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Dielenboden, Fugen
Verfasst: Di 21. Dez 2004, 19:05
von Eric Schüßler
Habs endlich geschafft meinen Boden sammt Kleber und Farbe abzuschleifen. Jetzt wollt ich erst die Schlitze zu spachteln, da Hund und Kind da sind.
Finde aber, dass diese Schlitze zwischen den Dielen (ca. 1-2mm) dem Boden einen gewissen Ausdruck verleihen. Ausserdem ham ich vom letzten 120er Schliff kaum Schleifmehl. Das reicht nicht für den Ganzen Boden. Was kann ich da tun, dass ich endlich bis Weihnachten noch fertig werde.
Danke, Eric
Re: Dielenboden, Fugen
Verfasst: Di 21. Dez 2004, 19:26
von Thomas Jacobi
Hallo Eric,
Es gibt zweifellos intelligentere und reichere Antworten, sicher kommen noch welche. Was ich in solchen Faellen tue ist Oelgrundieren, sobald kein Oel mehr aufgenommen wird ueppig wachsen und wienern und im Uebrigen mit den Fugen leben. Wenn es irgendwann nicht mehr so schoen ist helfen Stahlwolle, Hobel, punktuell Yari Kanna, und neu nachwachsen. Natuerlich gibt es reichlich Zeitgenossen die bringt es um den Verstand eine Flaeche muesse versiegelt sein, moeglichst kratzfest, erdbebensicher und was nicht noch. Das perfekt keimfreie Leben gibts nur im Ganzkoerperkondom.
Alles Anschauungssache. Ich lebe noch nach Jahrzehnten voller Fugen : ueberall, in meinem Lebenslauf, dem Dielenfussboden, meinen Gedanken, Zeitplan, nichts wie Fugen. Ist fugenloses Dasein ueberhaupt erstrebenswert?
Mit freundlichen Weihnachtsgruessen,
Thomas Jacobi
Re: Dielenboden, Fugen
Verfasst: Di 21. Dez 2004, 19:42
von Bernd
Hallo
in unserem Haus ist der Wohnbereich komplett mit Dielen ausgelegt. Wenn da keine Fugen -die bilden sich mit der Zeit von selbst und sind im Winter ca. 1-2 mm und im Sommer max. 1mm breit- zu sehen wären, hätte ich ja gleich PVC-Holzimitat verlegen können. Holz lebt, und das ist doch das schöne an der Sache. Gebrauchsspuren (Kratzer kleine Dellen usw. ) gehören für meine Familie und mich ebenfalls dazu. Schließlich haben wir ja auch Falten im Gesicht und auch sonstwo. Ich würde es an Deiner Stelle einfach so lassen. Das Ausfugen bringt sowieso nichts. Am Anfang ist alles schön dicht aber nach kurzer Zeit reist es entlang der Dielenkanten. Das sieht dann aus, wie Hammer auf`m Kopf.
Gruß Bernd
Re: Dielenboden, Fugen
Verfasst: Di 21. Dez 2004, 20:11
von Eric Schüßler
Ehrlich gesagt, auch ich liebe diese Fugen und den Hauch von Nostalgie. Ohne sieht es wohl sehr steril aus.
Mein Hund aber manchmal denkt er müsse sein Revier markieren, und wenn das Zeug in diese doch so romantischen Ritzen läuft, bekomm ich den Gestank nie wieder raus. Wenn das mit der Grundierung hinhaut, ist der Flair gerettet. Dennoch werde ich den Boden letztendlich mit Schiffslack versiegeln. Sicher ist sicher. Möchte diesen alten und wertvollen Boden doch noch sehr lange erhalten wollen.
Mit Weihnachtsgrüssen zurück und Dank, Eric
Re: Dielenboden, Fugen
Verfasst: Di 21. Dez 2004, 20:31
von Eric Schüßler
Danke für eure Mails, brauchte nur noch eine letzte Entscheidungshilfe. Habe mit Hund geredet, glaube er ist einverstanden nicht mehr in der Wohnung zu markieren. Es wäre mir selbst auch sehr schwer gefallen meine Fugen dicht zu machen.
Wünsche allen ein schönes Weihnachtsfest
Gruss Eric
Re: Dielenboden, Fugen
Verfasst: Di 21. Dez 2004, 20:55
von Joachim
Hallo,
ich habe mal das gleiche Problem gehabt, nur bei mir waren die Fugen ca 3-5mm breit. Keine Ahnung wer den Dielenboden verlegt hat, die beste Qualität konnte es nicht gewesen sein.
Das ganze in der Küche, nicht sehr angenehm wenn mal was daneben kleckert mit den Fugen. Tja was tun? Da ich Chemie ebenso nicht sehr leiden mag und Silikon für mich ein Schimpfwort ist (mit genau diesem waren die Fugen verschlossen) habe ich erst mal die ganze Krätze ausgeschabt, den Boden abgeschliffen mit Naturharzlack versiegelt (ist übrigens sehr gut belastbar und hat kaum Ausdünstungen außer ätherischen Ölen). Und die Fugen? Da ist mir eingefallen daß man das ganze mit Bienenwachs verschliessen kann. Also habe ich beim Imker Wabenbruch gekauft, eingeschmolzen und damit die Fugen versiegelt. Den Überstand mit einem Ceranfeldschaber abgenommen und fertig.
Vielleicht wird jetzt vielen schlecht, mögen Einwände haben usw, es funktioniert jedenfalls. Der Dreck der sich mit der Zeit im Wachs verfängt lässt sich sehr gut Naß abwischen.
Joachim
Re: Dielenboden, Fugen
Verfasst: Di 21. Dez 2004, 21:01
von Marc Waldbillig
[
In Antwort auf #104075]
Eric,
Freu Dich auf den Sommer! Wenn Dein Fußboden nicht schon hundert oder mehr ist, dann schließen sich die Fugen wieder fast ganz. Ich hatte mal einen hundertjährigen, gewachsten dunkelbraunen, krummen und delligen Fichtenholzboden. Das war der schönste Holzfußboden, den ich je besaß. Die Eiche im Neubau wird nie diese Schönheit erreichen, jedenfalls nicht in meinem Leben.
Gruß, Marc
Ergänzung: Übrigens wir haben 2 Katzen! *NM - Ohne Text*
Verfasst: Di 21. Dez 2004, 21:01
von Joachim
Re: Dielenboden, Fugen
Verfasst: Di 21. Dez 2004, 21:20
von Eric Schüßler
Tja, das Haus und der Boden sind fast aufs Jahr genau Hundert Jahre alt. An manchen Stellen, gerade in der Küche, sind die Fugen ca. 3mm breit. Daher liegt mir sehr viel daran die Schönheit zu erhalten und die Schlitze nicht gerade zu zuspachteln.
Habe bereits auch schon die ganze Farbe von allen Türen und den Fussleisten entfernt. Was da zum Vorschein kam ist einfach wundervoll.
Gruss Eric
Re: Dielenboden, Fugen
Verfasst: Mi 22. Dez 2004, 10:40
von heinz
Hallo Eric,
bei meinem Eichen-Fußboden hab ich die Dehnungsfugen vom Estrich übernehmen müssen. Die Fugen habe ich mit speziellem Acryl abgespritz. Die Farbe habe ich dunkler als den Grundton des Holzes gewählt und rund vertieft, also als Hohlkehe, abgezogen. Da sich das Acryl leicht anschleifen läßt und der gesamte boden nur geölt ist macht die Fuge einen homogenen aber doch rustikal..Vielleicht wäre das ja ne Lösung?