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Leider ist das nicht so einfach
Verfasst: Mi 9. Feb 2005, 15:44
von Friedrich Kollenrott
Hallo Marc und die anderen,
ich will mal schnell die Punkte abarbeiten.
Zum "Verrutschen des Messers" bei den LN- Hobeln mit der Primitiv- Eisenverstellung wie sie der 62 hat:
Das ist leider nicht so wie von Euch vorgeschlagen zu beheben. Das Eisen hat dort, wo die Einstellschraube ist, unten eine kurze Quernut (Rille). In diese Nut greift ein Bund an der Mutter (ein vorstehender Ring) ein, der überträgt die Bewegung. Wenn ich nun das Eisen verstelle, schiebt dieser Bund das Eisen nicht nur vor- oder rückwärts, sondern infolge der Reibung unvermeidlich auch zur Seite.
Die beiden Schräubchen (Madenschrauben, korrekt: Stiftschrauben), die das Eisen bei Veritas unten seitlich fixieren, sorgen dafür, das es sich bei Querverstellung wirklich da unten dreht. Das ist wirklich sehr nützlich und wirksam, wäre auch nachrüstbar, beseitigt aber den oben beschriebenen Fehler leider nicht.
Zum Verítas- Griff: Der ist gewöhnungsbedürftig durch seine Form (brettartig lang in Längsrichtung des Hobels) und den rel. steilen Winkel. Beides lässt sich nur minimal ändern (ich hätte da sonst auch keine Hemmungen, darin stecken nämlich zwei parallele Stangen mit denen er auf das Bett gespannt ist (nicht eine wie bei LN). Vielleicht ändere ich mal die Befestigung, aber das macht schon Probleme wegen der exotischen Gewinde.
Zur Standzeit der Eisen: ich habe das auch gelesen, dass Veritas- Eisen keine so hohe Standzeit haben sollen (30 % weniger, hiess es, oder?). Wäre eine wichtige Aussage, ja. Ich habe Veritas, Lie Nielsen, diverse alte Stanleys und ein modernes japanisches Zweischichteneisen. Ich wäre überhaupt nicht in der Lage, eine vergleichende Angabe zu machen. Dazu müsste man das gleiche Holz mit gleicher Spandicke (mit verschiedenen Hobeln/ Hobeleisen), und dann auch noch gleiche Schneidengeometrie, bearbeiten. Wie soll man das als normaler Benutzer können? Das Einzige, was mir auffällt, ist eine relativ große Härte der Veritas- Eisen (beim Schärfen zu spüren). Ansonsten: Eigentlich kann ich nichts Fundiertes dazu sagen.
Friedrich
Re: Aber evtl. kann man...
Verfasst: Mi 9. Feb 2005, 18:15
von Marc Waldbillig
anders ein wenig Abhilfe schaffen
Friedrich und die Anderen,
Ich hab mir das jetzt angeschaut bei meinem #60 1/2, dessen Eiseneinstellung auch nach diesem Prinzip funktioniert. Ich geb dir Recht mit der Reibung, die dann das Eisen nach links oder rechts schiebt, je nachdem ob man das Eisen raus- oder reindreht. Diese Reibung kann man ein wenig minimieren, indem man das Feststellrad (spinwheel)nicht zu fest stellt. Ich hab das eben getan und das Eisen stand, nachdem ich es 5mal ein- und ausgedreht habe, immer noch gerade. Soweit man das mit dem Auge überprüfen kann. Das Ganze funktioniert nach dem Trial and Error Prinzip und man braucht ein wenig um die richtige Feststellung herauszufinden, die dann auch noch gewährt, dass das Eisen feststeht.
Was nichts nützt: den Bund und die Quernut wachsen. Das hab ich eben versucht.
Meine Methode: Häufiges Überprüfen des Eisens an der Sohle. Evtl. Eisenstellung korrigieren, indem ich das Feststellrad leicht löse, Eisen zurechtrücke und wieder fest stelle.
