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Re: Ständerbohrmaschine

Verfasst: Do 28. Jul 2005, 19:42
von Dietrich

Hallo Volker,

besser kann man es nicht beschreiben, danke!!!

Übrigens, unterscheiden sich die 3 (fast) baugleichen Brüder von Flott, Metabo und Kräku in der Ausladung:
Flott=185mm
Metabo=205mm
Kräku=240mm

Ob es nun das Urgestein von Flott sein soll, mit der geringeren Ausladung, oder ob man die mittlere Ausladung in tannengrün ordert, oder die preiswerte Variante mit der Riesenausladung vom Newcomer, bleibt jedem selbst überlassen:-)))

Gruß Dietrich

PS: natürlich spielen auch Emotionen mit, sonst gäbe es auch dieses Forum nicht.


Re: Ständerbohrmaschine

Verfasst: Do 28. Jul 2005, 20:04
von t.ost

Hallo Volker

Das passiert nun mal wenn man die "Beste" Maschine
in der jeweiligen Kategorie bestaunt,bewundertund dann
auch noch benutzt.

Bei so etwas einen vernuenftigen Mittelweg zwischen
Bedarf ubd unbedingt "Haben wollen"zu Finden ist
sehr Schwer wenn nicht unmoeglich.

Mir geht es jedenfalls so.

Bei meiner Standbohrmaschine Ein Uraltgeraet in Hammerschlag
aus dem Hause "Tannengruen ExpertBaureihe" war es so =Gesehen und gekauft.
Diese Standbohrmaschine wird zwar nur gelegentlich von mir
benutzt aber Ich moechte Sie nicht mehr missen.

ps Diese Mschine wurde glaub Ich noch von Rockwell gebaut.

an alle man Aergert sich hinterher nur ueber einen Fehlkauf
nicht ueber eine qualitativ sehr hochwertige Maschine.
Es freut Einen das Geraet,den Preis den man dafuer bezahlt
ist hinterher "nicht mehr Wichtig"

Gruss an Alle
Thomas


Re: Ständerbohrmaschine

Verfasst: Do 28. Jul 2005, 20:45
von Timo
[In Antwort auf #15996]
Hallo,

zu der Drehzahlbandgeschichte, wenn es sich bei der Verstellung um ein mechanisches Getriebe handelt kann ich mir nicht vorstellen, das man es nicht auch für kleinere drehzahlen hätte auslegen können. Dann werden halt die Riemenscheiben größer und alles wird teurer (je nach getriebebauart, bin da nicht der fachmann). Ein weiterer Grund dafür, das das Getriebe teurer wird ist das höhere Drehmoment.

Ich (als Leistungselektroniker..) würde eine Maschine mit einem groß dimensionierten Asynchronmotor wählen und mit Frequenzumrichter betreiben. Drehmoment satt, stufenlose verstellung der drehzahl bis auf null. :) Kein gefummel mit riemen o.ä... Bei einer so konzipierten Maschine kann das Getriebe gleich weggelassen werden.

Gruß
Timo


Re: Ständerbohrmaschine

Verfasst: Do 28. Jul 2005, 22:38
von Bernhard

Thomas,

super beschrieben, ich bin das beste Beispiel für den Fehlkauf einer Interkrenn.....

@ Dietrich

richtig! ich schätze es ist relativ schwierig, eine Regelung von 200 bis 4000 Touren stufenlos hinzubekommen. Bestes Beispiel ist die Alzstar 40 160 - 2250 Touren (die allerdings richtig stufenlos)

@ Christian

die Geräuschentwicklung war für mich nicht das entscheidende Merkmal. Die Vorteile habe ich aufgezählt und das Geräusch (besser nichtgeräusch) habe ich nie genannt. Aber ich genieße es, wie die Sahne auf dem Schlagoberst (oder so ähnlich)

