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Hoztenplotz kann wieder schleifen
Verfasst: Sa 11. Dez 2004, 13:11
von Christof
Hallo Freunde,
erinnert ihr euch noch an den alten Schärfstein, den ich aufgegabelt hatte:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/9641Inzwischen ist er wieder (fast) einsatzfähig.
hier von der Seite:

von vorn:

Er läuft ganz leicht ohne zu rumpeln. Erste Schärfversuche ergaben einen ziemlichen Abtrag am Stahl.
Der Stein ist noch unrund. Das ist das eine. Außerdem ist die Schleiffläche keilförmig, wie ihr auf den Fotos sehen könnt. Das kommt daher, daß er einstmals dazu gedacht war, Mähwerke zu schleifen. Liebe Leute, was mach ich da? Drei Strategien fallen mir ein:
a) Schleiffläche einebnen. Das kostet mich mindestens 2cm vom Stein. Welches Werkzeug nehme ich für den Abtrag ?
b) Keilform belassen aber den unrunden Lauf beseitigen.
c) Erstmal Sachen schleifen bei denen es nicht ganz so drauf ankommt: Spaten, Gartenwerkzeuge, Messer. Dabei vorsichtig nur die dicken Stellen am Stein benutzen, bis die Unwucht weg ist.
Konservativ, wie ich bin neige ich momentan zu Startegie c), aber gebt mir bitte einen Rat.
Viele Grüße, Christof.
Re: Hoztenplotz kann wieder schleifen
Verfasst: Sa 11. Dez 2004, 13:46
von Christian Aufreiter
Hallo, Christof,
herzlichen Glückwunsch zur gelungenen Aufarbeitung!
Was ich mich allerdings frage, ist, ob der Mann mit den sieben Messern seinen Schleifbock blau lackiert hat/hätte, aber das soll deine vorzügliche Arbeit nicht schmälern.
Ist es dir erlaubt, in der "Wohn-Werkstatt" zu schleifen? Ich hätte ein wenig Angst um den Holzboden.
Was den Stein angeht, so würde ich mir wohl oder übel einen zweiten kaufen.
Herzliche Grüße
Christian + Kasperl + Seppel
Re: Hoztenplotz kann wieder schleifen
Verfasst: Sa 11. Dez 2004, 14:59
von Friedrich Kollenrott
Hallo Christof,
schön blau ist er! Und möge er beim Schleifen viel Freude machen. Du hast ja auch genug Hilfskräfte, die an der Kurbel drehen. Denk daran, es spritzt!
Du musst auf jeden Fall den Schlag (Unrundlauf) beseitigen, sonst kannst Du damit nicht arbeiten. Er wird auch nicht von alleine rund, wenn Du erst mal das schleifst, "wo es nicht drauf ankommt".
Also: Mit einem Abrichtwerkzeug, aufgelegt auf den Rand des Troges, den Stein "abdrehen". Dafür brauchst Du keinen Abrichtdiamanten, Du kannst sicher auch sowas wie einen alten hartmetallbestückten Steinbohrer nehmen. Du solltest auf jeden Fall soweit abdrehen, bis in der Mitte des Steines ein sauber zylindischer Bereich da ist (es muss nicht gleich die ganze Breite des Steines nutzbar sein, das kommt dann mit fortschreitender Abutzung von allein).
Friedrich
Re: Hoztenplotz kann wieder schleifen
Verfasst: Sa 11. Dez 2004, 15:01
von Andreas Winkler
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In Antwort auf #103904]
Hallo Christopf,
herzlichen Glückwunsch zu Deiner gelungenen Arbeit !!!
Zum Begradigen der Schleifscheibe gibt´s Schleifscheibenabrichter.
Einfach mal in eine Suchmaschine eingeben.
Entweder mit Rollen aus gehärtetem Stahl (gibt´s in verschiedenen Breiten), die den überflüssigen Stein "abschrubbern" oder mit Dimanten besetzt.
Ein Abrichter macht die Scheibe nicht nur wieder gerade, sondern auch "scharf" und griffig. Habe das allerdings noch nicht selbst gemacht.
2 cm Material erscheinen mir aber schon sehr viel.
Die Unwucht mit "Sachen wo´s nicht so drauf ankommt" wegschleifen, dürfte eine gewisse Zeit dauern. Ist die Unwucht so schlimm ? Normalerweise dürfte die bei einem langsam drehenden Stein doch nicht so gravierend sein, zumal Du die Werkzeuge wohl freihand schärfst und kontinuierlich an die Scheibe drücken dürftest.
Gruß an den Mann mit den Pfefferpistolen, Andreas
Re: Hoztenplotz kann wieder schleifen
Verfasst: Sa 11. Dez 2004, 16:43
von Jürgen z.H.
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In Antwort auf #103906]
Hallo Christof,
schön, dass Du den Schleifstein wieder zum Leben erweckt hast. Ich würde die Unwucht beseitigen, aber den Stein nicht planschleifen. Wie Friedich schon empfohlen hat, würde ich das mit einem alten harten Stahl machen. Ich nehme nicht an, dass Du mit dem Schleifstein Hobelmesser feinschleifen willst.
Ich entsinne mich, dass Du Die damals überlegt hast wie Du den Rost entfernst. Wie bist Du vorgegangen?
Fröhliches Schleifen wünscht
Jürgen
Re: Hotzenplotz kann wieder schleifen
Verfasst: So 12. Dez 2004, 15:46
von Christof
Hallo Jürgen,
den meisten Rost habe ich per Elektrolyse umgewandelt und dann mit einer Messingbürste abgebürstet und mit Ballistol eingerieben.
Das eigentliche Problem war die Wanne. Ich hatte nicht den Eindruck, dass die Elektrolyse da viel ausrichtete. Das beste wäre es wohl gewesen, man häte die Nieten gelöst, die Wanne sandgestrahlt und alles wieder zusammengesetzt. Das liegt aber jenseits meiner Möglichkeiten. Also habe ich die Wanne Stück für Stück mit einem Propanbrenner schön heiß gemacht, wie mir das empfohlen worden war. Und nochmal abgebürstet. Nun hoffe ich, dass das reicht. Na ja man wird sehen.
Viele Grüße, Christof.
Re: Hoztenplotz kann wieder schleifen
Verfasst: So 12. Dez 2004, 15:52
von Christof
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In Antwort auf #103909]
Hallo Friedrich und alle,
vielen Dank für eure freundlichen Kommentare und Tips. Als sehr funktionstüchtig hat sich Friedrichs Idee eines Steinbohrers erwiesen. In ein Stück Holz als Griff gesteckt kommt damit schon mal gut was runter. Schweißtreibend bleibt die Angelegenheit trotzdem.
Viele Grüße, Christof.