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Japanische Sägen
Verfasst: Di 7. Dez 2004, 07:42
von Steffen Pertsch
Hallo,
ich hätte da (als Anfänger und Unwissender ;-) eine Frage:
Ich sehe in letzter Zeit des öfteren diese sogenannten japanischen Sägen (z.B.
http://www.feinewerkzeuge.de/ryoba.htm).
Ich habe mir jetzt vorgenommen, einen Werkbank-Unterbau aus Restmöbelteilen zusammenzubauen, und um absolute Stabilität zu erreichen, wollte ich Querriegel (gedübelt) einsetzen. Nun wollte ich da das ganze "kunstvoll" einpassen. So was ich bis jetzt gesehen habe, sind solche Sägen für so etwas gedacht (also feine, präszise Schnitte).
Meine Frage nun:
- Lohnt sich die Anschaffung einer solchen Säge für den traditionellen "Hobby-Tischler"?
- In welchem preislichen Rahmen bin ich zwar bei Qualität aber im Rahmen eines Hobby-Einsatzes?
- Was für Sägen gibt es da für welchen Zweck.
Ich habe (ich weiß nicht ob aus Unvermögen oder mangelnder Übung) ab und an Probleme mit einer normalen Handsäge (Hilfe, ich weiß den Namen nicht! Ich meine die einfachen Sägen, die z. B. in einer Gehrungslade verwendet werden) absolut präzise Schnitte zu setzen; Der Anschnitt ist immer mit Wackeln und Zittern verbunden.
Wird so etwas mit den Japanischen Sägen verhindert??
Ihr seht also, ich wöllt so viel, kann aber (noch) so wenig.....
Auf gut Tipps hoffend.
Gruß
Steffen
Japanische Sägen - Nachtrag
Verfasst: Di 7. Dez 2004, 07:51
von Steffen Pertsch
Tschuldigung nochmal:
Nach dem Nachlesen bin ich nicht mehr ganz unwissend. Mir geht es prinzipiell um den preislichen Rahmen, die angegebene URL gibt einige Seiten weiter schon recht gut Auskunft über Arten von Sägen.
Nur eine traditionelle "Anfängersäge"-Empfehlung wäre nicht schlecht (um konkret auch einen Händler zugehen zu können und nicht noch stundenlang zu suchen).
Auch ob sich das für den Hobbiisten lohnt und die Schnitte dadurch soviel schöner werden, wollte ich wissen.
Sorry für mein Vorpreschen mit der Frage....
Re: Japanische Sägen - Nachtrag
Verfasst: Di 7. Dez 2004, 09:03
von Friedrich Kollenrott
Hallo Steffen,
ich (bekennender Japansäger) bin mal mit einer Dozuki (Rückensäge) angefangen und habe da eigentlich erst gelernt, was eine gute Säge ist. Ich würde Dir auch eine Duzuki (für den Anfang mit einer Universalverzahnung) empfehlen. Gerade solche Probleme wie das saubere Ansetzen sind mit diesen feinen Blättern leicht zu umgehen. Wenns Dir gefällt, hindert Dich niemend, Dir weitere Varinten zuzulegen.
Du brauchst kein Luxusmodell. Ich würde Dir aus dem Sortiment von Dieter Schmid die Dozuki "Duo" empfehlen (ich habe das gleiche, nur anderes Fabrikat), da machst Du nichts falsch.
Friedrich)
Re: Japanische Sägen
Verfasst: Di 7. Dez 2004, 09:45
von Christoph Nowag
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In Antwort auf #103816]
Guten Morgen Steffen,
ich habe mir (bin ebenfalls Anfänger) vom Hausherrn das Sägenset unter 'Sonderangebot' gekauft und bin damit sehr zufrieden. Und sollte ich doch einmal das Sägeblatt verhunzen, breche ich nicht gleich in Tränen aus.
Viele Grüße
Christoph
Re: Japanische Sägen - Nachtrag
Verfasst: Di 7. Dez 2004, 09:49
von Roy Latsch
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In Antwort auf #103818]
Hallo Steffen,
ich habe mir vor nicht allzu langer Zeit bei Dieter Schmid das Angebot mit einer Rückensäge (Dozuki "Duo") und einer Längsschnittsäge (Ryoba Bakuma) zugelegt - zum damals noch etwas günstigeren Preis. Ich bin begeistert von den Sägen. Die Umstellung von schiebendem auf ziehenden Schnitt ist problemlos gewesen und es macht dermaßen Spaß, die Sägen zu benutzen... :-)))))))
Ich kann die Japaner nur wärmstens empfehlen.
