Re: Mit oder ohne Meistertitel ...
Verfasst: Do 4. Nov 2004, 20:49
[In Antwort auf #8407]
Die Diskussion kann noch über Tage weitergehen ohne , dass sie wirklich zu einem Ergebnis kommt. So lange nicht das komplette Wissen über ALLES was mit dem Meistertitel verbunden ist erlangt wurde, werden wie an anderer Stelle beschrieben, Äpfel mit Birnen oder umgekehrt miteinander verglichen. Und solange bleiben viele Argumente, bei aller Wertschätzung der Forumsteilnehmer, jedenfalls für mich, Stammtischparolen. Auch ich bin für eine schnellere und weitreichendere Liberalisierung im Handwerk. Aber bitte zu gleichen Bedingungen und die da heißt: Gewährleistung und Haftung. Natürlich werden die überwiegenden Arbeiten, manche kann man sogar Lehrlingen übertragen, von Gesellen ausgeführt. Sie haben es gelernt und können das auch.
Der Meister aber steht in der Verantwortung und haftet. Selbst dann, wenn er sich bei Ausführung der Arbeiten seiner Mitarbeiter in der Wüste aufgehalten hat. Es ist eine Mär, dass man seine Werke nicht verkaufen darf. Die gesetzlichen Voraussetzungen sind vorhanden. Man muß sich halt einlesen und sich nicht unbedingt auf das Wort desjenigen Beamten verlassen, dessen größter Feind der Antragsteller ist. Ebenso ist es eine Mär, dass man als Externer nicht zur Meisterprüfung zugelassen oder diese so schwer gemacht würde, dass man sie gar nicht bestehen kann. Die Prüfung findet zusammen mit den internen Prüflingen statt. Die Bedingungen sind dabei für beide Parteien gleich. Bei den Handwerkskammern Koblenz, Köln und München, so meine Erfahrungen, funktioniert das in jeder Hinsicht vorbildlich. Eine weitere Mär ist jene Behauptung, man könne sich ohne Meisterbrief im Handwerk nicht selbständig machen. Völliger Unfug. Ich muß lediglich ausreichende Berufserfahrung und / oder qualifiziertes Können vorzeigen können. Beides zu prüfen kann man, sollte man an einen wie o.a. beschriebenen Beamten gelangen, erzwingen. Auch hier mit aller Bescheidenheit den Rat sich einzulesen oder einen meiner ehemaligen Gesellen fragen. Der hat bis heute noch keinen Meisterbrief, führt aber seit über fünf Jahren erfolgreich einen Handwerksbetrieb. Obwohl er im Geschäftsleben ein unmittelbarer Konkurrent für mich ist hege ich ich keinen Groll auf ihn oder neide ihm seinen Erfolg. Im Gegenteil ich bin stolz auf ihn. Ich habe ihn ausgebildet, er hat gekämpft und etwas erreicht. Seine Auftragsbücher sind voll, die meinen auch und Sonntags spielen wir oft gegeneinander Fußball. Da aber kann ich ihm kaum Parole bieten. Also: Lernen, Einlesen, Anträge stellen und KÄMPFEN. Nebenbei bemerkt, seine Werke kann man auch als Kunst verkaufen da zieht kaum ein Gesetz oder eine Vorschrift. Nur dabei daran denken, die meisten Künstler kommen erst nach ihrem Tod zu Ehren und die Erben zu Geld.
Es braucht hier hier in Deutschland weder den Deutschen Michel, Napoleon, die Stempelmentalität, Ihre Wichtigkeit ( Wichtig kommt von Wichtel) oder ähnliches. Ich habe keine Probleme mit Nicht-Meistern. Konkurieren wie Überleben kann eh nur der, der Meister seines Faches ist und über einen gesunden und fairen Geschäftssinn verfügt. In Amerika wo scheinbar jeder mach kann was er will, ist auch nicht alles Gold was glänzt. Richtig beurteilen kann das aber auch der, der dort über längere Zeit gelebt und GEARBEITET hat. Fragt ihr mich, so wäre mir die Schweiz da MILLIONENFACH lieber.
In diesem Sinne alles Gute und Mut zur Lücke.