Zur Standzeit der Eisen: Ich hatte auch mehr an einen unverbindlichen Erfahrungswert gedacht, der das bestätigt, was in diesem Forum gesagt wurde oder widerlegt. Ich glaube nämlich nicht, dass das ein objektives Testesultat war. Nichts für ungut Friedrich. Ich glaube jeder von uns hat genug zu tun und soll sich nicht noch mit normierten Tests rumplagen.
Gruß, Marc
Ja, so seh ich das auch !
Verfasst: Mi 9. Feb 2005, 19:46
von Friedrich Kollenrott
Danke, Marc.
Zu den Eisen nochmal: Mein Eindruck ist wirklich, dass sowohl die Eisen von Lie- Nielsen als auch die von Veritas gute Eisen sind, dass es dazwischen keinen signifikanten Unterschied gibt, der vom Kauf eines der beiden Fabrikate abraten ließe. (Natürlich kann es sein, dass ein Unterschied wissenschaftlich feststellbar wäre). Und dass sich auch alte Stanley- Eisen nicht verstecken müssen. Es gibt halt keine Wunder, und viele Mütter haben hübsche Töchter.
Friedrich
Re: Auch Schubladen mit Knochenleim?
Verfasst: Do 10. Feb 2005, 09:24
von Christoph Roßdeutscher
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In Antwort auf #105093]
Hallo Berthold,
1. Christofs Idee mit dem Heizlüfter ist gut und von mir in meiner augenblicklich 2-10 Grad "warmen" Werkstatt erprobt!
2. Leim dünner machen, denn eine schlechte Verbindung rettet kein Leim und wer mit Heißleim arbeitet, hat beim Abbinden Zeit! Auch das praktiziere ich regelmäßig und meine Schubladen (5) halten alle! ABER!! Meine Schubladen werden höchstens 10 mal in der Woche geöffnet, ich weiß daher nicht, wie stabil diese Verbindungen wären, wenn sie täglich mehrfach geöffnet werden würden.
Gruß Christoph
Re: Auch Schubladen mit Knochenleim?
Verfasst: Do 10. Feb 2005, 12:05
von Berthold Cremer
Hallo Christof und Christoph!
Danke für Eure Antworten. Im Moment traue ich mich noch nicht Schubladen mit Knochenleim zu verbinden. Ich habe für meine aktuellen Schubladen dann noch Ponal genommen.
Vielleicht versuche ich es später, wenn ich mehr Übung habe einmal damit.
Gruß
Berthold
Re: Auch Schubladen mit Knochenleim?
Verfasst: Fr 11. Feb 2005, 06:05
von Edi Kottmair
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In Antwort auf #105093]
Hallo Berthold,
meines Wissens wurden Schubladen mit Schwalbenschwanzzinkung früher gar nicht verleimt. Wenn sie in eine klassische Führung (Laufleisten, Streichleisten außen, Kippleisten) eingebaut werden, können sie nicht auseinander fallen.
Viele Grüße von
Edi
Re: Auch Schubladen mit Knochenleim?
Verfasst: Fr 11. Feb 2005, 07:34
von Klaus P
Hallo Edi!
Dieser Aussage muss ich widersprechen. Aus meiner Erfahrung mit Möbeln der letzten 3 Jahrhunderte - Schubkästen wurden geleimt!
Zum Trost für alle: Auch damals wurde nicht alles perfekt gezinkt - vorallem dort wo mans normalerweise nicht sieht!
Frohes Werken
Klaus
Re: Auch Schubladen mit Knochenleim?
Verfasst: Fr 11. Feb 2005, 10:04
von Christof
Trotzdem ergibt sich aus Edis Voerschlag ein wichtiger Tip: Bei Verzinkung ist es wirklich nicht nötig, alle Flächen der Verbindung mit Leim zu bestreichen. Es genügt ja vollkommen, die Seitenwangen zu fixieren. Die Sicherung gegen das Arbeiten des Holzes bewirkt ja die Verbindung allein.
Es sollte also reichen, jeweils einen Schwalbenschwanz/Zinken mit Leim zu bestreichen.
Viele Grüße, Christof.