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Hobeln von schmalen, langen Leisten
Verfasst: Do 23. Dez 2004, 00:12
von Thomas Sauer
Guten Abend,
als ich gerstern wieder in meiner Werkstatt tätig war, wollte ich eine Leiste mit 20 x 20mm mit ca. 80cm länge gerade hobeln.
Ich muß ehrlich zugeben, trotz guter Vorderzange ist es mir nicht gelungen.
Lielleich hat von euch jemand eine Idee, wie man lange schmale Werkstücke winkelig und auf Maß sowie geradheit hobelt.
In meinen Büchern habe ich dahingehend nichts gefunden.
Für einen Ratschlag in dieser Richtung wäre ich sehr dankbar.
Bis bald,
Thomas
Re: Hobeln von schmalen, langen Leisten
Verfasst: Do 23. Dez 2004, 08:18
von Berthold Cremer
Hallo Thomas!
Das ist keine Arbeit für die Vorderzange - egal, wie gut sie ist.
Wenn du die Leiste mit Bankhaken und der Hinterzange flach auf der Hobelbank "spannst", dürftest du eigentlich keine Probleme haben.
Nur aufpassen, dass die Bankhaken gerade nur so weit aus der Platte herausschauen, dass sie die Leiste halten. Sie dürfen dem Hobel nicht in die Nähe kommen.
Gruß
Berthold
PS. Kleine Frage noch: Bis du vielleicht der "Thomas Sauer" der bei mir schon einmal Musikunterricht hatte?
Re: Hobeln von schmalen, langen Leisten
Verfasst: Do 23. Dez 2004, 08:49
von Christian Aufreiter
Hallo, zusammen,
Leisten mit geringem Querschnitt flach mit der Hinterzange zu spannen, kann manchmal eine schwierige Kunst sein. Gelegentlich reicht es aus, eine Leiste überhaupt nicht zu spannen, sondern nur mit einem Bankhaken (sozusagen als Gegenlager) zu sichern.
Herzliche Grüße
Christian
Re: Hobeln von schmalen, langen Leisten
Verfasst: Do 23. Dez 2004, 08:56
von Edi Kottmair
Habe die Ehre,
schmale Leisten spanne ich mit dem hinteren Ende in den Ulmia Hilfsspannstock, der wiederum von der Hinterzange gehalten wird. Damit die Leiste seitlich nicht wackelt, spanne ich zusätzlich noch ein dünneres Sperrholzbrett auf die Hobelbank. An diesem Brett liegt die Leiste an. Da sie nur an einem Ende gehalten wird, kann sie sich nicht durchbiegen.
Viele Grüße von
Edi
Re: Hobeln von schmalen, langen Leisten
Verfasst: Do 23. Dez 2004, 09:00
von Ralph Bauer
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In Antwort auf #104111]
Moin, moin,
also ich würde da ganz unkonventionell rangehen und in das eine Ende der
Leiste eine Bohrung setzen, einen Bindfaden oder Draht durchpfriemeln und
den dann in der Hobelbank einspannen.
Dadurch kann die Leiste flach auf die Hobelbank gelegt werden und nicht
mehr weg (in Richtung Hobelbewegung) weil sie ja "festgehalten" wird.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Leiste um die eigene Achse rotieren kann
(weil sie ja am Faden hängt) und somit alle vier Seiten ruckzuck gehobelt sind.
Danach einfach das Ende mit der Bohrung ablängen un gut ist.
Wenn die Leite allerdings schon Endmaß hat ...
Gruß
Ralph
Re: Hobeln von schmalen, langen Leisten
Verfasst: Do 23. Dez 2004, 11:30
von Thomas Sauer
[
In Antwort auf #104117]
Hallo Berthold,
danke für deinen Ratschlag, also ich habe bei dir noch nciht Musikunterricht genommen, mein letzter Gitarreuntericht liegt ca. 25 Jahre zurück.
Außerdem lebe ich in Österreich, im Süden von Wien.
Gruß Thomas
Re: Hobeln von schmalen, langen Leisten *MIT BILD*
Verfasst: Do 23. Dez 2004, 12:59
von Friedrich Kollenrot
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In Antwort auf #104111]
Thomas,
dafür gab es mal früher(?) den sogenannen "Hilfsspannstock" der in einer der Antworten auch schon erwähnt wird. Der wird in die Hinterzange gespannt und hält die Leiste oder ähnliche Teile, sie werden dann beim Hobeln nur noch "auf Zug" beansprucht, knicken also nicht aus wie sie das gerne tun, wenn man sie zwischen Bankhaken spannt.
Unten ein Bild vom Einsatz eines Hilfsspannstockes, den ich mir selbst gebaut habe. Die Leiste ist ein Teil für die weihnachliche Serioenproduktion von Wurstzangen, da hat es sich gelohnt, so ein Ding zu haben.
Den Spannstock selbst poste ich gleich anschliessend.
Friedrich

einfacher Hilfsspannstock (Eigenbau) *MIT BILD*
Verfasst: Do 23. Dez 2004, 13:13
von Friedrich Kollenrott
da ist er:
eine feste Backe (das breitere Teil rechts)und eine bewegliche (schmaler). Beide sind zusammen gebohrt für die M12- Gewindestangen. Die Bohrungen in der beweglichen Backe sind nachträglich noch mit einem "Karosseriebohrer" von beiden Seiten kegelförmig aufgeweitet, sonst fehlt es an Beweglichkeit.
Die bewegliche Bache ist ein wenig schmaler gehobelt, damit sie sich bei angezogener Hinterzange bewegen kann.
Die Mutter links an der unteren Gewindestange wird so eingestellt, dass die Backen unten etwa den Abstand haben, der der zu spannenden Breite entspricht. Gespannt wird dann oben mit dem Sterngriff.
Der Spannstock wird normalerweise so hoch in die Hinterzange gesetzt, dass seine Backen um weniger als die Werkstückdicke über die Platte herausragen.
Funktioniert sehr gut und ist bei der Leistenbearbeitung eine erhebliche Erleichterung (man fragt sich, wie man das vorher genacht hat!). Liesse sich weiter verbessern beispielsweise mit einer Öffnungsfeder zwischen den Backen, aber nötig ist das nicht.
Friedrich

Re: Hobeln von schmalen, langen Leisten
Verfasst: Do 23. Dez 2004, 13:31
von Thomas Sauer
Hallo Friedrich und auch den anderen,
danke für diese Wertvollen Himweise, bevor ich nicht das Foto gesehen habe, konnt ich mir das nicht richtig vorstellen.
Das bringt mich auf eine Idee, wenn man öfter Leisten hobelt, dann könnt man mit mehreren Spannstöcken in einer Vorrichtung leisten Gerade hobeln, die, wenn Sie gesägt wurden, an allen Seiten nicht 100% gerade sind. Abstände von 10-12 cem müßten ausreichen und die Wischenräume könnte man mit Doppelkeilen (von beiden seiten). Als Maschinenbauer ist dann, eine Führung für den Hobel auch gleich dazugebaut, mal sehen.
Einen solchen Spannstock müß ich unbedingt gleich als nächstes Bauen.
Ich bereue es immer mehr keine Digitalkamera zu haben.
Auf jeden Fall nochmals danke für diese Wertvollen Ratschläge und wünsche ich allen hier im Forum und euren Angehörigen schöne Weihnachten.
Gruß
Thomas
Re: Hobeln von schmalen, langen Leisten
Verfasst: Do 23. Dez 2004, 14:34
von Edi Kottmair
Hier gibt es noch ein (schlechtes) Bild vom Ulmia Hilfsspannstock.
Gruß,
Edi