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Der Birnbaum mal wieder *MIT BILD*

Verfasst: Fr 5. Nov 2004, 09:14
von Andreas

Hallo,
ich habe mich in letzter Zeit schweigend verhalten, weil ich zu den Themen nichts sagen kann, zu wenig Erfahrung.

Einige von Euch erinnern sich sicher an den kleinen Birnbaumschrank, der durch Ablaugen so kaputt war. Ein paar von Euch meinten, ich solle ihn wegwerfen. Das habe ich nicht getan. Ich habe ihn emsig abgeschliffen, die durch das Trocknen eingerissenen Kanten glatt gefräst und anschließend gewachst. Das Holz war nach dem Schleifen rosa-hell. Jetzt, behandelt mit Wachs ist es rötlich-braun geworden. Die alten Flecken sind alle weg.

Ich bin mir aber nicht sicher, ob das wirklich Birnbaum ist oder Kirsche. Das Holz ist lebhaft gemasert und eher hart. Schleift man es in die falsche Richtung, wird das sehr übel genommen, es rauht sich sofort auf. Es hat eine Weile gedauert, bis ich raus hatte, daß der Schwingschleifer da fehl am Platz war.

Könnt Ihr bitte noch mal einen Blick drauf werfen? Den Aufsatz könnt Ihr ignorieren, der ist aus Fichtenholz nachgebaut, weil mich die großen Löcher in der Deckplatte gestört hatten. Was meint Ihr? Ist das Birnbaum? Ich kann eigentlich alles außer Birne und Kirsche ausschließen, die anderen Hölzer passen von der Maserung/Struktur her nicht.

Vielen Dank für die vielen Ratschläge, die ich schon bekommen habe.

Gruß aus Berlin
Andreas


Re: Der Birnbaum mal wieder

Verfasst: Fr 5. Nov 2004, 11:33
von Jochen

Hallo Andreas,

sieht ausgezeichnet aus, Dein Schrank! Hast Dir eine Menge Mühe gemacht aber das hat sich gelohnt. Hast Du, wie Du mal geplant hattest, die Schnitzerei wirklich nachgeschnitten?
Welches Holz das ist kann ich Dir aber auch nicht sagen:-)

Grüsse!
J.

p.s.

Zitat aus dem Forum:

"Ansonsten: Möbel dieser Art bekommt man beim jedem besseren Trödler für wenig Geld, das Möbel in dem Zustand, in dem Du es uns zeigst, bedarf schon einer wichtigen Familiengeschichte um es Wert sein zu lassen, es nicht einfach zu entsorgen."

Immernoch der Meinung?:-)


Re: Der Birnbaum mal wieder

Verfasst: Fr 5. Nov 2004, 12:02
von Andreas

Hallo,

ich habe es ganz vorsichtig mit einem Dremel gemacht, dann geschwärzt und
anschließend geschliffen.

Welches Holz riecht denn so stark? Man kann den
Geruch nicht beschreiben, irgendwie chemisch-alt. Holzwürmer mochten das wohl nicht, sie haben ihn in Ruhe gelassen. Es ist extrem
widerspenstig und hart, aber es ist keine Eiche. Die Maserung ist
Nußbaum-ähnlich, aber Nußbaum ist es nicht, falsche Farbe. Danke für das
Lob, bin froh, daß ich ihn nicht weggegeben habe, ich glaube, daß er sehr
wertvoll ist, ein Antikfreak schätzte ihn auf 1865 - 1890 und wollte mir 800 Euro dafür zahlen, aber ich behalte ihn erst mal.

Grüße aus Berlin
Andreas


Re: Der Birnbaum mal wieder

Verfasst: Fr 5. Nov 2004, 16:28
von Walter Heil

Hallo Andreas,

das ist richtig schön geworden, nach dem Zustand vorher hätte ich das nicht geglaubt.

Beim Holz weiß ich nicht so recht, Kirsche glaub'ich weniger, aber Nussbaum käme durchaus in Frage. Dunkle Streifen gibt's bei beiden Holzarten. Dagegen hat Birne nichts gegen schleifen einzuwenden, Nuss ist da etwas störrischer, allerdings so wie Du das schilderst, habe ich's noch nicht gemerkt. Wenn's Dich interessiert, kann ich Dir Nuss- und Birne-proben schicken, dann kannst Du es vergleichen. Müsstest mir Deine Adresse per mail mitteilen.

Gruß, Walter


Re: Der Birnbaum mal wieder

Verfasst: Fr 5. Nov 2004, 17:00
von Andreas

Hallo,

die Maserung ist oben auf der Deckplatte nicht schwarz sondern rötlich auf leicht rosa angehauchtem Naturholz mit schwarzen Flecken. Ähnlich wie Wildkirsche aber auch wieder heller. Anders kann ich das nicht beschreiben. Das Holz hat einen sehr starken und strengen würzigen Geruch, wie ich ihn von keinem Holz kenne.

Ich werde es anhand der Holzproben analysieren und dann Bescheid geben, Adresse habe ich gemailt.

Mit Grüßen aus Berlin
Andreas




Re: Der Birnbaum mal wieder

Verfasst: Sa 6. Nov 2004, 15:22
von Joachim

Den Geruch würde ich vernachlässigen. Bei dem Alter kann man meiner Meinung nicht sagen woher die Gerüche stammen.
Ein Tipp zur Holzsorte:
Man verwendete und tut es noch Elsbeere als "Birnbaumersatz" Was allerdings kein ehrwürdiger Begriff ist. Elsbeere hat Teilweise einen Rotkern sieht aus wie gedämpfte Birne. Ist allerdings etwas härter und viel schwerer. Bei Drechslern ein sehr beliebtes Holz.

Joachim


Nachtrag: Der Birnbaum mal wieder

Verfasst: Sa 6. Nov 2004, 15:27
von Joachim

...Nußbaum hat grobe Poren! Birnbaum ist aalglatt. Eigentlich sollte niemand der sich mit Holz auskennt diese zwei verwechseln.
Ich habe mit in einem Möbelgeschäft Stühle angeschaut. Der Verkäufer beharrte drauf es seie Kirschbaum. Ich sagte ihm aber das ist Zwetschge. Markant durch die Violetten Streifen, deutlich erkennbar.


Re: Nachtrag: Der Birnbaum mal wieder

Verfasst: So 7. Nov 2004, 03:26
von Andreas

Hallo,

in diesem Fall verwendete man das Holz als Ebenholzersatz, wie man das früher oft gemacht hat, der Schrank war wohl mal schwarz, die Gravuren vergoldet.

Die Poren sind eher glatt. Den Geruch würde ich nicht vernachlässigen. Ihr wißt ja sicher, wie stark frisches Bienenwachs riecht. Der Geruch vom frischen Wachsen ist nach 2 Tagen schon wieder vom Holzgeruch übertüncht. Das ist aber kein Muffgeruch, wie oft bei alten Möbeln. Schade, daß wir kein Geruchs-Internet haben :)

Grüße von
Andreas