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Re: Werkzeugschrank, Zwischenstand *MIT BILD*

Verfasst: Mo 16. Sep 2013, 21:54
von Christoph Meyer

Einige Bilder sind verloren gegangen, hier die zwei die Fehlenden






Schubladen bauen *MIT BILD*

Verfasst: So 6. Okt 2013, 10:09
von Christoph Meyer
[In Antwort auf #134254]
Hallo,

gestern ging es mit dem Bau von Schubladen für den Werkzeugschrank weiter. Alles in reiner Handarbeit, es dauert doch immer länger als gedacht, ich habe mal wieder die Zeit unterschätzt.

- Hirnholzseiten rechtwinkelig bestoßen.
- Höhe der Seiten mit dem Hobel anpassen
- Ablängen
- mit dem Shooting Board die parallelen Seiten auf exakt gleiche Länge bringen
- Ausrichten der Schubladenteile
- Hobeln der Nuten für den Boden
- anreißen der Schwalben
- anreißen der Zinken anhand der freigelegten Schwalben
- Rückseite kürzen, die Nut dient dafür als Führung, um den Boden nachträglich einschieben zu können.
- Schublade zusammenbauen, Stichmass prüfen. Passt.

Die Schublade sitzt noch etwas zu stramm mit den Auszugsschienen im Schrank, das kann man leicht anpassen in dem man von den Seiten ein paar Hobelstriche abnimmt.

Fehlen noch 12 kleine Schubladen. Wenn die alle gebaut sind werden die Auszugsschienen verschraubt und die Schubladendoppel angepasst.

Bestoßen auf dem Shooting Board
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richtige Seitenhöhe anreißen
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Man kann von der Kiefer richtig dicke Späne abnehmen.
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Ablängen mit etwas Übermass für das Shooting Board
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Kontrolle der Länge
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Ausrichten der Seitenteile, bei Bernhard liest man immer "inside of the three ist outside of the drawer"
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6mm Nut Hobel
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Anreißen der Schwalben, die Nut sollte durch die Schwalben laufen.
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Übertragen der Zinken anhand der Schwalben
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Innenseite der Verbindung anfasen damit es besser zusammenpasst
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Passt gut zusammen
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das hintere Teil der Schublade wird um die Nut gekürzt.
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Stichmass prüfen
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Der Sperrholzboden musste angefast werden, da der eher 6,5 als 6mm hat.
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Die Schublade passt in den Schrank
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Jetzt fehlen noch 12 Schubladen, hmpf.

Viele Grüße
Christoph




Re: Schubladen bauen

Verfasst: So 6. Okt 2013, 14:56
von Bernhard

"inside of the three ist outside of the drawer"


Hallo Christoph,

hierbei mußte ich zwei mal schmunzeln, einmal der Freud "ich hoffe, den hast Du nicht bei mir kopiert" und zum Zweiten, dieser Spruch ist mir auch in Fleisch und Blut übergegangen.
Zum Ablängen, wenn Du das einfach so auf die Schnelle gemacht hast, ist das OK. Ansonsten würde ich einmal einen Benchhook probieren. Frank Klaus benutzt den Flipbenchhook, damit habe ich mir gleich in die hintere Zange gesägt, seitdem ist der bei mir out. Oder einen normalen Benchhook a la shooting board.

Die Zinken sehen recht gut aus und mit der Zeit wird es schneller gehen.

Viele Grüße
Bernhard



Re: Schubladen bauen

Verfasst: So 6. Okt 2013, 17:46
von Konrad Holzkopp

guude,

kleiner ungefragter besserwisserischer tip:
die bodennut sollte in einer schwalbe verlaufen.
am hinterstück bildet sich dann kein loch,da
die nut abgeschnitten wird, vorne wird
klassisch halbverdeckt gezinkt oder aufgedoppelt.
dann ist das nutende vorne verdeckt.
bei offener zinkung das ende ausleimen.

gut holz! J.


Re: Schubladen bauen

Verfasst: So 6. Okt 2013, 18:16
von Pedder

Hallo Justus,

nach meinem Eindruck sollen da noch Fronten vor. Da lohnt sich wohl weder die Mühe des Ausleimens noch halbverdeckte Zinke, oder?

Liebe Grüße
Pedder


Re: Schubladen bauen

Verfasst: So 6. Okt 2013, 19:36
von Wolfgang_P
[In Antwort auf #135837]
Hallo Christoph

Das sieht alles ziemlich gut aus - und eine schöne Auswahl an Werkzeugen liegt bei Dir auf der Bank! Gerade Weichholz Verzinkungen finde ich schwieriger, da man sehr leicht Dellen in die Kanten der Schwalben und Ziken drückt. Bei Dir ist davon aber nichts zu sehen. Ich bin schon sehr gespannt auf Deinen fertigen Schrank.

Viele Grüße

Wolfgang


Re: Schubladen bauen

Verfasst: So 6. Okt 2013, 19:47
von Johannes M
[In Antwort auf #135837]
Hallo Christoph,

schöne Dokumentation. Allerdings bin ich der Meinung, daß die Schwalben und Zinken vorne und hinten an der Schublade unterschiedlich ausgeführt werden sollten. Ich habe es so gelernt, daß an der hinteren Verbindung oben und unten je eine halbe Schwalbe sein soll. Das Hinterstück wird direkt schmäler zugeschnitten, meist so, daß das Hinterstück ein paar mm niedriger endet, als die Seiten. Dieses Vorgehen hat den Vorteil, daß bei klassischer Schubkastenführung, die Seitenteile an der Kippleiste entlang gleiten und nicht das Querholz des Hinterstücks.