Gruß
Bernhard


Re: Ständerbohrmaschine

Verfasst: Fr 29. Jul 2005, 14:54
von Volker Hansen
[In Antwort auf #16027]
moin,*Opfer einer Rationalitätsfiktion* das ist zuviel für einen wie mich, der 90% des Tages Plattdeutsch spricht! Dor mut ik eerst maal nalkieken wat dat to bedün hätt :-)

Schöön Daach noch Volker


Re: Ständerbohrmaschine

Verfasst: Fr 29. Jul 2005, 15:03
von Volker Hansen
[In Antwort auf #16030]
Hallo Thomas, genau darau beruht die Unzufriedenheit, da Kaufe ich das billigere Modell, statt noch ein paar Monate zu sparen um das Beste zu kaufen um mich Jahrelang darüber zu Ärgern.
D. bitte weglesen: ist mit z.B. mit meiner Metabo 1693 passiert, anstelle zu warten un mit eine Hammer Expert zu kaufen.

Viele Grüße Volker

PS:
Unser Freund Edi hat das im Werkzeugforum in dem Sargbeitrag sehr gut getroffen: Ein Leben in Ikea, die Kiste aus bester Kerneiche


Plattdeutsch & Soziologie

Verfasst: Di 2. Aug 2005, 21:35
von Christian Aufreiter

Hallo, Volker,

einem Soziologen (falls hier einer anwesend ist, möge er sich bitte zu erkennen geben) wird meine „Erklärung“ wahrscheinlich nicht genügen, aber bevor ich aus irgendeinem schlauchen Buch eine Definition wiedergebe, die ich selbst nicht verstehe, werde ich ein paar Beispiele anführen.
Ausgegangen wird davon, dass der Mensch permanent Entscheidungen fällen muss, in denen er eigentlich stets nach rationalen Kriterien abwägt, um seinen persönlichen Nutzen zu maximieren. Abgesehen davon, dass es noch alternative Menschenbild gibt, ist es in einer komplexen, modernen Gesellschaft einfach unmöglich, tatsächlich immer rational zu überlegen und zu handeln. An die Stelle von echten, rationalen Entscheidungen treten teilweise Rationalitätsfiktionen.

1)
Um sich fit zu halten und die Gesundheit zu fördern, entschließt sich jemand beispielsweise dazu, regelmäßig zu laufen, was in unserer Gesellschaft als „gut“, „vernünftig“ – eben als rationale Entscheidung gilt. Bei näherer Betrachtung stellt sich aber heraus, dass es mit der Rationalität dieses Entschlusses gar nicht so weit her sein muss. Vielleicht wären andere Maßnahmen in diesem konkreten Fall wesentlich sinnvoller und effizienter, um die Lebensweise gesünder zu gestalten. Oder möglicherweise ist diese Person ohnedies in sehr guter gesundheitlicher Kondition, sodass es erheblich besser wäre, sich anderen Dingen (Familie, Karriere, ...) zu widmen.

Etwas überspitzt (?):
2)
Jemand verliert – womöglich aus eigenem Verschulden – seinen Arbeitsplatz, präsentiert dieses „Ereignis“ (kombiniert mit dem eigenen Einfluss) im Nachhinein sich und anderen als rational. Z. B.: „Eigentlich passt mir das ganz gut, dass ich diese Arbeit jetzt endlich los bin. Dort konnte ich mich sowieso nicht richtig entfalten, ich wollte schon lange etwas anderes machen.“

Um wieder zum eigentlichen Thema des Forums zurückzukehren:
3)
Ein Hobbywerker möchte sich eine Tischbohrmaschine kaufen. Er entschließt sich, ohne lange zu untersuchen, welche Maschine für seinen Zweck am besten eignet ist, für eine UV, da diese unter seinen Kollegen als sehr gute Maschine gilt, womit diese Entscheidung vordergründig rational anmutet.
Damit wäre der „Tatbestand“ Rationalitätsfiktion wohl schon erfüllt, aber es kommt noch schlimmer:
Besagter Heimwerker will etliche 18 mm Löcher in Edelstahl bohren, seine Maschine läuft aber so schnell, dass diese Arbeit mehr schlecht als recht bewerkstelligt werden kann. Aber anstatt sich einzugestehen, dass diese Tischbohrmaschine für ihn nicht die richtige Wahl war, sucht unser imaginärer Kollege nun nach Argument, die den Erwerb der TBM als rationale Entscheidung erscheinen lässt. Z. B.: „Meine Maschine läuft so ruhig und leise, wer mit einer lauteren arbeitet, bringt sich langfristig um ...“

