Seite 7 von 7

Re: Buchendübel am Bau - das sagt Thoma

Verfasst: Do 22. Dez 2016, 23:01
von Wolfgang Kueter

Hallo,

warum die sich jetzt für Buche entschieden haben weiß ich nicht.


Ich weiss es auch nicht, aber ich habe habe eine Erklärung, die mag zutreffen oder auch nicht:

- Buche ist das klassische Material für Holzdübel, weil es durch Feuchtigkeitsaufnahme (bspw. aus dem Leim) recht stark quillt, die Verbindungen also von selbst sehr fest werden. Buche quillt und schwindet stark, der Festklemmeffekt ist bei Buche größer als als bei den meisten anderen Holzarten.

- Thoma verwendet angeblich "staubtrockene" Buche für die Dübel, ob nun mit oder ohne Leim sei dahingestellt. Ich behaupte seine Mischung aus Wasser, Quark und Kalk, die er Gleitmittel nennt, ist sowas wie Caseinleim. Egal, diese staubtrockenen Buchendübel nehmen Feuchtigkeit aus dem Nadelholz (oder dem caseinleimartigen Gleitmittel) auf, quellen auf und halten so die Nadelholzschichten fest zusammen. Den Trick mit bspw. unterschiedlich feuchten Schlitzen und Zapfen wenden Tischler ja auch schon mal an. Wenn der Schlitz aus feuchterem Holz ist, wir er sich beim Trocknen zusammenziehen, ein sehr trockener Zapfen hingegen wird etwas aufquellen, auch diese Verbindung wird also durch die Angleichung der Holzfeuchten fester.

- Der Preis der Dübel dürfe kaum eine Rolle spielen, die Dübel kommen zu tausenden aus einem Automaten, ob da vorne Kiefer oder Buche reingesteckt wird, ist dem Automaten egal und so gravierend sind sind die Preisunterschiede für Buche und Kiefer nicht.

Wolfgang


Re: Buchendübel am Bau - das sagt Thoma

Verfasst: Fr 23. Dez 2016, 20:00
von MarkusB

Hallo Wolfgang,

ich vermute, dass du in allen Recht hast.
Ich meine mich sogar zu erinnern, dass Herr Thoma genau die Buchenholzeigenschaften erwähnt hat, die du beschrieben hast.

Viele Grüße

Markus


Re: Buchendübel am Bau - das sagt Thoma

Verfasst: Sa 24. Dez 2016, 08:41
von Michael Meyer
[In Antwort auf #146187]
Eine kleine Anmerkung zu langjährigen Garantien: sie sind nur dann etwas wert, wenn es die Firma in 50 Jahren auch noch gibt, und sie eine entsprechende Zahlungsfähigkeit besitzt. Die meisten Firmen sind längst davor schon aufgelöst.

LG
Michael


eine dumme Frage

Verfasst: Mo 26. Dez 2016, 18:28
von Michael Meyer
[In Antwort auf #146126]
Hier wird von unverleimtem Sperrholz geredet, das verstehe ich nicht. Sperrholz wird deshalb so bezeichnet, weil die einzelnen Lagen die Ausdehnung oder den Verzug sperren. Wenn diese Lagen nicht verleimt sind, wie soll das funktionieren?

LG
Michael


Re: eine dumme Frage

Verfasst: Mo 26. Dez 2016, 19:42
von Wolfgang Kueter

Hallo,

Hier wird von unverleimtem Sperrholz geredet, das verstehe ich nicht. Sperrholz wird deshalb so bezeichnet, weil die einzelnen Lagen die Ausdehnung oder den Verzug sperren. Wenn diese Lagen nicht verleimt sind, wie soll das funktionieren?


Ich habe den Begriff gewählt, weil mir nichts Passenderes eingefallen ist. Der Wandaufbau besteht aus kreuzweisen Lagen Vollholz, manchmal gibt es wohl auch diagonale Lagen Zusammengehalten wird das ganze durch jede Menge Holzdübel (Abstand vielleicht 25 cm oder so). Das ist ein Aufbau, wie bei einer Multiplexplatte allerdings aus dickeren Lagen aber ohne Leim, ich finde die Bezeichnung nicht unpassend.

Wolfgang



Re: eine dumme Frage

Verfasst: Do 29. Dez 2016, 17:25
von Michael Meyer

Hallo Wolfgang,

danke für die Erklärung. Sperrholz ist das ganz sicher nicht. Es handelt sich wohl um konstruktive Maßnahmen, sowohl um das Holz zu verbinden als auch um die Ausdehnung des Holzes im Sinne der Konstruktion zu beeinflussen. Konstruktive Maßnahmen zur Holzverbindung werden in der Literatur zur Möbel- und Bautischlerei ausführlich behandelt, da kann man gerade in älteren Büchern sehr interessantes lesen. Bevor es moderne (verleimte) Plattenwerkstoffe gab, war die Verbindung und die Ausdehnung ein sehr wichtiges Thema.

LG
Michael


Re: eine dumme Frage

Verfasst: Do 29. Dez 2016, 17:50
von Wolfgang L.

Hallo Michael,

wenn man Sperrholz als Plattenwerkstoff aus mehreren kreuzweise miteinander verleimten Lagen Holz definiert, dann nicht.
Wenn man aber eine genügend große Anzahl an Dübel verwendet, die eine ausreichend schubsteife Verbindung der einzelnen Lagen sicherstellen, nähern sich die Eigenschaften zunehmend denen von flächig verleimten Platten an.


Re: eine dumme Frage

Verfasst: Do 29. Dez 2016, 17:59
von Michael Meyer

Hallo Wolfgang,

das mag alles zutreffen, aber was Sperrholz ist, ist eindeutig definiert.

LG
Michael