Holz und seine Eigenschaften

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Wolfgang Kueter
Beiträge: 532
Registriert: Mi 26. Jul 2017, 12:16

Re: Buchendübel am Bau - das sagt Thoma

Beitrag von Wolfgang Kueter »


Hallo,

warum die sich jetzt für Buche entschieden haben weiß ich nicht.


Ich weiss es auch nicht, aber ich habe habe eine Erklärung, die mag zutreffen oder auch nicht:

- Buche ist das klassische Material für Holzdübel, weil es durch Feuchtigkeitsaufnahme (bspw. aus dem Leim) recht stark quillt, die Verbindungen also von selbst sehr fest werden. Buche quillt und schwindet stark, der Festklemmeffekt ist bei Buche größer als als bei den meisten anderen Holzarten.

- Thoma verwendet angeblich "staubtrockene" Buche für die Dübel, ob nun mit oder ohne Leim sei dahingestellt. Ich behaupte seine Mischung aus Wasser, Quark und Kalk, die er Gleitmittel nennt, ist sowas wie Caseinleim. Egal, diese staubtrockenen Buchendübel nehmen Feuchtigkeit aus dem Nadelholz (oder dem caseinleimartigen Gleitmittel) auf, quellen auf und halten so die Nadelholzschichten fest zusammen. Den Trick mit bspw. unterschiedlich feuchten Schlitzen und Zapfen wenden Tischler ja auch schon mal an. Wenn der Schlitz aus feuchterem Holz ist, wir er sich beim Trocknen zusammenziehen, ein sehr trockener Zapfen hingegen wird etwas aufquellen, auch diese Verbindung wird also durch die Angleichung der Holzfeuchten fester.

- Der Preis der Dübel dürfe kaum eine Rolle spielen, die Dübel kommen zu tausenden aus einem Automaten, ob da vorne Kiefer oder Buche reingesteckt wird, ist dem Automaten egal und so gravierend sind sind die Preisunterschiede für Buche und Kiefer nicht.

Wolfgang

MarkusB
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Registriert: Mo 15. Mär 2021, 07:21

Re: Buchendübel am Bau - das sagt Thoma

Beitrag von MarkusB »


Hallo Wolfgang,

ich vermute, dass du in allen Recht hast.
Ich meine mich sogar zu erinnern, dass Herr Thoma genau die Buchenholzeigenschaften erwähnt hat, die du beschrieben hast.

Viele Grüße

Markus

Michael Meyer
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Registriert: Sa 12. Nov 2016, 20:26

Re: Buchendübel am Bau - das sagt Thoma

Beitrag von Michael Meyer »

[In Antwort auf #146187]
Eine kleine Anmerkung zu langjährigen Garantien: sie sind nur dann etwas wert, wenn es die Firma in 50 Jahren auch noch gibt, und sie eine entsprechende Zahlungsfähigkeit besitzt. Die meisten Firmen sind längst davor schon aufgelöst.

LG
Michael

Michael Meyer
Beiträge: 408
Registriert: Sa 12. Nov 2016, 20:26

eine dumme Frage

Beitrag von Michael Meyer »

[In Antwort auf #146126]
Hier wird von unverleimtem Sperrholz geredet, das verstehe ich nicht. Sperrholz wird deshalb so bezeichnet, weil die einzelnen Lagen die Ausdehnung oder den Verzug sperren. Wenn diese Lagen nicht verleimt sind, wie soll das funktionieren?

LG
Michael

Wolfgang Kueter
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Registriert: Mi 26. Jul 2017, 12:16

Re: eine dumme Frage

Beitrag von Wolfgang Kueter »


Hallo,

Hier wird von unverleimtem Sperrholz geredet, das verstehe ich nicht. Sperrholz wird deshalb so bezeichnet, weil die einzelnen Lagen die Ausdehnung oder den Verzug sperren. Wenn diese Lagen nicht verleimt sind, wie soll das funktionieren?


Ich habe den Begriff gewählt, weil mir nichts Passenderes eingefallen ist. Der Wandaufbau besteht aus kreuzweisen Lagen Vollholz, manchmal gibt es wohl auch diagonale Lagen Zusammengehalten wird das ganze durch jede Menge Holzdübel (Abstand vielleicht 25 cm oder so). Das ist ein Aufbau, wie bei einer Multiplexplatte allerdings aus dickeren Lagen aber ohne Leim, ich finde die Bezeichnung nicht unpassend.

Wolfgang


Michael Meyer
Beiträge: 408
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Re: eine dumme Frage

Beitrag von Michael Meyer »


Hallo Wolfgang,

danke für die Erklärung. Sperrholz ist das ganz sicher nicht. Es handelt sich wohl um konstruktive Maßnahmen, sowohl um das Holz zu verbinden als auch um die Ausdehnung des Holzes im Sinne der Konstruktion zu beeinflussen. Konstruktive Maßnahmen zur Holzverbindung werden in der Literatur zur Möbel- und Bautischlerei ausführlich behandelt, da kann man gerade in älteren Büchern sehr interessantes lesen. Bevor es moderne (verleimte) Plattenwerkstoffe gab, war die Verbindung und die Ausdehnung ein sehr wichtiges Thema.

LG
Michael

Wolfgang L.
Beiträge: 111
Registriert: Mi 14. Mär 2018, 16:15

Re: eine dumme Frage

Beitrag von Wolfgang L. »


Hallo Michael,

wenn man Sperrholz als Plattenwerkstoff aus mehreren kreuzweise miteinander verleimten Lagen Holz definiert, dann nicht.
Wenn man aber eine genügend große Anzahl an Dübel verwendet, die eine ausreichend schubsteife Verbindung der einzelnen Lagen sicherstellen, nähern sich die Eigenschaften zunehmend denen von flächig verleimten Platten an.

Michael Meyer
Beiträge: 408
Registriert: Sa 12. Nov 2016, 20:26

Re: eine dumme Frage

Beitrag von Michael Meyer »


Hallo Wolfgang,

das mag alles zutreffen, aber was Sperrholz ist, ist eindeutig definiert.

LG
Michael

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