Ähnlichkeiten mit Personen in diesem Forum sind NICHT BEABSICHTIGT! Bernhard, ich habe nicht dich gemeint!
Wem es ein Bedürfnis ist, der möge sich dieses Beispiel mit einer XY Tischbohrmaschine und der „fehlenden“ Höhenverstellung des Bohrkopfes vor Augen führen!

Ich erhebe keinen Anspruch auf wissenschaftliche Korrektheit!

Herzliche Grüße

Christian



Re: Plattdeutsch & Soziologie

Verfasst: Mi 3. Aug 2005, 09:41
von Volker Hansen

Hallo Christian... :-) und Danke für die umfassende Erklärung!

Viele Grüße Volker




Re: Soziologie oder Psychologie

Verfasst: Mi 3. Aug 2005, 17:35
von Walter Heil

Hallo Christian,

wenn Du Dich und Deine Umgebung genauer beobachtest, dann wirst Du feststellen, dass praktisch alle Entscheidungen, die jemand trifft, "aus dem Bauch" herauskommen und anschließend intellektuell begründet werden. Dabei ist die Entscheidung meist umso bauchlastiger, je ausführlicher sie mit der "Vernunft" begründet wird. Schau Dir die Automobilwerbung an: ausschließlich Appelle ans Gefühl (Fahrspaß, Prestige, Freiheit u. s. w.), aber keinerlei Informationen über einen Nutzen. Und trotzdem wissen die Herrschaften, wie man dem Käufer zigtausend Teuro abluchst. Warum sollten also die Teilnehmer dieses Forums eine Ausnahme machen, wo doch oft genug Gefühle im Zusammenhang mit dem Besitz oder Erwerb von Maschinen und Werkzeug geäußert werden?

Gruß, Walter


Re: Soziologie oder Psychologie

Verfasst: Mi 3. Aug 2005, 19:12
von Christian Aufreiter

Hallo, Walter,

eigentlich habe ich nicht vor, tiefer in die Sphären der Soziologie vorzudringen. Aber soviel sei noch erwähnt:
Meinen Informationen nach unterscheidet man in der Soziologie zwischen vier Menschenbildern:
- homo sociologicus
- homo oeconomicus
- emotional man
- Identitätsbehaupter
Wenn man seine Mitmenschen und sich selbst kritisch beäugt, wird man mit höchster Wahrscheinlichkeit feststellen, dass es keinen dieser Idealtypen in Natura gibt, sondern dass ausschließlich "Mischformen" existieren. Insofern wäre ich mit Äußerungen wie Praktisch alle Entscheidungen, die jemand trifft, "kommen aus dem Bauch heraus" und werden anschließend intellektuell begründet. etwas vorsichtiger.
Dass Werbung oftmals gezielt auf die "Bauchebene" ausgerichtet ist, stimmt sicher. Aber daraus würde ich noch nicht schließen, dass sich das menschliche Handeln fast ausschließlich an diesem Aspekt orientiert.

Wer sich seine Werkzeuge aus welchem Grund kauft, ist mir relativ egal. Aber manchmal schadet es gar nicht, sich einzugestehen, dass man ein Produkt erwirbt, weil es einem "einfach nur gefällt". Im Gegenteil, dieser Schritt kann meines Erachtens sogar in noch höherer Befriedigung und Freude über den Besitz ausarten.

Herzliche Grüße

Christian