mit Hook Eisen, und sehr engem Hobelmaul und einer eiseneinstellung, die etwas stärker ist wir bei Putzen, bzw. Hirnholz arbeit. (ich arbeite damit die "Berge (Äste)" unm die verblieben Täler ab. Die Äste sollten so tief wie möglich ausgearbeite werden.
Abnschließend geht es mit dem fein eingestellten No 5 (ebenfalls Clifton weiter).
Anschießend kommt dann wie üblich die Raubank No 07 benfalls mit sehr geringem Hobelmaul und dünner Spannabnahme 0,05-0,08mm.
Hoffe, daß dir mein selbst zusammengestellter Ablauf hilf. bei mir war dies sie schnellste und einfachste Art, wie man Hobel- und nervenschonend Astiges Holz hobelt.
Den Faserverlauf probiere ich immer vorsichtig aus.
Gruß
Thomas
Re: Radialschnitt hobeln?
Verfasst: Mi 9. Feb 2005, 22:35
von Christof
Hallo Christoph,
eigentlich sollte sich Radialschnit nicht anders verhalten. Aber was heißt schon 'eigentlich' beim Werkstoff Holz. Ich vermute, daß die Hauptschwierigkeit in der Rotbuche an sich beschlossen liegt. Das ist ein widerborstiges Holz auch ohne Äste. Am Anfang konnte ich es fast gar nicht hobeln. Immer war das Eisen zu grob oder zu fein eingestellt. Aber es ist inzwischen besser geworden. Also langer Rede kurzer Sinn: Rotbuche ist eine echte Herausforderung für jeden Hobel.
Viele Grüße, Christof.
Rotbuche= schweres Holz woran liegts?
Verfasst: Do 10. Feb 2005, 08:58
von Christoph Roßdeutscher
Hallo Christof, danke für deine Antwort, sie macht mir Mut. Gerade deine Bemerkung, dass der Hobel entweder zu weit oder zu eng war! GENAU!! Ich helfe mir jetzt, indem ich mit der Ziehklinge arbeite und überlege mir ernsthaft einen Ziehklingenhobel zuzulegen. Eine Frage aber noch hinsichtlich des Faservelaufs: Wie erkenne ich den bei Radialschnitten?
Viele Grüße Christoph
Re: Rotbuche= schweres Holz woran liegts?
Verfasst: Do 10. Feb 2005, 09:29
von Wolfgang Jordan
Hallo Christoph/f,
ich hatte dieses Problem auch schon mit Buche, aber auch meine Birkenbretter machen mir diesbezüglich viel Freude. Ich konnte oft keinen Zusammenhang zwischen Faserverlauf und Ausrissen erkennen. Deshalb bin ich so vorgegangen, daß ich erst mal vorsichtig mit dem Hobel getestet habe, wo sich die Oberfläche wie verhält. Auf den Kanten habe ich mir dann entsprechende Markierungen/Pfeile gemacht und mich beim weiteren Hobeln danach gerichtet. Da sind teilweise mehrere Wechsel im Faserverlauf zu berücksichtigen gewesen. Und wehe, ich habe mal einen übersehen. Ob man das alles auch durch nähere Betrachtung der Oberfläche hätte sehen können, weiß ich leider nicht. Jedenfalls sind nicht nur die Jahresringe wichtig, sonst sollte ein Radialbrett keinerlei Probleme machen.
Gruß, Wolfgang
Re: Rotbuche= schweres Holz woran liegts?
Verfasst: Do 10. Feb 2005, 14:59
von Christof
Hallo,
ich meine auch: vorsichtig testen. Und dann immer ganz undogmatisch: Die Richtung in der es besser geht, ist die richtige, egal, was die Maserung zu sagen scheint. Allerdings ist es mir gerade bei Buche auch schon passiert, dass zwischen beiden Hobelrichtungen kein großer Unterschied war.
Zur Einstellung des Eisens noch folgender Tip. Bevor du richtig hobelst, ziehe doch den Hobel mal rückwärts über das Brett. Wenn das Eisen irgendwie über die Sohle ragt, spürst du ein Schaben.
Wenn es gar nicht schabt, an keiner Stelle: Eisen tiefer stellen.
Wenn es nur an zwei Stellen hauchleicht schabt: Feinste Putzhobeleinstellung. Meistens wird das zu fein sein.
Leichtes Schaben an mehreren Stellen: Damit würde ich loslegen. Und du weißt gleich, wo der Hobel greifen wird. Das ist mein Autosensensitive Height Management System (ATMS).
Durchgehendes Schaben: Für Buche wahrscheinlich ein zu starker Span.
Ich hoffe dass das bei Metallhobeln genauso funktioniert. Wenn du es jedenfalls konsequent machst, hast du für deine Hobel und die Hölzer, die du bevorzugt verwendest bald raus, wie sich das Schaben anfühlen muß damit der Hobel läuft.
Viele Grüße, Christof.