Viele Grüße aus der Hauptstadt
Roy
Re: Japanische Sägen - Nachtrag
Verfasst: Di 7. Dez 2004, 10:30
von Urs
Hallo Steffen
Auch ich habe mir vor einem Jahr das Sonderangebot-Set des Hausherrn angeschafft und bin damit sehr zufrieden. Eigentlich habe ich vorher überhaupt nicht ohne Maschine gesägt (abgesehen von der Laubsäge). Seither sind noch einige Japaner dazugekommen, v.a. die gering-geschränkte Kataba, die zur Veritas-Zinkenlehre passt. Jetzt freue ich mich richtig, wenn es etwas zu sägen gibt. Ich bin zwar mit meinen Ergebnissen noch hinter meinen Erwartungen zurück, aber schon viel besser als zu Beginn.
Die Schwierigkeiten beim Ansetzen habe/hatte ich auch. Ich mache hin und wieder mit dem Anreissmesser eine kleine Kerbe, um den Ansatz genauer hinzukriegen. Oder dann halte ich ein Stück Holz an die vorgesehene Stelle, um der Säge seitlichen Halt zu geben (der Lehrer im Kurs verwendet den Fingernagel) und schliesslich gibts auch noch die Sägelehren.
Du wirst beim Ausprobieren sicher bald merken, welches Vorgehen Dir am ehesten liegt.
Viel Spass
Urs
Re: Japanische Sägen
Verfasst: Di 7. Dez 2004, 10:43
von Christof
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In Antwort auf #103816]
Hallo Steffen,
ja diese Sägen lohnen sich. Das sind gute Sägen zum günstigen Preis. Mit einer Standard Ryoba kannst du schon ziemlich viel erledigen. Besser ist eine Kataba längs und eine Kataba quer. Die Dozukis mag ich nicht mehr, die sind mir einfach zu fein und zu langsam.
Davon unabhängig: Verlauffreies Sägen am Riß braucht ziemlich Übung, egal mit welcher Säge. Aber wenn es klappt, ist es nur noch klasse. Das schwierigste ist das Gewicht das das Sägeblatt bekommt. Es ist immer viel weniger als man denkt. Man möchte immer in die Richtung drücken in der der Schnitt läuft, um fertig zu werden. Die Folge ist, daß die Säge überfüttert wird. Die Zähne graben sich tiefer ins Holz und die Säge verläuft.
Ich selber mag die westlichen Sägen mehr, ich kann mit ihnen einfach genauer sägen. Vielleicht liegt es nur daran, daß westliche Arbeitshaltungen bessser zu westlichen Sägen passen. Allerdings brauchen diese Sägen mehr Fürsorge, sprich schärfen.
Viele Grüße, Christof.
Re: Japanische Sägen
Verfasst: Di 7. Dez 2004, 10:55
von Steffen
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In Antwort auf #103816]
Ok,
vielen Dank für die Tipps, ich werd mich mal im örtlichen Werkzeughandel umhören, was die so da haben, oder alternativ beim "Hausherrn" bestellen.
Die Infos über die Sägen werden mich wahrscheinlich zu einer Ryoba führen, aber mal schauen.
Steffen
Re: Japanische Sägen
Verfasst: Di 7. Dez 2004, 11:25
von Wolfgang Peter
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In Antwort auf #103816]
hallo Steffen,
ich habe mit einer günstigen Ryoba (für Längs- und Querschnitt beim Zuschneiden) und einer Dozuki (mit verstärktem Rücken für präzise Schnitte) angefangen und bin seitdem Japansägen-Fan.
Mittlerweile habe ich mir noch eine spezielle Sägelade beschafft, die zusammen mit einer Kataba benutzt wird. Geht super und wird auch ziemlich präzise.
Was mir an Japansägen am besten gefiel, war die Qualität der entstehenden Oberfläche. Mit meinen alten Sägen war das nicht vorstellbar. War allerdings auch ziemlicher Schrott. Vielleicht gibts ja europäische Sägen, die auch hochwertige Oberflächen zurücklassen?
Grüsse aus Darmstadt
Wolfgang
Re: Japanische Sägen
Verfasst: Di 7. Dez 2004, 11:46
von Christof
Hallo Wolfgang,
was die Oberflächen betrifft sind die Japansägen ziemlich gut. Man kann dem mit europäischen Sägen durchaus nahekommen, je nachdem was man unter einer guten Oberfläche versteht:
a) einen gewissen Glanz, fast wie gehobelt? Kenne ich nur von Japansägen.
b) ebene Oberflächen ohne Riefen: gelingt mir besser mit europäischen Sägen.
c) ausbruchfreie Schnittkanten: geht mit beiden Sägetypen gleich gut.
Viele Grüße, Christof.