Es grüßt Johannes


Anmerkungen

Verfasst: So 6. Okt 2013, 22:33
von Christoph Meyer

Hallo,

vielen Dank für eure Beiträge, ein paar Antworten,

@Bernhard
Da habe ich heute morgen wohl zu schnell in die Tasten getippt. Ich meine natürlich den Baum (tree) und nicht die Zahl, und ein "t" ist da auch noch zu viel in dem Satz.
Der Spruch ist sehr gut und leicht zu merken. Danke für deinen Blog wo der Spruch öfter zu lesen ist.
Anstelle eines Benchhook habe ich heute einfach die Rückseite des Shooting Boards benutzt um 48 Teile abzulängen. Das geht sehr schnell. Man kann in der rechten Hand dauerhaft die Säge halten und mit der linken Hand ein neues Teil nehmen oder festhalten.
Das Anreißen und Sägen der Schwalben geht mit mehr Übung wirklich viel leichter von der Hand.

@Justus
Ich glaube du meinst die Hinterseite mit der Bodennut in der Schwalbe, wird getestet. An der vorderen Seite läuft die Nut ja in eine Schwalbe. Es gibt noch einen Schubladendoppel aus Esche. Die wollte ich aber erst zuschneiden wenn alle Schubladen fertig auf den Auszugsschienen laufen.

@Wolfgang
Die Werkzeuge sollen alle in dem Schrank Platz finden, ich werde dann Fotos von dem fertigen Schrank einstellen. Mir persönlich gefällt das Zinken von Hartholz auch besser, aber bei der Anzahl der Schubladen bin ich froh das es Kiefer ist, es geht einfach zügiger.

@Johannes
Ich habe das leider nicht gelernt und bringe mir das Ganze autodidaktisch bei, daher bin ich für den Tipp dankbar. Justus hatte das auch schon angedeutet. Ich werde versuchen die Anmerkung bei den nächsten Schubladen umzusetzen. Mal sehen ob der Spannagel dazu noch ein paar Bilder hergibt.

Viele Grüße

Christoph


Re: Anmerkungen

Verfasst: Mo 7. Okt 2013, 22:53
von Wolfgang Jordan

Hallo Christoph,

ich finde dein Projekt auch ziemlich beeindruckend. Bei der letzten Schublade wirst du sicher so viel Routine bekommen haben, dass du dich wundern wirst, dass das schon die letzte ist.

Zu deinen Hilfsmitteln möchte ich noch anmerken, dass es für das "shooting board" auch ein schönes deutsches Wort gibt, nämlich Stoßlade. Das darf man auch dann schreiben, wenn man sie mit Hobeln aus dem angelsächsischen Sprachraum benutzt;-) Bei dem "bench hook" hatte ich mehr Probleme mit der Übersetzung. Aber Günther Heine kam zu Hilfe und erklärt auch gleich warum. Dieses Hilfsmittel ist nämlich bei uns unverständlicherweise nicht sehr bekannt gewesen. Heine übersetzt es mit "Sägelade", und da stimme ich mit ihm überein:
http://books.google.de/books?id=4u-eSBRj6KMC&pg=PA40

Gruß, Wolfgang


Re: Anmerkungen

Verfasst: Di 8. Okt 2013, 19:45
von Bernhard

Mir persönlich gefällt das Zinken von Hartholz auch besser, aber bei der Anzahl der Schubladen bin ich froh das es Kiefer ist, es geht einfach zügiger.


Hallo Christoph,

es sei denn, es kommt ein Ast. Dann wird die Kiefer fast unbezwingbar.

Grundsätzlich ist die Mischung aus Hartholz (für die Front) und Weichholz (für die Seiten) optimal. Der Grund ist, man kann sehr "knapp" sägen und die Zinken des Hartholzes komprimieren die Schwalben des Weichholz. Zudem gibt es einen schönen Kontrast. Ich lege einmal einen Link zu Rob Cosman bei, der erklärt das viel besser als ich. http://www.youtube.com/watch?v=RFQ-nHNaxJg

bringe mir das Ganze autodidaktisch bei, daher bin ich für den Tipp dankbar


Die beste Anleitung zum Schubladenbau hat meiner Meinung nach David Charlesworth geschrieben (und gezeichnet). Der hintere Abschluß endet unten bei dem Boden der Schublade und oben ca. 5 mm unter den Seiten. Dadurch kann die Luft beim Einschieben der passgenau gearbeiteten Schublade entweichen. Dies ist bei Deinem Schrank nicht nötig, da Du zweckmäßigerweise auf Gleitschienen setzt.

Hallo Wolfgang,

Danke für die deutsche Übersetzung. Gelegentlich fallen mir auch nur die englischen Begriffe ein und dann suche ich krampfhaft nach der Übersetzung. Die "Sägelade" hätte mir jetzt gefehlt.

Viele Grüße und gutes Gelingen
Bernhard