Seite 1 von 1
Schleifen, hobeln, "ziehklingen" :-(
Verfasst: So 9. Jan 2005, 23:02
von Alfred
Hallo,
wer kennt sich mit amerikanischem Kirschbaum aus?
Ich verarbeite dieses schöne Holz seit einiger Zeit (relativ kleine Teile: "Kasten" von max. 60x12 cm).
Leider habe ich immer noch Probleme, eine vollkommen glatte Oberfläche ganz ohne Schleifspuren (resp. Hobelspuren, Ziehklingenspuren) hinzubekommen.
Für eine Endbearbeitung mit Ziehklinge scheint mir das Holz zu weich, obwohl ich gerne auf Schleifpapier verzichten würde.
Die Oberflächenbearbeitung erfolgt mit der Wachs-Öl Imprägnierung von Auro und anschließend noch 1-2 Wachsschichten (Briwax).
Gegen das Licht gehalten sind leider oft noch Reste von Schleifspuren zu sehen.
Wer kann weiterhelfen? - Am liebsten würde ich nur mit dem Hobel arbeiten, aber entweder sind meine Hobel noch zu stumpf, oder das Holz ist für das Endverputzen mit dem Hobel nicht geeignet.
Obwohl sehr viele industriell gefertigte Massivholzmöbel meinen ästhetischen Ansprüchen nicht genügen, dennoch die Frage:
Wie bekommen die eine absolute glatte Oberfläche hin??
Gruß an alle Hobler, Ziehklingenbenutzer und "Schleifer"
Alfred
Re: Schleifen, hobeln, "ziehklingen" :-(
Verfasst: Mo 10. Jan 2005, 11:10
von Christof Hartgel
Hallo Alfred,
offenbar bist du auf eine perfekte Oberfläche aus, wie das bei Kästen aus Edelholz ja auch wünschenswert ist.
Perfekte Oberflächen, zumal im Sonnenlicht geprüft, sind schwer hinzukriegen. Aber du willst es nun mal, also wollen wir mal sehen, was sich machen läßt:
Welcher Art sind denn die Fehler, die du noch siehst?
Ausrisse: Eisen schärfen, Hobel schräg stellen. feinste Messereinstellung. Spinnwebenartige Späne. Oder: weiter mit Ziehklinge.
Gleisspuren: Das Eisen muß leicht gerundet werden oder es saß schief im Hobelkasten.
Amerikanische Kirche ist definitiv nicht zu weich für die Ziehklinge. Möglicherweise ist die Ziehklinge nicht scharf genug: Tip: Mit ganz leichtem Druck schärfen. Hoher Druck des Gratziehers macht nur einen groben Grat, der schnell stumpf ist.
Über die Oberflächenbehandlung würde ich nochmal nachdenken. Leinöl macht amerikanische Kirsche "blotchy" fleckig. versuch es mal mit reinem Wachs.
Und wenn gar nichts hilft: Es ist keine Sünde auf sehr feines Schleifpapier auszuweichen.
Viele Grüße, Christof.
Re: Schleifen, hobeln, "ziehklingen" :-(
Verfasst: Mo 10. Jan 2005, 17:12
von Joachim
Hallo Alfred,
ich gebe Christof völlig recht. Mit Leinöl habe ich amerikansches Kirschbaum auch schon "versaut". Wenn Du hinterher Schwarzwälder Schinkenspeck drauf schneiden willst ist es egal aber da es nicht gerade billig ist würde ich darauf verzichten.
Das Holz ist für Ziehklingen definitiv nicht zu weich. Im Gegenteil. Vermutlich ist sie einfach nuur zu stumpf und evtl. sogar schartig, wenn du Riefen im Holz hast. Einfach mit der Lupe mal den Grat kontrollieren. Beim Grat ziehen auch auf den Winkel achten!
Joachim
Joachim
Re: Schleifen, hobeln, "ziehklingen" :-(
Verfasst: Mo 10. Jan 2005, 18:37
von MaxS
[
In Antwort auf #104450]
Guten Abend
"Die" in der Industrie machen etwas, das eigentlich nicht in dieses Forum passt. Die Möbelteile werden dort zuerst maschinell gehobelt, dann vermutlich kalibriert (exakt auf dicke geschliffen) und dann auf Breitband- bzw. Kreuzschliffautomaten absolut plan geschliffen. Dort ist keine Zeit für Handarbeit, so schade es auch ist.
MfG
Maximilian Schreiegg
PS: Wenn dich diese Maschinen näher interessieren schreib mir bitte eine Mail.