Bernd
(Der jetzt noch Arbeitsvorbereitungen für Morgen machen muß. Die Gesellen haben noch Termine -oder sagt man heute anders- in der Disco)
Die Diskussion kann noch über Tage weitergehen ohne , dass sie wirklich zu einem Ergebnis kommt. So lange nicht das komplette Wissen über ALLES was mit dem Meistertitel verbunden ist erlangt wurde, werden wie an anderer Stelle beschrieben, Äpfel mit Birnen oder umgekehrt miteinander verglichen. Und solange bleiben viele Argumente, bei aller Wertschätzung der Forumsteilnehmer, jedenfalls für mich, Stammtischparolen. Auch ich bin für eine schnellere und weitreichendere Liberalisierung im Handwerk. Aber bitte zu gleichen Bedingungen und die da heißt: Gewährleistung und Haftung. Natürlich werden die überwiegenden Arbeiten, manche kann man sogar Lehrlingen übertragen, von Gesellen ausgeführt. Sie haben es gelernt und können das auch.
Der Meister aber steht in der Verantwortung und haftet. Selbst dann, wenn er sich bei Ausführung der Arbeiten seiner Mitarbeiter in der Wüste aufgehalten hat. Es ist eine Mär, dass man seine Werke nicht verkaufen darf. Die gesetzlichen Voraussetzungen sind vorhanden. Man muß sich halt einlesen und sich nicht unbedingt auf das Wort desjenigen Beamten verlassen, dessen größter Feind der Antragsteller ist. Ebenso ist es eine Mär, dass man als Externer nicht zur Meisterprüfung zugelassen oder diese so schwer gemacht würde, dass man sie gar nicht bestehen kann. Die Prüfung findet zusammen mit den internen Prüflingen statt. Die Bedingungen sind dabei für beide Parteien gleich. Bei den Handwerkskammern Koblenz, Köln und München, so meine Erfahrungen, funktioniert das in jeder Hinsicht vorbildlich. Eine weitere Mär ist jene Behauptung, man könne sich ohne Meisterbrief im Handwerk nicht selbständig machen. Völliger Unfug. Ich muß lediglich ausreichende Berufserfahrung und / oder qualifiziertes Können vorzeigen können. Beides zu prüfen kann man, sollte man an einen wie o.a. beschriebenen Beamten gelangen, erzwingen. Auch hier mit aller Bescheidenheit den Rat sich einzulesen oder einen meiner ehemaligen Gesellen fragen. Der hat bis heute noch keinen Meisterbrief, führt aber seit über fünf Jahren erfolgreich einen Handwerksbetrieb. Obwohl er im Geschäftsleben ein unmittelbarer Konkurrent für mich ist hege ich ich keinen Groll auf ihn oder neide ihm seinen Erfolg. Im Gegenteil ich bin stolz auf ihn. Ich habe ihn ausgebildet, er hat gekämpft und etwas erreicht. Seine Auftragsbücher sind voll, die meinen auch und Sonntags spielen wir oft gegeneinander Fußball. Da aber kann ich ihm kaum Parole bieten. Also: Lernen, Einlesen, Anträge stellen und KÄMPFEN. Nebenbei bemerkt, seine Werke kann man auch als Kunst verkaufen da zieht kaum ein Gesetz oder eine Vorschrift. Nur dabei daran denken, die meisten Künstler kommen erst nach ihrem Tod zu Ehren und die Erben zu Geld.
Es braucht hier hier in Deutschland weder den Deutschen Michel, Napoleon, die Stempelmentalität, Ihre Wichtigkeit ( Wichtig kommt von Wichtel) oder ähnliches. Ich habe keine Probleme mit Nicht-Meistern. Konkurieren wie Überleben kann eh nur der, der Meister seines Faches ist und über einen gesunden und fairen Geschäftssinn verfügt. In Amerika wo scheinbar jeder mach kann was er will, ist auch nicht alles Gold was glänzt. Richtig beurteilen kann das aber auch der, der dort über längere Zeit gelebt und GEARBEITET hat. Fragt ihr mich, so wäre mir die Schweiz da MILLIONENFACH lieber.
In diesem Sinne alles Gute und Mut zur Lücke.
Bernd
(Der jetzt noch Arbeitsvorbereitungen für Morgen machen muß. Die Gesellen haben noch Termine -oder sagt man heute anders- in der Disco)